Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 49. Sitzung / Seite 80

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Wichtig für mich ist, festzuhalten, dass im Februar 2000 zum ersten Mal eine eigene Ausstellung der Schausammlung des Theatermuseums stattgefunden hat. Das ist für mich auch der tatsächliche Beginn dieser Eigenständigkeit. Und ich frage mich, warum man schon wieder, nach so kurzer Zeit – man konnte eigentlich noch keine entsprechenden Erfahrungswerte sammeln, und es wurde auch noch keine Kostenrechnung vorgestellt und auch nicht, wie das in Zukunft abgewickelt werden soll –, eine Zusammenführung im Aufgabenbereich plant. Sie, Frau Minister, vergleichen – und das muss ich Ihnen leider sagen – in Ihrer Beantwortung einer Anfrage von Dr. Cap das Theatermuseum mit dem Kunsthistorischen Museum, also somit Äpfel mit Birnen, denn das Theatermuseum ist teilrechtsfähig, während das Kunsthistorische vollrechtsfähig ist, was bedeutet, dass auch alle Einnahmen in den eigenen Bereich fließen, während die Einnahmen aus Eintrittsgeldern des Theatermuseums immer noch an den Bund abgeführt werden sollen.

In diesem Zusammenhang scheint es mir aber auch bemerkenswert zu sein, dass man plant, laut Museumsordnung den Geschäftsführer den drei Direktoren der zusammenzuführenden Museen überzuordnen. Und da frage ich mich, ob es nicht vielleicht doch zu einem Interessenkonflikt kommen kann, wenn der Direktor des Kunsthistorischen Museums gleichzeitig auch der Geschäftsführer von drei Teilbereichen – nämlich von Kunsthistorischem, Theatermuseum und Völkerkunde-Museum – sein soll. Sollte man da nicht darüber nachdenken, ob damit nicht die Eigenständigkeit dieser drei wichtigen Bereiche in dem Sinne verloren geht? Und sollte man sich nicht auch fragen, ob so ein wichtiger Posten nicht auch ausgeschrieben werden sollte?

Ein weiterer Diskussionspunkt für mich ist auch, dass es in diesem Zusammenhang sehr schwierig sein wird, in Zukunft eigene wissenschaftliche Arbeit zu betreiben. Und das, denke ich, ist gerade für die Lebensfähigkeit und selbständige Arbeitsfähigkeit ein wesentliches Faktum, denn Basis der vielen Sonderausstellungen – und das muss man ja auch feststellen – sind immer noch funktionierende, eigenständige Museen.

Daher ersuche ich Sie und appelliere ich an Sie: Einer Theaterstadt wie Wien soll ein eigenes Theatermuseum erhalten bleiben. Ich bitte Sie, über diese Vorgangsweise nachzudenken, die Sie zurzeit in Planung haben. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

14.19

Präsident Dr. Werner Fasslabend: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Kampichler. – Bitte.

14.19

Abgeordneter Franz Kampichler (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frauen Bundesministerinnen! Sehr geehrte Damen und Herren! Hohes Haus! Frau Abgeordnete Pittermann hat einen Entschließungsantrag eingebracht, in dem sie die Bundesministerin für Bildung auffordert, Schwerpunktforschungsprogramme im Zusammenhang mit BSE und Creutzfeldt-Jakob zu initiieren. – Frau Abgeordnete Pittermann! Dieser Entschließungsantrag ist nicht mehr notwendig, denn die Regierung hat bereits alle erforderlichen Maßnahmen gesetzt. Wir brauchen dem heute nicht mehr zuzustimmen. (Beifall bei der ÖVP.)

Geschätzte Damen und Herren! Die wenigen Minuten, die mir noch zur Verfügung stehen, möchte ich für ein Thema verwenden, das mir schon sehr lange Sorge bereitet, und zwar geht es dabei um unsere öffentliche Rundfunk- und Fernsehanstalt. Ich möchte dazu gerne drei Anmerkungen machen, und zwar zwei positive und eine negative.

Ich beginne mit dem Positiven: Ich möchte die Programmverantwortlichen dafür loben, dass Österreich 1 ein dermaßen gutes Qualitätsangebot liefert, ein Angebot auf sehr hohem Niveau, das äußerst interessant aufbereitet ist, in dessen Rahmen aktuelle Sendungen angeboten werden. Ich gratuliere den Verantwortlichen wirklich dazu und möchte sie bitten, dieses hohe Niveau und diese hohen Standards unbedingt beizubehalten. Ich habe nur einen kleinen Wunsch bezüglich des technischen Bereiches: Österreich 1 ist in manchen Regionen sehr schwer zu empfangen, sogar entlang der Süd Autobahn, obwohl dieses Gebiet normalerweise sehr gut versorgt ist. Vielleicht kann der ORF, auch wenn Österreich 1 keine Werbegebühren abwirft, auch in diesem Bereich in die Technik investieren.


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