Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 48. Sitzung / Seite 87

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vermuten, dass diese billiger sind, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Abg. Huber: Wie billig sollen denn die Arbeitskräfte noch werden?)

Ich möchte noch etwas sagen: Es hat nichts mit Xenophobie zu tun, die uns immer wieder vorgeworfen wird, dass wir gegen die Beschäftigung ausländischer Arbeitskräfte sind. Ich finde aber, dass es eigentlich eine ungeheure Arroganz der hoch industrialisierten Länder ist, zu sagen: Wir brauchen jetzt EDV-Fachleute, also holen wir sie uns aus Indien. – Am nächsten Tag brauchen wir Pensionszahler für unser System: Na gut, holen wir sie uns aus dem Ausland! – Das ist doch wirklich keine Politik, die Sie mit Ihrem Menschenbild gutheißen können, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei den Freiheitlichen sowie des Abg. Dr. Stummvoll. )

Wir müssen doch in allererster Linie versuchen, die Arbeitnehmer, die unsere Wirtschaft braucht, auf unserem österreichischen Sektor aufzubringen. Solange ältere Arbeitnehmer über 50 in Österreich keinen Job bekommen, so lange bin ich überhaupt dagegen, dass eine ausländische Fachkraft nach Österreich geholt wird. (Zwischenruf des Abg. Dr. Kräuter. )

Sehr geehrter Herr Minister! Ich glaube, dass es sehr wichtig ist, das Humankapital, von dem Sie gesprochen haben, etwas besser, moderner und so weiter auszurichten, denn wir haben nichts von einem Humankapital, das nicht richtig eingesetzt werden kann, weil die Ausbildung nicht vorhanden ist. Da aber hinken wir nach. (Präsident Dr. Fischer übernimmt wieder den Vorsitz.)

Ich möchte Ihnen etwas sagen: Es wird immer wieder davon gesprochen, dass es in Indien so hervorragende EDV-Spezialisten gibt. In Indien sind bereits vor zwei Jahren die Aufwendungen für die Ausbildung in diesem Bereich verdoppelt worden, um dem Ruf nach mehr Fachkräften Rechnung zu tragen. Ich glaube, dass Sie als Wirtschaftsminister und als Arbeitsminister wirklich darauf achten müssen, dass unsere Ausbildung mit der Wirtschaft konform geht, dass sich mehr Leute aus der Wirtschaft auch bereit ...

Präsident Dr. Heinz Fischer: Frau Abgeordnete! Soll ich Sie unterbrechen, oder wollen Sie die Rede beenden? Dann würde ich Sie aber bitten, zum Schlusssatz zu kommen. (Abg. Dr. Partik-Pablé: Ich bin schon beim Schlusssatz!) – Bitte!

Abgeordnete Dr. Helene Partik-Pablé (fortsetzend): Ich würde Sie bitten, dafür zu sorgen, dass mehr Leute aus der Wirtschaft ihre Kapazität wahrnehmen, um junge Menschen auszubilden, damit sie auch auf unserem modernen Arbeitsmarkt eine Zukunft haben! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

15.00

Präsident Dr. Heinz Fischer: Ich unterbreche jetzt die Verhandlungen über die Beratungsgruppe IX, damit die Diskussion des Dringlichen Antrages, so wie angekündigt, um 15 Uhr beginnen kann.

Dringlicher Antrag

der Abgeordneten Rudolf Nürnberger und Genossen betreffend die Erhöhung des Pendlerpauschales, des Kilometergeldes und der Auszahlung eines bundeseinheitlichen Heizkostenzuschusses (331/A) (E)

Präsident Dr. Heinz Fischer: In diesem Sinne gelangen wir zur dringlichen Behandlung des Selbständigen Antrages 331/A (E) des Abgeordneten Nürnberger.

Dieser Antrag ist inzwischen allen Abgeordneten schriftlich zugegangen, sodass sich eine Verlesung durch einen Schriftführer erübrigt.

Der Dringliche Antrag hat folgenden Wortlaut:


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