Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 27. Sitzung / Seite 35

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tiergerecht gehaltene Tiere, zufriedene Konsumenten und Bauern, die daraus auch einen Vermarktungsvorteil hätten. (Abg. Zweytick: Aber für die Haustiere auch!)  – Auch für die Haustiere, überhaupt keine Frage. Du wirst dich wahrscheinlich besonders für die Haustiere einsetzen, für deine Katzerln. (Abg. Zweytick: Sehr!)  – Ja, ich kenne dich schon. (Beifall bei der SPÖ.)

Herr Bundesminister! Wir brauchen den Biologischen Landbau in Österreich. Ich möchte Ihnen drei Antworten darauf geben, warum, Herr Abgeordneter Khol! (Abg. Dr. Khol: Auch für die Rebläuse interessiert er sich!) Die Biobauern sind diejenigen, die zu einem großen Teil die Gewässer und die Böden reinhalten. Das ist heute ein ganz wichtiger Bereich in dieser Diskussion. (Abg. Haigermoser: Und den Stall!)  – Und den Stall vielleicht auch. Sie halten ihren Viehbestand tiergerecht, weil sie den Stall ordentlich halten. Sie sind Imageträger für die österreichische Landwirtschaft. (Beifall bei der SPÖ.)

Herr Abgeordneter! Sie haben vorhin die hochwertigen Produkte hervorgehoben. Wer produziert diese? – Die Biobauern! Und auch die Großbauern profitieren davon. Das heißt, diese Imageträger dürfen wir nicht verlieren, wir können uns das auch nicht leisten. (Abg. Schwarzenberger: Nach EU-Regeln gibt es in Österreich keine Großbauern!)

Zur Kollegin Aumayr hat mein Vorredner bereits einiges gesagt. Ich denke, die FPÖ unterscheidet sich betreffend Landwirtschaft nicht mehr von der ÖVP und leidet, so wie in vielen anderen Bereichen auch, unter einem kollektiven Gedächtnisverlust. Mein Kommentar dazu: Das Rückgrat ist eben auch nur ein langer, beweglicher Knochen, liebe FPÖ! (Beifall bei der SPÖ.)

Herr Bundesminister! Ich habe Ihnen genau zugehört. Sie haben gesagt, die Biolandwirtschaft sei die Spitze einer einheitlichen Entwicklung und auch der Sockelbetrag werde realisiert. Ich hoffe, das ist kein Lippenbekenntnis. Wir misstrauen der ÖVP, weil wir sie kennen. Und Sie sind natürlich auch ein Teil der ÖVP.

Das rote Licht leuchtet schon. Ich komme zum Schluss. Herr Bundesminister! Ich bin sicher, dass Sie von der Seite der Großbauern Lorbeeren einheimsen werden, aber bedenken Sie: Lorbeeren sind ein schnell welkendes Gemüse. (Beifall bei der SPÖ.)

16.15

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Hornek. Ich erteile ihm das Wort.

16.15

Abgeordneter Erwin Hornek (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister Molterer! Geschätzte Abgeordnetenkolleginnen und -kollegen! Ich mache vorneweg ein Geständnis: Ich bin Kleinbauer mit einem Grund von 30 Hektar und bedanke mich für das Engagement des Kollegen Brix, mich so engagiert zu vertreten. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

Ich mache noch ein Geständnis: Ich bin auch Bürgermeister einer Kleingemeinde und werde dazu einige Worte verlieren. (Zwischenruf des Abg. Schwemlein. )

Wenn es darum geht, über Größenordnungen zu reden, bin ich gerne dazu bereit, einen Gemüseanbaubetrieb von zehn Hektar in Wien gegen meinen zu tauschen (Zwischenruf des Abg. Brix ), dann hätte ich eine Wertsteigerung von 1 :  100. Dieses Geschäft würde ich gerne machen. Ich meine aber, dass ich dieses Angebot kaum bekommen werde.

Wenn Sie von Einkommen und von Geschenken an die Großbauern reden, so mache ich Ihnen folgenden Vorschlag: Warum beginnen Sie nicht bei sich selbst? (Abg. Schwemlein: Ich bin kein Großbauer!) Ich kenne in der Liste einen einzigen Großbauern, der zu Fuß von hier aus leicht erreichbar ist. Es ist Bürgermeister Häupl. Die Stadt Wien besitzt 1 700 Hektar Ackergrund und 40 000 Hektar Wald. Machen Sie doch den ersten Schritt! Zeigen Sie uns, dass Sie es ernst meinen! (Zwischenrufe bei der SPÖ.)


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