Auch diese Auskunft des Kreditschutzverbandes ist erklärungsbedürftig, da die Führung als Manager und Gesamtprokurist eindeutig in der Kenntnis erfolgte, dass Karl-Heinz Grasser Bundesminister für Finanzen ist.
Es besteht ein erheblicher Handlungsbedarf, all diese Fakten aufzuklären, insbesondere welche Einflussnahmen Grassers auf den FPÖ/ÖVP-Pakt erfolgten.
Die Sozialministerin auf der Flucht:
Die neue Bundesministerin für Arbeit, Gesundheit und Soziales, in Folge Soziale Sicherheit und Generationen, stellt einen besonderen Fall an Auskunftsfreudigkeit gegenüber dem Parlament und der Öffentlichkeit dar. ‚Und auch das Joggingprogramm von Elisabeth Sickl, das die FPÖ-Sozialministerin im Bundeskanzleramt, vom Ministerrat kommend, absolvierte, um jenen Fragen zu entgehen, die mit dem Fachwissen einer Handelsakademie-Direktorin nicht ohne weiteres zu beantworten wären – vorne Frau Sickl mit hechelnder Zunge, dahinter zwei ihrer Mitarbeiter, dicht gefolgt von einer Kameracrew und einem halben Dutzend Journalisten ...‘, so ‚profil‘.
Als sie am Freitag, dem 25. Februar 2000, endlich ihre Antrittspressekonferenz abhielt, flüchtete sie vor den Fragen der Journalisten und ließ ihren Staatssekretär mit den verdutzten Journalisten alleine zurück.
Die Auskunftsfreudigkeit Sickls wurde nur bei der Beantwortung ihrer Dringlichen Anfrage übertroffen, wo sie von den 63 gestellten Anfragen sicherheitshalber keine einzige beantwortete.
Dies verwundert wenig, wenn man einige ihrer Wortmeldungen betrachtet:
Als einzige konkrete Maßnahme in der genannten Pressekonferenz wurde die Einrichtung einer Kontaktstelle für Bäuerinnen angekündigt.
Die Abschläge bei Frühpensionen, die im FPÖVP-Koalitionspakt fixiert sind, sind für Sickl noch nicht fix, ebenso sei der vorgesehene Selbstbehalt beim Arztbesuch plötzlich auch nicht mehr aktuell. Dafür wurde eine Erhöhung der Krankenscheingebühr auf 80 S und die Zahlung von 80 S pro Arztbesuch vorgeschlagen. Diese Ankündigungen führten umgehend zu einem saftigen Rüffel der ÖVP.
Die FPÖVP-Bundesregierung hat aber auch einen Rekord in der Zweiten Republik aufgestellt:
den kürzest amtierenden Bundesminister mit Dr. Michael Krüger, der der Bundesregierung immerhin 25 Tage angehört hat.
Psychische Probleme haben seinen Rücktritt erzwungen. Dennoch sollte sein kurzes Schauspiel nicht ungewürdigt bleiben:
Als erste Amtshandlung wollte er den Dienst-BMW des Bundesministeriums für Justiz gegen einen Jaguar eintauschen, den er beim Bruder des Finanzministers besonders günstig bekommt. Statt 600 000 S Kaufpreis würde er, Krüger, diesen Wagen um 400 000 S erhalten. Eine Kaufpreisreduktion in dieser Höhe ist branchenunüblich und stellt wohl eine Subvention beziehungsweise Schenkung des Bruders des Finanzministers an FP-Politiker dar. Wenn solche Geschäfte üblich waren und sind, erhebt sich die Frage, ob die dafür vorgesehene 16%ige Schenkungssteuer von Schenkungsnehmern entrichtet wurde.
Anlässlich eines ‚profil‘-Streitgesprächs kam es zwischen dem Kurzzeit-Bundesminister und seinem Jugendfreund Dieter Chmelar bei Anwesenheit des leitenden Staatsanwaltes und Pressesprechers der Justizminister seit 1983 Dr. Gerhard Litzka sowie der Journalisten von ‚profil‘ zu Reflexionen, die den gesellschaftlichen Stellenwert von Frauen aus Sicht eines freiheitlichen Bundesministers klar aufzeigten:
Die Formulierungen aus dem ‚profil‘-Interview, die hier bewusst nicht angeführt werden, zeigen, dass die Frauen zum bloßen Sexualobjekt herabwürdigt werden. Bezeichnend ist auch die Reaktion des Bundeskanzlers, auf dessen Vorschlag Krüger als Bundesminister angelobt