Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 27. Sitzung / Seite 68

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11 000 bis 12 000 Hektar Fläche und haben die Besitzer rund 55 Milliarden Schilling an Investitionen gekostet. Die Erhaltungskosten dieser Waldwege belaufen sich pro Jahr auf rund 300 Millionen Schilling, die rein von Privaten, Herr Kostelka, finanziert und getragen werden. Aber das ist auch gut so. (Abg. Dr. Kostelka: Haben sie keine Förderung bekommen?)

Wenn Sie jetzt fragen, ob es keine Förderung gibt, so kann ich Ihnen sagen: Selbstverständlich sind Teile der Waldwege gefördert. Aber Sie müssen sich vorstellen, dass pro Jahr 3 000 Kilometer gebaut werden müssen, das sind in den nächsten zehn Jahren 30 000 Kilometer. Rechnen Sie sich aus, was das kostet!

Es gibt 250 Millionen Schilling Förderung pro Jahr, und zwar inklusive Beratung, inklusive Schutzwaldsanierung, inklusive Hochlagenaufforstung. Herr Klubobmann Kostelka! Es ist noch keinem Menschen eingefallen, dass er vielleicht, weil Sie ein Haus mit Wohnbauförderung gebaut haben, weil Sie eine Förderung bekommen haben, in dieses Haus hineingeht und in Ihrem Wohnzimmer wohnt.

Mit dieser kleinen Förderung sind gerade die Gestehungskosten der Besitzer bezahlt. Jedes Jahr müssen aber für den Weg, der durch diesen Wald führt und den jeder benutzen darf, auch Steuern und so weiter bezahlt werden. Aber es ist sehr gut, dass Sie mich daran erinnern. (Beifall bei den Freiheitlichen sowie des Abg. Schwarzenberger. )

Wir gönnen jedem Erholungssuchenden den Wald. Im Wald findet man aber nicht nur Erholung, sondern er speichert auch Wasser. Der Wald ist von der Umweltseite her sehr wichtig. Er filtert Luft, und er filtert Staub. Aber man darf den Wald nicht überbelasten, denn wenn der Wald überbelastet wird, dann haben wir alle bald nichts mehr vom Wald. Daher kann ich mir auch nicht vorstellen – Sie haben das gesagt, Herr Kostelka, und es liegt ein diesbezüglicher Antrag vor –, dass die Waldgebiete, die zirka 108 000 Kilometer, für Mountainbiker geöffnet werden. So wird die Ökonomie zwischen Wald und Mensch und zwischen Wald und Tier nicht funktionieren. Auch der Wald braucht ein bisschen Ruhe.

Abgesehen davon wäre es rechtlich gar nicht möglich. Man müsste zuerst das gesamte Wegenetz vermessen, man müsste es der Öffentlichkeit übertragen, und dann würden im Wald die Verkehrsvorschriften gelten.

Herr Klubobmann Kostelka! Der Wald ist für jeden Forstbesitzer nicht irgendeine Sache, die er aus lauter Gaudi betreibt, sondern der Wald ist für den Forstbesitzer Arbeitsplatz, Lagerplatz und so weiter. Der Waldweg dient der Erhaltung des Waldes, damit in nächster Zeit auch Sie von der Sozialdemokratischen Partei im Wald wandern, sich bewegen und sich daran erfreuen können. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

18.42

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Ing. Graf. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 7 Minuten. – Bitte.

18.42

Abgeordneter Ing. Herbert L. Graf (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Sehr geehrte Damen und Herren! Was ist unsere Umwelt? – Unsere Umwelt ist die Welt, die uns umgibt. Unsere Umwelt ist die Welt, in der wir leben. Einmal zerstört, ist sie unwiederbringlich verloren. Einmal zerstört, ist sie für uns und die Folgegenerationen unwiederbringlich verloren. Die Klimaänderung ist ein sehr langfristiger, aber doch sehr eingehend zu beobachtender Prozess.

Meine Damen und Herren! Aber selbst wir hier bemerken – vielleicht nicht hier in diesem Plenarsaal, aber doch draußen im Vestibül –, dass es auf die Jahreszeit bezogen mit der Temperatur immer aufwärts geht. In den heutigen Morgennachrichten spiegelte sich die prekäre Situation wider: In Ostösterreich ist seit zirka sechs Wochen kein einziger Tropfen Regen gefallen, daher wird es zu sehr markanten Ernteausfällen kommen, die immerhin geschätzterweise 60 Prozent im Steinfeld ausmachen werden.


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