Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 176. Sitzung / 49

unsere Aufforderung an die Frau Bundesministerin, nicht nur die Grenzwerte der WHO zu beachten, sondern daß wir gerade angesichts der heute bereits allerorten existierenden Hintergrundbelastung neue Grenzwerte festlegen, um Gesundheitsgefährdungen zu vermeiden. – Danke schön. (Beifall beim Liberalen Forum.)

11.12

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Auer. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 4 Minuten. – Bitte.

11.12

Abgeordneter Jakob Auer (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Positiv ist, daß, wie bereits gesagt wurde, die in Österreich getroffenen Maßnahmen Vorsichtsmaßnahmen waren und trotz der Tatsache, daß in einem beziehungsweise auch in einem zweiten Betrieb kleine Schwierigkeiten aufgetreten sind, keine Gesundheitsgefährdung besteht, weil die Werte, die in diesen österreichischen Betrieben gemessen wurden, um ein Hundertfaches geringer sind als in Belgien. (Beifall bei der ÖVP.)

Es trifft sich zufällig, daß ich am 26. November des letzten Jahres eine schriftliche Anfrage betreffend Datenmaterial für Schlachttiere an Sie, Frau Bundesministerin Prammer, gerichtet habe. Sie enthielt Fragen wie: Weiß man, welche Schlachttiere aus ausländischer, also nichtösterreichischer Produktion aus dem EU-Raum, und welche aus österreichischer Produktion stammen? und Wie viele ausländische Schlachttiere – Rinder, Kälber und Schweine – wurden im vergangenen Zeitraum in Österreich geschlachtet? beziehungsweise Wieviel Verarbeitungsfleisch nichtösterreichischer Herkunft wurde verarbeitet?

Die Antwort darauf war nicht ganz zufriedenstellend, daher würde ich mir wirklich wünschen, daß das Datenmaterial über geschlachtete Tiere wie über Verarbeitungsfleisch nach Herkunftsland getrennt besser aufliegen und bekanntgegeben werden könnte.

Meine Damen und Herren! Ich bitte auch dringend darum, daß nicht nur beim Bauern, im Kleinhandel und im Fleischhauereibetrieb kontrolliert wird, sondern vor allem auch – und dieser Fall zeigt eindeutig auf, wie notwendig das wäre – jene Betriebe in der EU, welche Zusatzkomponenten, Futtermittelchargen herstellen, schärfer kontrolliert werden, damit sich der Produzent, aber auch der Konsument und die Wirtschaft darauf verlassen können, daß das, was verkauft wird, einwandfreie Qualität hat. (Beifall bei der ÖVP.)

Es sei auch klar festgehalten, daß der Konsument eindeutig darauf vertrauen kann, daß er, wenn er österreichische Qualität kauft, damit ein gesundes, ein umweltgerecht produziertes Lebensmittel erwirbt. Ich würde wirklich einmal bitten, daß man, wie auch die Kollegen Schwarzenberger und Schwarzböck schon dargelegt haben, nicht ständig den Schlachtstempel mit dem Herkunftsstempel verwechselt. (Abg. Schwarzenberger – auf die Reihen der Freiheitlichen weisend –: Noch dazu, wo in dieser Fraktion zwei Tierärzte sind! – Zwischenruf des Abg. Wenitsch.) Klar ist, daß das österreichische AMA-Gütesiegel eindeutig österreichisches Frischfleisch bezeichnet, und es wäre gerade für diese Seite des Hauses (der Redner weist auf die Reihen der Freiheitlichen) notwendig, das einmal zu berücksichtigen. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren! Gerade dieses AMA-Gütesiegel beweist uns trotz aller Kritik von dieser Seite wieder einmal, wie wichtig es ist, denn man kann damit nachvollziehen, von welchem Betrieb das Produkt stammt, welcher Herkunft es ist. Damit wird eindeutig österreichische Qualität mit dementsprechender Frische in den Verkehr gebracht. Das ist das wichtigste!

Folgende Bitte möchte ich noch äußern: Es wurde bereits angezogen, daß gerade im Zusammenhang mit der Entsorgung mancher Produkte – ich sage einmal vorsichtig "mancher Produkte", es handelt sich dabei um Klärschlamm, verschiedene große Kompostierungsanlagen im städtischen Bereich und anderes – die Landwirtschaft sehr oft den Entsorger spielen soll, und das auch noch kostengünstig. Faktum ist, daß in einer Beantwortung durch das Umweltministerium festgehalten wurde, daß, wenn aufgrund neuer Erkenntnisse bestehende Grenzwerte verändert, neue Grenzwerte eingeführt werden oder wenn es aufgrund heute noch nicht


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