Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 52. Sitzung / Seite 134

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moderne Entwicklung im Sinne der Arbeitsplatzsicherung und einer Stärkung des Wirtschaftsstandortes.

Wenn Sie, Frau Kollegin, immer meinen, die bösen Manager (Abg. Hagenhofer: Nein, gar nicht!) wollen Gewinnmaximierung um jeden Preis, dann muss ich dem entgegenhalten: Offensichtlich waren Sie noch nie in einem Betrieb oder haben noch nie einen Betrieb geführt. Ich wage zu behaupten: Eine Gewinnmaximierung ohne Einverständnis der Mitarbeiter ist nicht möglich. Es braucht ein ordentliches Einvernehmen zwischen Management und Mitarbeitern. Wenn Sie das nicht haben und nur auf Gewinnmaximierung abstellen, dann werden Sie keinen Erfolg haben. Wenn die Arbeiterkammer schreibt, dieses Gesetz sei ein gesellschaftspolitischer Irrweg, dann behaupte ich genau das Gegenteil. Das ist ein Weg in die Zukunft! Wir wollen Fortschritt und nicht Rückstand! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

17.19

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Ing. Maderthaner. Die Uhr ist wunschgemäß auf 5 Minuten gestellt. – Bitte, Herr Abgeordneter.

17.19

Abgeordneter Ing. Leopold Maderthaner (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Es gibt leider keine aktuellen EU-Vergleiche zum Thema Mitarbeiterbeteiligung. Der letzte bekannte Wert in Österreich – und der ist ja auch in der Regierungsvorlage festgehalten – liegt bei 3 Prozent. Aber es ist anzunehmen, dass Mitarbeiterbeteiligung in Österreich im Vergleich zu anderen EU-Mitgliedstaaten sicherlich zu wenig verbreitet ist. Das ging auch aus den Ausführungen der Vorredner hervor.

Auch wenn man davon ausgeht, dass durch die Privatisierung und die Börsengänge der letzten Jahre der Anteil gestiegen ist, ist es trotzdem zu wenig. Wir müssen gerade da weitere Steigerungen erzielen. Es ist wichtig und wesentlich, durch eine Beteiligung hervorragende Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden.

Meine Damen und Herren! Unternehmensmitbeteiligungsmodelle – auch das lässt sich belegen – wachsen schnell und schaffen auch mehr Arbeitsplätze. Deswegen ist es ein Modell der Zukunft, wie auch der Vorredner soeben sagte, und nicht ein Irrweg, wie die Arbeiterkammer das behauptet.

Der Grund liegt jedenfalls meiner Meinung nach auch einfach darin, dass man durch Unternehmensbeteiligung eine höhere Motivation und auch ein besseres Kostenbewusstsein insgesamt erzielen kann. Durch die Doppelrolle als Arbeitnehmer und als Unternehmer steigt auch die Bereitschaft, sich bei der täglichen Arbeit darauf zu konzentrieren, was auf dem Markt gewünscht wird und wie man sozusagen das gemeinsame Unternehmen noch weiter wettbewerbsfähig machen kann.

Meine Damen und Herren! Börsennotierte Unternehmen mit Mitarbeiterbeteiligungsmodellen verzeichnen nachweislich höhere Kurssteigerungen, was auch auf die positiven Effekte der Mitarbeiterbeteiligung zurückzuführen sein dürfte. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Mitarbeiterbeteiligung hebt auch in einem gewissen Maße die Polarisierung zwischen Unternehmer und Mitarbeiter auf und stärkt jedenfalls die partnerschaftliche Beziehung zwischen Unternehmen und Mitarbeitern. Der Mitarbeiter wird quasi zum Mitunternehmer. Das ist gerade das, was den Vertretern der Arbeiterkammer nicht passt: dass die meisten Mitarbeiter dann wissen, dass sie eigentlich als Mitunternehmer tätig sind und daher auch dazu beitragen können, dass das Unternehmen noch stärker als bisher auf dem Markt auftreten kann. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Dies entspricht auch jedenfalls – ich sage das sehr deutlich – dem ÖVP-Grundkonzept einer sozialen Marktwirtschaft. Zur sozialen Marktwirtschaft gehört außerdem auch die breite Streuung von Eigentum. Mitarbeiterbeteiligung ist ein wichtiges Element zur breiten Streuung


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