Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 52. Sitzung / Seite 175

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tes Gewissen!), dass für Dollfuß eine Kerze angezündet wird. Davon bin ich überzeugt! (Beifall bei der SPÖ.)

Wir sind eher dafür, dass wir sagen, Bilder von Dollfuß gehören von den Wänden genommen, die haben in einer modernen demokratischen Republik nichts verloren. (Beifall bei der SPÖ.)

Meine Damen und Herren! Es ist schon wahr, dass Franz Vranitzky auch auf die so genannte ominöse Trinkl-Liste eingegangen ist, aber man ließ ihn ja nicht weiter fragen. Kollege Kogler hat bereits gesagt, dass der Ausschussvorsitzende Haupt damals gesagt hat: Die Fragen sind beendet!, und die Sitzung abgebrochen hat. Er hätte sie ja gerne noch einmal erwähnt. Aber wenn man schon auf die Flüge von Franz Vranitzky eingeht, die er im Sinne der österreichischen Republik für unser Land gemacht hat, dafür, dass wir der EU beitreten konnten, dass es einen schnelleren Beitritt gegeben hat ... (Abg. Dr. Trinkl: Er hat sich lange gewehrt dagegen! – Abg. Dr. Martin Graf: Hör auf!)  – Regen Sie sich nicht auf!

Dann frage ich Sie etwas anderes (Abg. Dr. Martin Graf: Österreich ist ein reiches Land! Wir können die Flüge selbst zahlen!): Aus der Beantwortung einer Anfrage, die ich mir erlaubt habe, an die Frau Außenministerin zu stellen, als sie da fein unterwegs war in Madrid, in London, in Paris (Abg. Dr. Trinkl: Weil es leider notwendig war!), in der sie dem Kollegen Schieder einmal mitgeteilt hat, das war eine Privatreise, dann war es keine Privatreise, dann war es eine Reise im Auftrag der Republik ... (Abg. Dr. Trinkl: Dem Vranitzky seine waren Dienstreisen!)  – Danke, auch Frau Ferrero-Waldner sagt, dass es eine Dienstreise war, Kollege Trinkl! (Abg. Dr. Khol: Warum zahlt es dann eine deutsche Bank?) Auch sie hatte Einladungen und hat sich von Agenturen alles bezahlen lassen. Das bestätigt sie sogar. Sagen Sie, wie es heute ist, und werfen Sie nicht einen Stein auf einen Mann, der das nicht mehr alles belegen kann, aber für Österreich sehr viel getan hat! Das sind nämlich die Tatsachen. (Beifall bei der SPÖ.)

Wenn wir schon über die Kosten sprechen: Mir ist jeder einzelne Schilling, den sich Österreich dadurch ersparen konnte, dass wir nichts für die Flugreisen bezahlen mussten, zehnmal lieber als jeder vergeudete Schilling von jenen 65 Millionen Schilling (die Abgeordneten Dr. Khol und Dr. Trinkl: Das ist ungeheuerlich!), die diese Regierung für Werbung ausgibt, um den Österreichern ein X für ein U vorzumachen, um ihr schlechtes Programm zu verkaufen und den Österreichern das Geld aus der Tasche zu ziehen. (Beifall bei der SPÖ.) Da haben wir 65 Millionen, schmeißen sie aber beim Fenster hinaus! Wir sind jedenfalls froh, dass es mit Vranitzky gelungen ist, der Europäischen Union beizutreten. (Beifall bei der SPÖ.)

20.07

Präsident Dr. Werner Fasslabend: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Großruck. – Bitte. (Abg. Ing. Westenthaler  – in Richtung SPÖ –: Er hat euch 17 Prozent gekostet, der Vranitzky!)

20.08

Abgeordneter Wolfgang Großruck (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Ob es sich bei dem Bericht jetzt um einen Minderheitsbericht handelt, um einen Mehrheitsbericht oder was auch immer, für jene, die dabei waren, ist klar geworden, dass ein bisschen Licht in das Spinnennetz der SPÖ gekommen ist (ironische Heiterkeit bei der SPÖ), in dem Österreich mit der roten Kreuzspinne gehangen ist. Das ist herausgekommen, meine Damen und Herren! Und Sie können jetzt Argumente bringen, so viele Sie wollen, Sie können Ablenkungsmanöver starten, so viele Sie wollen: Es gelingt Ihnen nicht, sich hier so einfach aus der Schlinge zu ziehen.

Tatsache ist, dass Herr Vranitzky geflogen ist. Tatsache ist, dass die WestLB die Flüge gesponsert hat. Und, Herr Brix, ich kann mir nicht vorstellen, dass das – wenn Sie einem "kleinen" Arbeiter, den Sie ja angeblich vertreten, erzählen, dass das mit dem EU-Beitritt zu tun hätte, dass die WestLB dem Herrn Vranitzky Flüge um 200 000 S von Wien nach Düsseldorf zahlt, nur damit Österreich der EU beitreten kann – für diesen Arbeiter logisch ist. Hier fehlt mir eigentlich die Logik Ihrer Argumentation. Das müssen Sie einem "kleinen" Österreicher erklären, aber ich weiß nicht, ob der da mitkommt. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Tatsache ist, dass Herr Vranitzky anfänglich via Medien zwei Flüge zugegeben hat. Ich habe durchaus Verständnis gehabt. Er hat gesagt, er habe seine Frau


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