Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 23. Sitzung / Seite 182

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Präsident Dr. Werner Fasslabend: Als Nächster zu Wort gemeldet hat sich Herr Abgeordneter Dr. Antoni. – Bitte.

20.33

Abgeordneter Dr. Dieter Antoni (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Es ist ja schon mehrfach betont worden, dass die Budgetproblematik des Bundesheeres eine schwierige ist. Die Situation ist in der Tat nicht rosig. Dennoch, Herr Bundesminister, ist anzuerkennen – und das sage ich als Bildungspolitiker –, dass es Ihnen gelungen ist, innerhalb des Verteidigungsbudgets insbesondere dem Bildungsbereich, dem Bereich der Schul- und Weiterbildung und dem ADV-Bereich eine ganz besondere Aufwertung zu geben. Zum Teil sind die Budgetansätze verdoppelt worden.

Hohes Haus! Meines Erachtens hat die Schulorganisation des Bundesheeres in den letzten Jahren mit den Umstrukturierungsmaßnahmen innerhalb des Bundesheeres, nämlich dem Rückbau der Heeresstärke, nicht im erforderlichen Ausmaß Schritt gehalten. Schließlich wurde im Jahre 1992 die Heeresstärke von 300 000 auf 180 000 Mann reduziert, im Jahre 1998 auf 110 000 Mann beziehungsweise Frau. Im schulorganisatorischen Bereich des Bundesheeres hat sich dazu parallel einiges verändert.

Ich möchte in diesem Zusammenhang die Einrichtung eines Fachhochschul-Studienlehrganges an der MILAK in Wiener Neustadt erwähnen. Es ist sehr erfreulich zu hören, dass am 19. und 20. Mai an der Theresianischen Militärakademie die erste Sponsion für Soldaten erfolgen wird. Da möchte ich auch unseren Wehrsprecher Anton Gaál erwähnen. Er war maßgeblich an dieser Entwicklung beteiligt. Er hat die Entstehung dieser Fachhochschule ständig unterstützt. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Haigermoser. )

Die Weiterentwicklung der Ausbildungssysteme beim Bundesheer ist eher spärlich und sperrig vorangeschritten und braucht daher nunmehr einen kräftigeren Schub. Ich glaube, es gilt, darüber nachzudenken, Straffungen und Neuordnungen des Ausbildungsstrukturkonzeptes voranzutreiben. Es scheint auch sinnvoll zu sein, über Möglichkeiten der Zusammenlegung von Institutionen nachzudenken; dies jedoch – und das halte ich als Bildungsverantwortlicher schon auch fest – unter Einhaltung der Prämisse von Qualitätssicherung und Qualitätsgarantie der einzelnen Ausbildungsangebote.

Ich möchte die Ausführungen des Herrn Bundesministers zum Bildungsbereich insoferne unterstützen, als zu sagen ist, dass die ständig steigenden und sich auch immer wieder verändernden Anforderungen an das Kaderpersonal hinsichtlich seiner Qualität und Professionalität zu beachten sind. Zu beachten ist ferner die verstärkte Teilnahme unserer Soldaten an internationalen Aufgabenstellungen – seien es Einsätze zur Friedenssicherung oder humanitäre Einsätze. Erhöhte Fremdsprachenkenntnisse, nähere Kenntnisse über das Einsatzgebiet, Kenntnisse über unterschiedliche Hilfssysteme, EDV-Kenntnisse sind besonders wichtig.

Zu beachten ist schließlich auch, dass jedes Ausbildungs- und jedes Weiterbildungsangebot grundsätzlich die Aufgaben und Herausforderungen der Zukunft vor Augen haben muss. Dies alles erfordert es, eine weitere Professionalisierung des Kaderpersonals zu ermöglichen. Ich rege auch an, dass Auslandsverwendungen und Auslandserfahrungen wesentliche Bestandteile der Ausbildung sowie anrechenbare Laufbahnbestandteile sein sollten.

Nicht auszuschließen von den erforderlichen Strukturmaßnahmen ist unseres Erachtens auch die Aus-, Weiter- und Höherbildung des Führungspersonals, die sowohl im sekundären Bereich als auch im tertiären Bereich angeboten wird.

Lassen Sie mich zum Schluss kommen! Herr Bundesminister! An Sie möchte ich noch ein Anliegen der Gemeinde Imst in Tirol herantragen. Dieses Anliegen ist gleichzeitig der Wunsch vieler Jugendlicher und deren Eltern. Es hat sich in der Gemeinde Imst ein interessantes Modell entwickelt – eher aus einer Not heraus. Das Bundesheer hat die damals verlassene Kaserne in Imst der Bundeshandelsakademie als Übergangsquartier zur Verfügung gestellt, bis diese restauriert ist. Das ist nun der Fall. In der Zwischenzeit hat sich aber gerade diese Kaserne zu


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