Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 62. Sitzung / Seite 37

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ihre Leistungen danken, weil sie es ermöglichen, den erstklassigen Ruf Österreichs als Sportnation immer wieder zu erneuern.

Und ich sage auch ein Dankeschön dafür, dass dieser Sportbericht so gut gelungen ist. Wir haben es heute schon gehört: Er ist ein wichtiges Nachschlagwerk. Ich möchte allen Beamten, die daran beteiligt waren, namens meiner Fraktion dafür herzlichst danken. (Abg. Mag. Schweitzer: Wieso deiner Fraktion?) – Du kannst das dann namens deiner Fraktion sagen!

Abschließend möchte ich darauf hinweisen: Die in diesem Bericht aufgezählten Leistungen im Jahr 1999 wurden noch unter dem damaligen Staatssekretär Dr. Peter Wittmann erbracht. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Mag. Schweitzer: Aber die Leistungen haben schon die Sportler erbracht, nicht der Herr Wittmann, oder? – Abg. Grabner: Das stimmt! Das habe ich auch gesagt! – Abg. Böhacker: Und die ehrenamtlichen Funktionäre vergiss mir nicht! Ich bin einer!)

10.28

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Kogler. Die Uhr ist auf 5 Minuten gestellt. – Bitte.

10.28

Abgeordneter Mag. Werner Kogler (Grüne): Herr Präsident! Frau Vizekanzlerin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ein paar Punkte und auch Anregungen.

Erstens muss ich auf die Ausführungen meines Vorredners Bezug nehmen: Also, so rosig – auch wenn es der Bericht aus dem Jahr 1999 ist und die Zeit des Herrn Wittmann betrifft, das ist schon richtig – kann ich die Frage der Sportförderung nicht sehen, und ich weiß, wovon ich rede. Die Rechnungshofberichte sind nicht immer nur so rosig, was die Effizienz und die Zielrichtung der Sportförderung anlangt. Frau Vizekanzlerin! Wir haben schon anlässlich der letzten Budgetdebatte zum Sportkapitel die Frage aufgeworfen, ob es möglich wäre, ein bisschen zielgerichteter vorzugehen. Das, was von meinem Vorredner jetzt so bejubelt wurde, war nämlich das klassische Gießkannenprinzip, in diesem Fall eben in der Sportförderung.

Ich sehe natürlich schon das Problem, dass, wenn man den Breitensport fördern will und es in Österreich eine Vielzahl von kleinen Vereinen gibt, auch dieses Element zum Tragen kommen muss. Aber es gibt auch undurchschaubare Auswüchse in dieser Sportförderung, wo Funktionäre in Töpfe greifen – ich sage das bewusst so – und wieder Vereine bedienen, in denen sie selber wieder zumindest Verantwortungsträger sind. Das ist bis ins Ministerium gegangen, und Sie wissen das.

Ich möchte doch die Frage stellen, ob hier ein Fortschritt erzielt worden ist. (Abg. Kopf: Ein Beispiel dafür! – Abg. Kiss: Einen Beweis!)  – Nehmen Sie den Rechnungshofbericht her, der sich mit diesen Dingen beschäftigt hat; ich kann Ihnen den auch zukommen lassen. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Grabner: Das kannst du morgen sagen! Morgen ist das Budget!)

Ich habe gesagt, ich werde nur ein paar Punkte ansprechen und einige Anregungen geben, aber ich wurde von meinem Vorredner zu dieser Bemerkung animiert. Es gibt ja in der Tat Wichtigeres zur Sportförderung zu sagen, aber das werden Sie jetzt doch noch ausgehalten haben.

Nächster Punkt: Ich beziehe mich jetzt auf einen Bereich, der in der Debatte regelmäßig untergeht. Es wird Sie vielleicht überraschen, wenn gerade ich jetzt dazu Stellung nehme. Es geht tatsächlich um die Förderung des Frauenfußballs in Österreich. Man kann sich ja darüber verständigen, dass Fußball etwas Wichtiges in der Gegenwartskultur ist. Ich meine das ernst: Das ist tatsächlich eine gesellschaftliche Bewertungsfrage, und es ist eine kulturelle Art des Herangehens an Phänomene, wie sie der Fußball und auch der Spitzenfußball nun einmal sind, notwendig. Das bezieht alles ein. Sie wissen, welche Emotionen da im Spiel sind, und Sie wissen auch, welche wirtschaftlichen Zwänge letztlich dahinter stehen. Die Fußballkultur ist ein eigenes Imperium in der Gesellschaft.

Wenn dem aber so ist, dann stellt sich schon die Frage, warum in Europa generell, aber speziell in Österreich, der Frauenfußball einen derart geringen Stellenwert hat, und ob das nur zufällig so


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