Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 62. Sitzung / Seite 160

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Vereinbarkeit von Kindererziehung und Beruf heißt auch, Betreuungseinrichtungen für Kinder verschiedener Altersstufen bereitzustellen – da sind noch Anstrengungen notwendig –, und ebenso wichtig ist die Frage der Öffnungszeiten dieser Einrichtungen. Auch da nimmt Oberösterreich mit einem Anteil von 70 Prozent bei Ganztageskindergärten wiederum einen Spitzenplatz ein. Österreichweit sind 75 Prozent der Eltern mit den angebotenen Öffnungszeiten zufrieden.

Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Die Gründung einer Familie bedeutet, Verantwortung zu übernehmen: Verantwortung gegenüber seinen Kindern, aber auch Verantwortung gegenüber der Gesellschaft. Es ist unsere Pflicht, dafür zu sorgen, dass die Eltern diese Verantwortung auch übernehmen können und dabei vom Staat entsprechend unterstützt werden. Wir haben mit der Einführung des Kinderbetreuungsgeldes für alle den richtigen Weg eingeschlagen. (Beifall bei der ÖVP.)

Die Verbesserung der Situation der Familien und somit unserer Kinder ist eines unserer Hauptziele, denn unsere Familien beweisen tagtäglich ihren unverzichtbaren Wert für unsere Gesellschaft. (Beifall bei der ÖVP.)

18.22

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zu Wort gelangt nun Herr Abgeordneter Donabauer. Die Redezeit ist wunschgemäß auf 5 Minuten eingestellt. – Bitte. (Abg. Donabauer legt umfangreiche Unterlagen aufs Rednerpult. – Zwischenrufe. – Abg. Donabauer: Das brauchen Sie! Warten Sie einen Moment, Sie brauchen es!)

18.22

Abgeordneter Karl Donabauer (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Zunächst eine Anerkennung an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ministerien für die Abfassung dieses Berichtes, der ein hervorragendes Nachschlagewerk ist. Er wird dem Parlament seit dem Jahre 1969 jährlich vorgelegt, und ich meine, dass der vorliegende Band in besonderer Weise gelungen ist. (Zwischenruf der Abg. Dr. Mertel. )

Ich sage das deshalb, weil ich mich noch an die Ausschusssitzung vom 24. Mai erinnere. Frau Dr. Mertel als Ausschussvorsitzende hat gleich zu Beginn der Sitzung ihre unendliche Nervosität erkennen lassen, indem sie dagegen protestierte, dass sich die damalige Frau Bundesministerin Sickl erlaubt hatte, dem Ausschuss nur diese Kurzfassung (der Redner hält einen dicken Band in die Höhe) vorzulegen. (Abg. Dr. Mertel begibt sich in Richtung des Rednerpults und weist auf einen anderen, etwas dünneren Band. – Abg. Mag. Prammer: Das war dieser Bericht!)

Das sei ungeheuerlich, meinte sie, und das nehme sie nicht zur Kenntnis. Die Grünen haben ihr daraufhin sofort ministriert und Schützenhilfe geleistet. Sie wollten unbedingt dieses Kompendium haben. (Der Redner hält einen noch dickeren Band in die Höhe.) Dieses Kompendium ist dann auch zugestellt worden.

Ich habe mir die Reden dazu sehr genau angehört, habe aber kaum bis gar keine Beiträge zu diesem Kompendium gehört, sondern überwiegend Berichte – sehr interessante Berichte – darüber, wie jede oder jeder Einzelne zur Familie steht.

Das ist auch ganz richtig so, denn ich glaube, dass die Familie einem ungemein großen Wandel unterzogen ist. Die Familie in ihrer herkömmlichen Form ist nicht mehr klar definiert. Das haben wir früher einmal ganz anders gesehen, aber heute ist eben alles anders. Auch der Begriff der Verwandtschaft hat sich verändert. Jeder sieht das so, wie er glaubt. Im Bericht ist zum Beispiel der Begriff der Wahlverwandtschaft ausgeführt. Das heißt, solange ich bleibe, taugt es mir, und wenn nicht, dann geht das Leben auch weiter. All das sind Dinge, die man heute sehen und über die man hier lesen kann.

Einige Dinge sind sehr klar erkennbar, nämlich die Fragen: Wie stellt sich die Familie heute dar? Sind es Frau, Mann und Kind? Sind es Mutter mit Kind, Vater mit Kind? Wie läuft das Ganze? – Ich meine, das sind die Herausforderungen, denen wir uns stellen sollen.


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