Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 13. Sitzung / Seite 88

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Ich berichtige tatsächlich – obwohl mir durchaus bewusst ist, dass ich den Inhalt der Ausführungen von Kollegen Wenitsch dadurch aufwerte –: Ich habe dargestellt, dass die soziale Situation der Arbeitskräfte im Bericht nicht enthalten ist; ich habe dargestellt, dass die Förderungen keine beschäftigungspolitischen Auswirkungen hatten; und ich habe dargestellt, dass die Landarbeiter, neben den vielen Kleinbauern, unsere Zielgruppe sind. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Haigermoser: Und was wissen wir jetzt, Kummerer? – Abg. Schwemlein: Wenn du dem intellektuell nicht folgen kannst ...! – Abg. Haigermoser: Du kannst dich ins Krimmler Heimatmuseum hineinsetzen! – Abg. Schwemlein: Das ist sehr schön! – Abg. Haigermoser: Kartenabreißer bei den Krimmler Wasserfällen ...!)

14.20

Präsident Dr. Werner Fasslabend: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Otmar Brix. – Bitte.

14.20

Abgeordneter Otmar Brix (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Wenn ich mir anhöre, wie sich die Töne darüber, wer und welche Fraktion und vor allem welche Bauernschaft den Herrn Bundesminister unterstützt, geändert haben, dann würde ich mich an Ihrer Stelle, Herr Bundesminister, sehr glücklich schätzen, die wahren Freunde im Rücken zu haben. Ich hoffe, Sie werden nicht das Modell eines klassischen Zitats aus der Geschichte um den Beginn dieses Jahrtausends. (Abg. Aumayr: Also, was ist das jetzt?)

Meine Damen und Herren! Die guten Taten, die in diesem Grünen Bericht (Abg. Zweytick: "Rapid"-grünen!) enthalten sind, stammen – und das ist ja eine Tatsache – aus der alten, vergangenen Koalitionsregierung von Rot und Schwarz unter der Dominanz der Sozialdemokraten (Abg. Haigermoser: Warum regiert ihr dann nicht mehr?), in der es auch darum ging, die landwirtschaftliche Bevölkerung zu unterstützen. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Schwemlein: Wir kommen wieder, keine Frage! – Abg. Haigermoser: Nur wirst du das nicht mehr erleben, das ist dein Pech! – Abg. Schwemlein: ... meine Lebenserwartung!)

Meine Damen und Herren! Es ist auch eine Tatsache, dass es uns trotz einer durch die Globalisierung bedingten gänzlichen strukturellen Umwandlung in der Landwirtschaft in Österreich gelungen ist, eine erfolgreiche und zufriedene Landwirtschaft zu haben. Das ist eine Tatsache, Herr Minister, und das ist in Ihrem Bereich unter der alten Regierung geschehen.

Die Zahlen in diesem Grünen Bericht beweisen, dass zurzeit 149 600 Personen in der Landwirtschaft beschäftigt sind und dass es einen Rückgang in der Abwanderung um 2,4 Prozent gegeben hat.

Im Grünen Bericht gibt es aber auch eine klare Aussage über die landwirtschaftliche Struktur in unserem Land: Unser Österreich ist nach wie vor kleinbäuerlich strukturiert. Mehr als die Hälfte aller Betriebe bewirtschaften weniger als 10 Hektar. Österreich hat innerhalb der Europäischen Union mit 70 Prozent den höchsten Anteil an Bergbaugebieten. Daher war es richtig, meine Damen und Herren, Hohes Haus, dass die Bergbauern bereits 1972 – ich rufe es in Erinnerung – unter dem damaligen sozialdemokratischen Landwirtschaftsminister Haiden überhaupt eine Förderung bekommen haben. Er ist der Vater und der Gründer der Bergbauernförderung! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Schwarzenberger: 200 S waren es damals! – Zwischenruf des Abg. Mag. Haupt. )

Meine Damen und Herren! Es ist noch gar nicht so lange her, Herr Kollege Schwarzenberger, dass Sie – nicht Sie persönlich, sondern Ihre Partei – die Nebenerwerbsbauern nicht als "richtige" Bauern bezeichnet haben. Wir waren es, die vor allem die Neben- und Zuerwerbsbauern gefördert haben. Wir haben auch in der Zeit der SPÖ-Alleinregierung – das ist schon sehr lange her – die Förderung für diesen Berufszweig eingeführt. Heute gibt es mehr Zu- und Nebenerwerbsbauern als früher. Warum gibt es sie? – Weil es eine wirtschaftliche Fortentwicklung in diesem Land gegeben hat, die es der Landwirtschaft ermöglicht hat, technische Einrichtungen anzuschaffen, damit die Landwirte auch Nebenerwerbsbauern sein können!


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