Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 50. Sitzung / Seite 147

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wäre das, würde dieselbe Leistung in den Spitalsambulanzen in Wien durchgeführt, etwa 1 Milliarde Schilling!

Wenn wir also allein in Wien 750 Millionen Schilling einsparen, so sind das österreichweit etwa 3 bis 4 Milliarden Schilling. Wenn wir also Herrn Direktor Bittner von der Wiener Gebietskrankenkasse glauben dürfen – und ich glaube ihm in diesem Fall –, dann ergeben sich allein durch diese Lenkungsmaßnahmen in Zukunft 3 bis 4 Milliarden Schilling an Einsparung pro Jahr. Wir werden diese Mehrkosten für die Gebietskrankenkassen, wenn sich das wirklich so rechnet, wie der Herr Direktor sagt, natürlich abzugelten versuchen. Wir sparen etwa 3 bis 4 Milliarden Schilling, die wir nicht in irgendwelche anderen Bereiche umschichten werden, sondern wesentlich günstiger dem Gesundheitswesen zuführen, damit wir für Patienten, die es brauchen, wieder Medikamente haben, damit wir wieder Krankentransporte bezahlen können – anders als die Burgenländische Gebietskrankenkasse, die jetzt einfach den Transportvertrag mit dem Roten Kreuz in Burgenland kündigt – und damit wir endlich einmal österreichweit die Psychotherapie finanzieren können!

Der Hauptverband sagte 1991: Wir führen die Psychotherapie ein, daher brauchen wir höhere Beiträge! – Die Beiträge wurden erhöht, aber die Psychotherapie gibt es bis heute nicht, außer seit wenigen Wochen in Wien. Das ist eine Vorgangsweise, die wir nicht mittragen!

Ich glaube daher, dass die Reformschritte, die wir machen, für die Zukunft der österreichischen Gesundheitspolitik eminent wichtig sind. Man hätte schon viel früher damit beginnen sollen, aber jetzt sind wir auf dem richtigen Weg – und wir lassen uns durch diverse Blockierer nicht bremsen! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

18.25

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Abgeordneter Dr. Grünewald zu Wort gemeldet. Eine tatsächliche Berichtigung beginnt mit der Wiedergabe der zu berichtigenden Behauptung, Herr Abgeordneter. – Bitte.

18.25

Abgeordneter Dr. Kurt Grünewald (Grüne): Herr Kollege Pumberger hat behauptet, wir schüren unnötigerweise Ängste vor der Zwei-Klassen-Medizin. – Diese Behauptung ist unrichtig! (Abg. Dr. Pumberger: Pittermann!)

Es gibt diese Zwei-Klassen-Medizin. Der Beweis dafür ist: Kollege Pumberger hat kürzlich hier im Hohen Haus behauptet, er injiziere einer Patientin, die krebskrank ist, zehn Milligramm Heroin. Heroin ist in Österreich nicht auf dem Markt und nicht für den medizinischen Gebrauch zugelassen. Das ist der Beweis einer zweitklassigen Medizin. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ. – Abg. Mag. Prammer: Ja, zweit klassig!)

18.26

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zu einer persönlichen Erwiderung hat sich Herr Abgeordneter Pumberger zu Wort gemeldet. – Bitte. (Abg. Edlinger: Ein Drogenhändler?! – Abg. Dr. Gusenbauer  – in Richtung des sich zum Rednerpult begebenden Abg. Dr. Pumberger –: Ist das ein Drogenhändler?)

18.26

Abgeordneter Dr. Alois Pumberger (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Professor Grünewald hat zum wiederholten Male fälschlich behauptet, ich hätte hier vom Rednerpult aus gesagt, ich injiziere meinen Patienten Heroin. (Rufe bei der SPÖ: Das haben Sie gesagt!)

Ich sage Ihnen: Lesen Sie im Protokoll nach! Ich habe einen Vergleich hergestellt, dass das, was ich injiziere (Abg. Dr. Grünewald: "Subkutan"!), nämlich 10 Milligramm Heptadon ... Ich habe nicht gesagt, ich injiziere Heroin (Rufe bei der SPÖ und den Grünen: O ja!)  – lesen Sie im Protokoll nach, es kann herbeigeschafft werden (Abg. Dr. Gusenbauer: Das steht aber im Protokoll!)  –, sondern ich habe einen Vergleich hergestellt zwischen der Wirksamkeit von 10 Milligramm Heptadon, einer Substanz, die man Patienten mit sehr großen Schmerzen, zum Beispiel Krebspatienten, zur Schmerzbekämpfung injiziert, und jener einer chemisch analogen


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