Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 49. Sitzung / Seite 53

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Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Dr. Papházy. Sie hat das Wort.

12.16

Abgeordnete Dr. Sylvia Papházy, MBA (Freiheitliche): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Sehr geehrte Damen und Herren! Frau Kollegin Haidlmayr! Ich bedauere sehr, dass Ihre Aussagen nahtlos an die des Kollegen Niederwieser anschließen, dessen verbale Entgleisungen und Verfehlungen ich auf das Schärfste zurückweisen muss. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Zwischenruf der Abg. Haidlmayr. )

Unser Bildungssprecher Mag. Karl Schweitzer hat mir aus der Seele gesprochen, und die Frau Bundesministerin hat es bestätigt: Es sind keine Arbeitsplätze für Junglehrer gefährdet. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.) Es ist indiskutabel, dass AHS-Lehrer vor Abschluss der Verhandlungen streiken, und es ist unverantwortlich, dass AHS-Lehrer ihre Erpressungsversuche auf dem Rücken der Kinder austragen, die bedauerlicherweise nicht betreut werden. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Schwemlein: Realitätsverlust!)

Die streikenden Lehrer schaden dem Ansehen des Lehrerstandes in der Öffentlichkeit, und es entsteht der Eindruck, dass die Lehrer ihrer eigentlichen Aufgabe, nämlich dem Unterricht, nicht nachkommen wollen. Es wird auch fälschlicherweise immer so dargestellt, es seien Schulschikurse und unverbindliche Übungen gefährdet. – Das ist nicht der Fall.

Sehr geehrte Damen und Herren! Worum geht es? – Es geht darum, dass für Klassenvorstandstätigkeiten und Kustodiate statt Abschlagsstunden bei der Lehrverpflichtung finanzielle Zulagen geleistet werden. Mag. Schweitzer hat das eingehend beleuchtet.

Es gibt viele hochmotivierte Lehrer, die gerne arbeiten, die gerne viel arbeiten und dafür gerne auch etwas verdienen. Und es ist Zeit, dass das Leistungsdenken auch im Lehrberuf durchgängig Eingang findet. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Die Pragmatisierung hat im Lehrberuf – das zeigt sich wieder einmal – ausgedient. Hier im Nationalrat ist, wenn man den "Standard"-Berichten glauben darf – ich habe das nicht überprüft –, jeder Zehnte Lehrer. Im österreichischen Durchschnitt ist jeder 64,33. Österreicher Lehrer. Und ich habe eine Bitte an alle Lehrer, die hier im Nationalrat sitzen, dass sie nämlich zum Wohle des Ansehens ihres Standes mithelfen, weitere derartige Maßnahmen zu verhindern. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Sehr geehrte Damen und Herren! Von der Bildung in der Schule zur Bildung in den Museen. Das Bundesmuseen-Gesetz sieht die Museen als Orte lebendiger und zeitgemäßer Auseinandersetzung mit ihnen anvertrautem Sammlungsgut. Museen werden als umfassende Bildungseinrichtungen für Kinder und Jugendliche verstanden, in denen zeitgemäßes und innovatives Wissen vermittelt wird. Dies ist ein klarer Auftrag an die Museumspädagogik. Die Museumspädagogik boomt in den letzten Jahren, und es ist gut investiertes Geld.

Wichtig ist, dass in der Bevölkerung ein breites Grundverständnis für Kunst und Kultur existiert und geschaffen wird; und dazu kann die Museumspädagogik einen wesentlichen Beitrag leisten. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Es ist wichtig, dass Kinder von klein auf als Museumspublikum ernst genommen werden. Das Kindermuseum "Zoom" – wir haben ja relativ spät ein eigenes Kindermuseum bekommen, aber dafür ist es ein sehr gutes – wird jetzt im neuen Museumsquartier entsprechenden Raum bekommen. Und mir gefällt der Zugang der Geschäftsführerin Claudia Haas, die es für wichtig erachtet, altersspezifisch motorische, kognitive und soziale Fähigkeiten anzuregen.

Ziel ist es, alle Sinne anzusprechen. Dass das gelingt, habe ich neulich bei meiner sechsjährigen Tochter gesehen. Auf die Frage: Was hat dir am besten gefallen?, hat sie gesagt: alles! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)


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