Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 40. Sitzung / Seite 214

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Aber der Antrag alleine ist zu wenig. Es braucht jede Kraft und Anstrengung und Maßnahmen, um das Kyoto-Ziel zur Umsetzung zu bringen. Ich persönlich bin sehr glücklich darüber, dass Bundesminister Molterer dafür verantwortlich ist, denn unter seiner Führung sollte dies möglich sein.

Ich möchte die Ausgangsposition kurz darstellen: Österreich ist beim Klimaschutz dank vieler freiwilliger Verpflichtungen im europäischen Raum im Spitzenfeld. Wir haben aber trotzdem den Auftrag, in diesem Zusammenhang noch mehr zu tun. Wir leben in einer Zeit, in der auf dem Energiemarkt viel in Bewegung ist, in der alternative Energieformen eine Chance haben. Es gibt also eine gewisse Krise, welche sich durch hohe Energiepreise natürlich auch in der Bevölkerung bemerkbar macht. Aber durch diese Krise werden Alternativen und Reserven wie Wald, Sonne, Wind oder Photovoltaik gefördert. Jeder Bürger kann dazu beitragen, das Kyoto-Ziel zu erreichen – sei es bei der Auswahl von Wohnung, Heizung oder Verkehrsmittel. (Beifall bei der ÖVP.)

Wir können dem Bürger nicht täglich bares Geld geben, aber durch Einsparungen im Energiebereich kann zusätzliches Geld lukriert werden. Das Kyoto-Ziel richtet sich an jeden: vom kleinen Bürger über den Gewerbebetrieb und die Landwirtschaft bis hin zur Industrie. Wir müssen alle dazu beitragen, um das ehrgeizige Ziel, CO2- und Methangasemissionen um 13 Prozent zu reduzieren, zu erreichen.

Meiner Meinung nach gibt es drei Schwerpunkte: die Wirtschaft, die Landwirtschaft und den Verkehr. Ich komme aus Tirol, aus dem Bereich der Inntalschiene, wo wir mit dem Verkehr natürlich ein gewisses Problem haben. Wir haben die Grenzen erreicht und brauchen jetzt eine Unterinntalbahn, welche den zusätzlichen Verkehr, den wir in den nächsten Jahren erwarten, abfedert und somit dazu beiträgt, den Schwerverkehr von der Autobahn auf die Schiene zu verlegen. (Beifall bei der ÖVP.)

Der nächste Punkt ist die Wirtschaft. Wir leben in einer Aufbruchszeit, es gibt neue Trends, neue Dimensionen, zum Beispiel das Tiroler Niedrigenergiehaus. Es gibt Strategien, mit 4 kW ein Haus beheizen zu können, ohne einen Kamin zu benötigen. Ich denke, dass diese Technik, diese Technologie und Bauweise auch in Zukunft Chancen bringen und ein wesentlicher Beitrag dazu sein werden, gemeinsam mit der Industrie durch moderne Technik das Kyoto-Ziel zu erreichen. (Beifall bei der ÖVP.)

Als nächsten und letzten Punkt möchte ich die Landwirtschaft erwähnen. Es sollte uns gelingen, die Bioenergie anzukurbeln, den Hackschnitzelmarkt aufzubauen, Bioheizwerke zu installieren und damit die Waldbewirtschaftung anzukurbeln. Eine weitere Schiene in der Landwirtschaft ist der Bereich Biogas, wo wir Energie produzieren können, die die Luft rein halten und gleichzeitig einen guten Dünger produzieren kann.

Das Kyoto-Ziel zu erreichen bedeutet, viele Schritte zu gehen, alle einzubinden, gezielte Förderungen im Investitionsbereich zu tätigen und Projekte mit Vorbildwirkung zu präsentieren. Der so genannte Umwelt-Oscar ist ein Beispiel dafür, wie man tüchtige Leute belohnen kann.

Die Energiepreise tun derzeit allen weh, aber sie sind Anlass zum Nachdenken. Wir müssen mit Energie sparsam umgehen, sie effizient einsetzen und nachhaltig denken, dann können wir dieses anspruchsvolle Kyoto-Ziel erreichen. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

0.25

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Dr. Glawischnig. – Bitte.

0.25

Abgeordnete Dr. Eva Glawischnig (Grüne): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Für die Klimaforschung steht es inzwischen völlig außer Diskussion, dass der Treibhauseffekt zu tief greifenden Klimaveränderungen und gravierenden ökologischen Problemen führen wird, und gerade Österreich mit seiner sensiblen Alpenregion sollte ein ganz besonderes Interesse am Klimaschutz haben. (Demonstrativer Beifall des Abg. Ellmauer. )


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