Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 40. Sitzung / Seite 213

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sich selbst damit zu beginnen. (Beifall bei den Freiheitlichen.) Sie können schon morgen versuchen, diesbezüglich tätig zu werden. Ich glaube nicht, dass Sie warten müssen, bis Beschlüsse im Parlament fallen, denn Klimaschutz geht ja tatsächlich jeden etwas an.

Ich glaube, dass es viele Bereiche gibt, wo man unabhängig von Gesetzen oder irgendwelchen Beschlüssen klimarelevante Maßnahmen setzen könnte. Gehen Sie einmal davon aus, dass auch Sie mit Ihrem Konsumverhalten – ich habe es heute schon angesprochen – in Bezug auf Klimaschutz Weichen stellen können. Geben Sie dem Prinzip der Nähe den Vorrang: Kaufen Sie Güter, die in der Nähe produziert werden, und Sie werden erkennen, dass Sie dadurch Verkehr verhindern können. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Versuchen Sie auch, Produkte einzukaufen, die mit wenig so genannter "grauer Energie" erzeugt wurden, Produkte, bei denen die Herstellungsenergie möglichst gering ist. Versuchen Sie, diese Produkte, wenn möglich, aus Ländern zu kaufen, in denen es keinen Atomstrom gibt. Dann haben auch Sie schon einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz geleistet.

Zurück zu jenen Maßnahmen, die hier enthalten sind. Wir wollen natürlich im Bereich des Verkehrs, im Bereich der Raumwärme, der Energieerzeugung – der Umstellung auf erneuerbare Energieträger –, im Bereich der Abfallwirtschaft, der Industrie, der Landwirtschaft, und im Bereich der Vermeidung sonstiger Treibhausgase wirksame Schritte setzen – Schritte, die Machbarkeit voraussetzen, Schritte, die voraussetzen, dass die Maßnahmen ökonomisch tragfähig, ökologisch sinnvoll und sozial ausgewogen sind.

Das ist auch die Intention der neuen Bundesregierung, das ist die Intention unseres Bundesministers, und darum wird es auch im Wesentlichen bei der Klimakonferenz in Den Haag gehen.

Ich glaube, dass unser Bundesminister jene Position vertreten wird, die man Nachhaltigkeit nennt – eine langfristige Strategie, ein Weg vieler kleiner Schritte, aber ein Weg in die richtige Richtung, hin zur Energiewende, hin zu kleinen Kreisläufen, hin zu Kreisläufen, die mit wenig Abfall auskommen. Einwegproduktionen und Einwegprodukte sollen der Vergangenheit angehören. Ich glaube, viele dieser Bereiche werden eine große Herausforderung für uns sein.

Ich gehe auch davon aus, dass wir über diese Verantwortung Bescheid wissen und auch im Sinne der kommenden Generationen handeln müssen. Klimaschutz ist nicht nur eine Frage der Gegenwart, nicht nur eine Frage jener Menschen, die heute unseren Planeten besiedeln. Es ist auch kein rein österreichisches Problem, sondern es ist ein europäisches Problem, ja sogar ein weltweites Problem. Ich glaube, jeder ist aufgerufen, dazu seinen Beitrag zu leisten.

Wir sollten bereits morgen mit Bewusstseinsbildung beginnen. Die Handlungen sollten schrittweise erfolgen, denn nur das, was wirklich geschieht, hilft letztendlich unserer Umwelt, hilft letztendlich, unserer Lebensqualität auch in Zukunft eine Chance zu geben, hilft unseren Kindern, Lebensräume mit Zukunft zu haben. Das ist ein Gut, das für unsere Kinder wichtig sein wird, und sie werden dankbar dafür sein, wenn sie dieses auch in absehbarer Zeit noch haben werden.

Wir werden uns bemühen und uns anstrengen, um diese Ziele zu erreichen. Bundesminister Molterer ist sicher ein Garant dafür. Wir werden diesen Weg gehen, und gemeinsam werden wir das Ziel erreichen. – Danke sehr. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

0.21

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Gahr. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 4 Minuten. – Bitte.

0.21

Abgeordneter Hermann Gahr (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Vorerst möchte ich einen Dank dafür aussprechen, dass es gelungen ist, einen Vier-Parteien-Antrag zum Kyoto-Ziel zustande zu bringen. Wir stehen dadurch alle unter Druck. Es ist ein anspruchsvolles Ziel.


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