Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 51. Sitzung / Seite 71

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fördert. Wir hoffen, dass wir das Budget in Zukunft auch für unsere Landwirtschaft sichern können. (Beifall bei der ÖVP.)

Die Landwirtschaft in Österreich braucht breite, vielfältige Wege. Die Produktion allein kann unsere kleinen Betriebe nicht erhalten. Wir brauchen neue Kooperationen mit Wirtschaft, Gewerbe und Handel, wir müssen näher zum Konsumenten. Wir müssen aber auch – wie in allen Berufsbereichen – ein Augenmerk auf die Bildung legen. Wir, die bäuerliche Bevölkerung im ländlichen Raum, brauchen den Zugang zu neuester Technik, Informationstechnik, Kommunikationstechnik. Natürlich müssen auch die Medien in unsere Überlegungen miteinbezogen werden.

Wir müssen durch das Programm "Ländliche Entwicklung" unsere Strukturen verbessern. Wir werden den Bereich Biomasse forcieren, er ist eine Chance vor Ort, wir können damit energie-unabhängiger werden. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Mit dem Budget 2001 werden Härten und Einkommensverluste der Bauern ausgeglichen, der ländliche Raum gestärkt, Akzente in neue und aktuelle Chancen gesetzt. Aber die Bauern leisten auch ihren Beitrag dazu, indem sie bei der Agrarverwaltung und den Strukturen einsparen, den Sockelbetrag aufschieben und in späterer Zukunft den Agrardiesel, wie ich hoffe, erhalten werden.

Das Budget Landwirtschaft ist ein wichtiger Beitrag, nicht nur für die Bauern, sondern für das gesamte Land und für unsere Bürger. Ich hoffe und wünsche mir, dass das heute jeder solidarisch mitträgt. – Danke.

15.28

Präsident Dr. Werner Fasslabend: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Gradwohl. – Bitte.

15.28

Abgeordneter Heinz Gradwohl (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Ich möchte mich eingangs mit einigen Aussagen meiner Vorredner im Rahmen dieser Debatte beschäftigen. Herr Kollege Schwarzenberger, Sie haben in Ihren Ausführungen davon gesprochen, dass der Sockelbetrag nach neuen Kriterien eingeführt wäre, dass er bereits umgesetzt ist und dass das zum Vorteil der österreichischen Bauern und Bäuerinnen gereicht.

Herr Kollege Schwarzenberger! Wenn man die vorgeschlagenen Berechnungen vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, die in einigen Kammern beraten beziehungsweise beschlossen wurden und Gültigkeit haben, näher betrachtet, dann sieht man, Ihr Vorschlag – der umgesetzt ist – bedeutet eine Verringerung der bisherigen Ausgleichszahlung um 1 000 S. Diese Verringerung von 1 000 S soll ein Vorteil für die österreichischen Bäuerinnen und Bauern, vor allem für die kleinen sein? – Herr Kollege Schwarzenberger! Das müssen Sie mir einmal "vorhupfen", ich kann das nicht nachvollziehen. (Beifall bei der SPÖ.)

Eine Bemerkung zu Herrn Kollegen Ellmauer, der hier für eine Aufstockung beziehungsweise Erhöhung des Personalstandes der Forstfacharbeiter bei den Bundesforsten eingetreten ist:

Kollege Ellmauer! Die Diskussion der letzten Wochen dürfte spurlos an Ihnen vorübergegangen sein. Glauben Sie wirklich, dass ein Unternehmen, das zwar im vergangenen Jahr 210 Millionen Schilling für das Budget an die Republik abgeführt hat, bei einem Verkauf von 50 000 Hektar – das ist ja nur eine "Kleinigkeit" von einigen Prozent, macht jedoch nach steirischen Verhältnissen umgerechnet rund 62 500 Einfamilienhaus-Grundstücksflächen aus, also nur eine "Kleinigkeit", es sind ja nur ein paar Prozent – im Bereich der Forstwirtschaft zusätzliche Fachkräfte aufnehmen wird, wenn es mit 4 Milliarden Schilling belastet wird? Womit sollen sie denn das finanzieren? – Das Gegenteil ist der Fall! Die Österreichischen Bundesforste werden sich von Fachpersonal trennen müssen, weil sie auch die Flächen, den Wirtschaftswald nicht mehr haben. (Beifall bei der SPÖ.)


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