Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 176. Sitzung / 47

stattung verfügen und am ehesten dazu in der Lage sind, hochwertige Produkte auf den Markt zu bringen.

Die Zeiten, in denen die Winzer nur Produzenten waren, in großen Mengen produzierten und darauf warten konnten, daß ihnen der Großhändler die Produkte abnimmt, sind vorbei. Heute ist neben einer guten Produktion auch eine fachgerechte Veredelung des Produktes wichtig und notwendig.

Weiters muß der Weinbauer heute auch gleichzeitig Kaufmann sein. Er muß sich darum kümmern, daß er seine Weine erfolgreich vermarkten kann. Weinhändler und Genossenschaften waren früher wichtige Vermarktungsinstrumente unserer Weinwirtschaft, wurden aber leider im Laufe der Zeit mehr und mehr zurückgedrängt. Deshalb waren die Produzenten gezwungen, nach neuen Vermarktungsformen zu suchen, wozu anzumerken ist, daß sie nun die Vermarktung ihrer Produkte immer öfter selber in die Hand nehmen und durchführen.

Ein Großteil der innovativen Winzer besucht heute nationale und internationale Messen, um so die Trends und Konsumentenwünsche rechtzeitig zu erkennen. Sie nützen auch sehr geschickt den neuen und großen Absatzmarkt in Europa und in Übersee.

Meine Damen und Herren! Der Forderung der Weinbauern, die Rechtsvorschriften durchschaubar zu machen, sind wir durch diese Novelle gerecht geworden. Natürlich soll das Gesetz auch dazu dienen, daß die Vermarktung des österreichischen Qualitätsweines international gesehen erleichtert wird.

Die Aufteilung Österreichs in vier Weinbauregionen halte ich für eine unbedingte Notwendigkeit. Das Burgenland und Niederösterreich werden nun gemeinsam die Weinbauregion "Weinland" bilden. Damit wird eine mengenmäßig erforderliche Vermarktungseinheit geschaffen. Diese neue Form der Kooperation der bedeutendsten österreichischen weinbautreibenden Bundesländer erleichtert es, Verträge mit Handelsketten abzuschließen, und sichert eine gleichbleibende Qualität.

Stichwort Qualität. So besticht zum Beispiel der steirische Weißwein durch sein Aroma und seine Fruchtigkeit. (Beifall bei Abgeordneten der SPÖ und der ÖVP.) Der hervorragende Grüne Veltliner in Niederösterreich hält jedem Vergleich mit den großen Weißweinen – auch international – stand! (Neuerlicher Beifall bei Abgeordneten der SPÖ und der ÖVP.) Auch die Weine der Bundeshauptstadt Wien haben einen beachtlichen Qualitätspegel erreicht. (Demonstrativer Beifall bei Abgeordneten der SPÖ und der ÖVP.) Und nicht zu vergessen sind natürlich die burgenländischen Prädikatsweine, die sehr eleganten Weißweine wie auch die gehaltvollen Rotweine, die ebenfalls – und auch international gesehen – jedem Vergleich standhalten. (Neuerlicher demonstrativer Beifall bei Abgeordneten der SPÖ und der ÖVP.)

Meine Damen und Herren! Die Weinwirtschaft verlangt von uns Abgeordneten nur eines, nämlich daß wir ordentliche Rahmenbedingungen für sie schaffen und bürokratische Hemmnisse abbauen. Ich hoffe, daß wir durch diese Novelle den ersten Schritt in Richtung einer unbürokratischen Verwaltung in der Weinwirtschaft gesetzt haben. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

11.06

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Zu Wort gemeldet hat sich nun Herr Abgeordneter Mag. Barmüller. (Abg. Mag. Barmüller spricht mit Abg. Achs.) Über welche Marke auch immer Sie sich unterhalten wollen. (Heiterkeit.) – Bitte.

11.07

Abgeordneter Mag. Thomas Barmüller (Liberales Forum): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Herr Bundesminister! Ich mußte mich bei Herrn Abgeordneten Achs nur erkundigen, ob er auch die steirischen Weine erwähnt hat. (Abg. Schwarzenberger: Die Tiroler Weine hat er nicht erwähnt!) Da er mir das versichert hat, bin ich sehr beruhigt und kann mich nun den anderen Gesetzentwürfen, die heute verhandelt werden, zuwenden.


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