Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 51. Sitzung / Seite 45

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Ich meine, allein vom Titel Ihres Ressorts her müsste das blendend hineinpassen. Mir ist bewusst, dass es gesetzliche Grundlagen bezüglich Schulen gibt, die Ihr Ressort zu betreiben hat. Sowohl die Lehrer als auch wir Bildungspolitiker sagen, es ist eigentlich völlig egal, ob diese Schule von Ihrem Ministerium oder vom Bildungsministerium betrieben wird, es geht doch darum, was dort unterrichtet wird. Es hat mich schon sehr verblüfft, dass mir Frau Bundesministerin Gehrer im Budgetausschuss, als ich sie danach gefragt habe, zur Antwort gab, sie hätte erst zwei Tage vorher von privater Seite Unterlagen zugespielt bekommen und sei über die Probleme überhaupt nicht informiert.

Es gibt also eine Schule, die vor gar nicht so langer Zeit errichtet wurde, nämlich in den achtziger Jahren, mit Errichtungskosten von damals über 300 Millionen Schilling, aber uns und auch den Lehrern – wir haben nachgefragt – ist überhaupt nicht bekannt, was Sie mit dieser Schule vorhaben. Sie haben die Betreiberschaft. Sie sagen, in vier Jahren werde der Unterricht dort eingestellt. Dort steht ein Gebäude, noch dazu durchaus interessant, weil es ein Internat ist, wo für spezielle Ausbildungen Leute aus ganz Österreich hinkommen können. Diese Möglichkeit gibt es nicht überall. Entsprechende Unterbringungsmöglichkeiten, entsprechende Schulstrukturen, all das wäre gegeben. Und jetzt frage ich mich: Was passiert?

Es kann doch wohl nicht so sein, dass der Spargedanke jetzt schon so weit geht, dass jeder nur sein Ministerium sieht. Sie ersparen sich 30 Millionen Schilling, es gibt dort aber eine Schule um mehrere hundert Millionen Schilling, die man absolut brauchen könnte. Kollege Amon hat uns gestern vorgerechnet, wie viel die Errichtung einer neuen Klasse kosten würde, dort gibt es jedoch ein ganzes Gebäude, das man benützen könnte. Und es ist nicht möglich, dass Sie und Ministerin Gehrer vorher, bevor Sie in Gesprächen den Beschluss fassen, diese Schule zuzusperren, klären, wie es dort weiter geht! – Das halte ich für inakzeptabel, und ich würde Sie ersuchen, uns zu sagen, was Sie damit eigentlich vorhaben.

Aus meiner Sicht kann es nicht so sein, dass diese Schule geschlossen wird. Die Schule ist de facto nicht wirklich anders nutzbar, außer mit riesigen Investitionen. Man kann aus einem Internat kein Hotel machen; das ist, wenn man sich die Räumlichkeiten anschaut, nicht möglich. Alles andere – da haben wir auch nachgefragt – ist ebenfalls schwer denkbar, von der Kostenstruktur her wäre das kaum möglich.

Ich hätte von Ihnen gerne eine Erklärung, was damit passieren soll, und zwar möglichst bald, denn die Schüler – ebenso die Lehrer – stehen, wenn die Schule aufgelassen wird, vor einer schwierigen Situation.

Ich mache noch einen Bogen zum Biolandbau. Auch diesbezüglich gibt es einen Ansatz, und zwar eine Schulkantine. Das wäre durchaus eine Möglichkeit, bei der man sich überlegen könnte, wo man auch in diesen Ausbildungen den biologischen Gedanken fördern kann. Man sollte in diesen Ausbildungsstätten ganz massiv von Ihrem Ministerium aus ein Zeichen setzen und danach trachten, gerade dort, wo die Möglichkeit dazu besteht, den Biolandbau zu fördern. Da sollte man auf biologische Produkte zurückgreifen und in der Ausbildung stärker darauf eingehen. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

13.36

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Ellmauer. Die Uhr ist wunschgemäß auf 5 Minuten gestellt. – Bitte, Herr Abgeordneter.

13.36

Abgeordneter Matthias Ellmauer (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Kurz ein paar Worte zu den Ausführungen von Frau Abgeordneter Dr. Moser.

Frau Abgeordnete! Die Wald-Wild-Problematik kann man nicht so allgemein abtun, wie Sie es getan haben. Ich gebe Herrn Kollegen Pistotnig Recht, wenn er sagt, dass durch die Übernutzung der Natur durch den Menschen das frei lebende Wild in Räume abgedrängt wird, wo es dann zu Schäden kommt.


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