Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 166. Sitzung / 172

Klammern: ein Mann; nur 1 Prozent, ich weiß das – die Möglichkeit haben, in dieser Hinsicht optional eine Pensionsvorsorge zu treffen?

Wir wissen alle, daß die Arbeitssituation und die Lebenssituation keine hundertprozentige Versorgung bieten. Also muß die Bewußtseinsbildung weitgehend dahin gehen, daß die Frauen wissen, wofür sie selbst zu sorgen und wofür sie selbst einzutreten haben. Das ist auch die Situation der Frau.

Fortbildungs- und Wiedereinstiegskurse sind vermehrt anzubieten! Durchgehend, auch in der Karenzzeit, soll dieses Miteinander gepflogen werden, und dann die Kinderbetreuung in den Firmen selbst oder die entsprechende Kooperation mit benachbarten Kinderbetreuungseinrichtungen. Gott sei Dank unterziehen sich immer mehr Firmen dieser Zertifizierung des Familiengütesiegels oder des Familienaudits. Es ist absolut wichtig, daß die Möglichkeiten, die Frauen mit Kindern haben, auch entsprechend genützt werden.

Es gibt drei bestimmte Punkte im Leben eines kleineren Kindes mit seinen Eltern, die Schwierigkeiten machen können. Das zeigt sich bei Krankheit, beim Eintritt in den Kindergarten und beim Eintritt in die Schule. Was die Krankheiten betrifft, besteht die Möglichkeit, daß entsprechende Zeiten angeboten werden, um diese Betreuung vorzunehmen. Beim Eintritt in den Kindergarten und beim Schuleintritt wiederum sind die Firmen gefordert, in diesen Fällen Familienfreundlichkeit in der Arbeitswelt zu zeigen.

Dem Antrag 753/A kann ich im Sinne der Gleichberechtigung nur voll und ganz zustimmen. Ich weiß, daß ich noch vor zwei Sitzungen – Herr Öllinger hat mich dafür auch angeprangert – einen sprachlichen Heiße-Kohlen-Tanz habe aufführen müssen, um dem zu entgehen. Aber ich habe gewußt, daß es in Bad Aussee ein ausverhandeltes Familienpaket gab, und zudem habe ich gewußt, daß es zu diesen weiteren Ausverhandlungen kommen wird.

Wie schon in Sparzeiten gesagt wurde: Aus dieser Mauer sollte kein Ziegelstein gebrochen werden, oder an diesem Paket sollte kein Ritz gemacht werden. Nun haben wir es, und ich war Gott sei Dank im Vorfeld informiert. Wenn einem Mann geglaubt wird, daß er innerhalb von 30 Jahren das bevorschußte Karenzgeld zurückzahlen kann, so kann das sehr wohl auch einer Frau zugetraut werden. Die Umsetzung dieses kleinen Familienpakets von Bad Aussee freut mich ganz besonders. (Abg. Dr. Khol: Sonja, schon 10 Minuten!)

Ja, ich weiß! Aber wenn es nicht läutet und nicht leuchtet, kann ich sprechen.

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Es wurde ursprünglich keine Beschränkung der Redezeit verlangt, und es waren 20 Minuten angezeigt. (Abg. Schwemlein: Reden Sie ruhig weiter! Aber das mit dem "Ötzi" müssen Sie mir noch einmal erklären!) Auf dem Bildschirm scheinen erst jetzt 8 Minuten auf. Aber ich schalte gerne sofort das rote Licht ein, Frau Kollegin.

Abgeordnete Dr. Sonja Moser-Starrach (fortsetzend): Schalten Sie es ein, ich bin gleich fertig.

Wir sollten nicht Frauen gegen Frauen ausspielen. Aber das liegt bereits an unserer politischen Kompetenzverteilung: Frauenministerium, Familienministerium – wir bräuchten eines für alle Menschen! (Beifall bei der ÖVP.)

20.11

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist nun Frau Bundesministerin Mag. Prammer. – Bitte, Frau Bundesministerin.

20.11

Bundesministerin für Frauenangelegenheiten und Verbraucherschutz Mag. Barbara Prammer: Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich bin zu heftig attackiert worden, als daß ich nicht ein paar Dingen widersprechen müßte.

Zum ersten – Karenzgeld für alle, die es brauchen – eine ganz einfache Beantwortung, Herr Klubobmann Khol: Jene, die erwerbstätig waren, auf eine bestimmte Zeit zu Hause bleiben und


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