Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 175. Sitzung / 22

Präsident Dr. Heinz Fischer: Herr Bundesminister, bitte.

Bundesminister für Landesverteidigung Dr. Werner Fasslabend: Ich habe immer erklärt, daß ich diesbezüglich grundsätzlich offen bin, daß man aber selbstverständlich eine Kosten-Nutzen-Analyse anstellen muß. Dazu kann man nur sagen, daß bei einer etwas großräumigeren Betrachtung zwei Flughäfen in unmittelbarer Nähe liegen. Der eine befindet sich in Graz, der andere in Klagenfurt. Einer davon ist nur sehr gering ausgelastet. Die Frage, inwieweit durch die Eröffnung eines weiteren Flughafens ein besonderer wirtschaftlicher Vorteil erzielt werden kann – noch dazu betragen die Anfahrtszeiten mit einem Kraftfahrzeug in diesem Bereich nicht länger als eine halbe Stunde –, stellt sich zweifellos, insbesondere deshalb, weil natürlich umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen notwendig werden.

Wir haben uns daher auch aufgrund der Anregung der steirischen Landesregierung dazu entschlossen, einen Weg zu finden, welcher der Region helfen soll, indem bei Großveranstaltungen der Flughafen kurzfristig aufgemacht wird, um eben die entsprechenden Möglichkeiten nutzen zu können. In der Zwischenzeit ist auch davon auszugehen, daß an sich nur ein relativ geringer Bedarf vorhanden wäre.

Präsident Dr. Heinz Fischer: Zusatzfrage: Herr Abgeordneter Gaál, bitte.

Abgeordneter Anton Gaál (SPÖ): Herr Bundesminister! Neben den eben besprochenen infrastrukturellen Maßnahmen halte ich auch die Personalplanung für sehr wichtig. Wie wird von Ihrem Ministerium die Planung des fliegenden Personals, also der Piloten, gestaltet?

Präsident Dr. Heinz Fischer: Herr Bundesminister, bitte.

Bundesminister für Landesverteidigung Dr. Werner Fasslabend: Zweifellos kommt der Personalplanung besondere Bedeutung zu, insbesondere deshalb, weil zum Teil jahrelange Ausbildungsvorgänge notwendig sind. Wir haben uns daher auch dazu entschlossen, im Zusammenhang mit der Ankaufsentscheidung für die Bereiche Luftraumüberwachung, Fläche und Hubschrauber unser eigenes Konzept zu überprüfen und in Frage zu stellen, inwieweit sich daraus Auswirkungen ergeben, etwa Verlagerungen in andere Teile, das heißt, von einem Regiment in das andere, notwendig wären oder nicht.

Zurzeit zeichnet sich derartiges nicht ab. Zweifellos müssen wir im Bereich des Luftraumüberwachungsflugzeuges einiges machen. Solange keine Ankaufsentscheidung getroffen ist und die Möglichkeit des Trainings in Schweden am Draken nicht mehr vorhanden ist, müssen wir Zwischenlösungen finden. Das haben wir, indem wir Piloten nach Schweden zur Ausbildung an einer der schwedischen Typen Viggen geschickt haben, und zwar in einem Ausmaß und in einer Qualität, die es ermöglichen, daß unsere Piloten mit Flugzeugen aus der Kategorie 4, das heißt also aus einer neueren Kategorie, als es der Draken ist, bereits Erfahrungen gewinnen können.

Präsident Dr. Heinz Fischer: Danke.

Damit haben wir das erste Thema, "Luftraumüberwachung", abgehandelt.

Herr Abgeordneter Gaál! Sie formulieren die zweite Frage, bitte.

Abgeordneter Anton Gaál (SPÖ): Herr Bundesminister! Meine Frage lautet:

272/M

Welche Maßnahmen wurden seit der Empfehlung des Landesverteidigungsrates getroffen, damit dem Bundesheer künftig für Katastrophen und humanitäre Einsätze Transporthubschrauber einer größeren Nutzlastklasse und Personentransportkapazität zur Verfügung stehen?

Präsident Dr. Heinz Fischer: Bitte um Beantwortung, Herr Minister.


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