Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 49. Sitzung / Seite 74

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

die Öffentlichkeit von unseren Lehrern, wenn so etwas notwendig wäre? – Sie müssen bedenken, dass heute die meisten Menschen doch schon wissen, dass wir in einer Welt leben, in der Effizienz und Leistung zu unserem Leben gehören. Drängen Sie nicht die Lehrer in die undankbare Position, dass Sie ihnen diesen Platz in unserem Land künstlich garantieren wollen! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Von unseren eigenen Kindern wissen die Österreicherinnen und Österreicher, dass unsere Lehrer Gewaltiges leisten. Wir kennen unsere Kinder, und wir wissen, dass sie nicht immer die einfachsten Kandidaten sind. Wie wird eine Mutter die Schule beschreiben? – Persönliche Umfrage: Es gibt wirklich gute Lehrer, und es gibt katastrophale Lehrer. Das ist doch die Wirklichkeit. Wer der Schule helfen will, darf sie nicht krankjammern, sondern muss sie reformieren. (Beifall bei der ÖVP.)

Wer das Image der Lehrer verbessern will, darf die Lehrer unter keinen Glassturz stellen. (Abg. Brosz: Kürzt die Mittel!) In der Schule geht es um fundamentale Lebensgrundlagen, um Wissen und um Motivation. Was liegt noch vor uns? – Es geht um die Verbesserung der Durchlässigkeit unseres Bildungssystems, um die Verbesserung der Effizienz der inhaltlichen Vorbereitung und um die Verbesserung der Verwaltungsabläufe.

Das Reformthema heißt Lehrerausbildung, heißt also auch Pädagogische Akademien. Lehrer von heute sind auch Wissensvermittler, aber in erster Linie müssen sie Motivationsexperten sein.

Zum Antrag des Kollegen Niederwieser betreffend die Einführung von Kostenbeiträgen möchte ich eine Klarstellung vornehmen: Kostenbeiträge, Studienbeiträge beziehen sich immer auf Universitäten und Hochschulen, so wie wir das meinen. Wenn die Pädagogischen Akademien einmal Hochschulen sind, werden sie wie solche behandelt. Schulen im Sinne der Schulgesetze bleiben beitragsfrei.

Die Umwandlung der Pädagogischen Akademien zu Hochschulen halten wir aus guten Gründen für sinnvoll. Herr Kollege Niederwieser – ich bitte, ihm das auszurichten – hängt an der Vergangenheit, aber dieses Vorhaben wird er hoffentlich nicht zurückdrehen wollen. Wir werden daher in diesem Fall seinen Antrag ablehnen.

Ein anderes Reformthema ist die Lehrerfortbildung, weil Kinder von heute neue Wege der gemeinsamen Wissenserarbeitung lernen sollen. Es muss auch gelingen, dass gute und motivierte Lehrer in der Schule größere Spielräume für eigene Initiativen erhalten als andere, die ihre Aufgaben nicht so ernst nehmen.

Nun komme ich noch zum ständigen Thema "Fremdsprachen". Englisch ist in der Wirtschaft von heute keine Fremdsprache, sondern eine Zweitsprache geworden. Daher ist diesbezüglich noch viel zu tun.

Unsere Lehrer leisten wertvolle Arbeit. Wir haben ihnen auch das Wertvollste anvertraut, das wir haben, nämlich unsere Kinder. Unsere Lehrer bringen Begabungen zur Entfaltung, und unser Schulsystem hilft, dass unsere Kinder gut auf die Zukunft vorbereitet werden.

Ein Dank an die Frau Bundesministerin dafür, dass wir trotz der Schuldenbinkel, die wir übernehmen mussten, unseren Schulstandard weiter verbessern werden. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

13.53

Präsident Dr. Werner Fasslabend: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Jäger. – Bitte.

13.53

Abgeordnete Inge Jäger (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Meinem Vorredner möchte ich Folgendes sagen: Er hat wahrscheinlich den Rechnungshofbericht nicht gelesen, sonst wüsste er, dass das Bildungsministerium an diesem Schuldenberg massiv beteiligt war,


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite