Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 63. Sitzung / Seite 122

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Als Wienerin freue ich mich auch darüber, dass die 30 Millionen Schilling, die für die Sanierung des "Theaters in der Josefstadt" fortgeschrieben werden und die 2002 nicht notwendig sind, den Wiener Philharmonikern zugute kommen werden.

Neben dem Musikverein ist die Staatsoper ein Hauptanziehungspunkt im Wiener Musikgeschehen. Staatsoperndirektor Ioan Holender und der Chefdramaturg Christoph Wagner-Trenkwitz bieten künstlerische Qualität auf höchstem Niveau. Für mich war der unbestrittene Höhepunkt dieser Saison, Herr Kollege Cap, nicht der Opernball. Auch für mich war es nicht der Opernball, sondern "Die Jakobsleiter", die ich noch vor den phantastischen Verdi-Aufführungen einordne.

Ich finde es positiv, dass die Staatsoper das Konzept hat, erschwingliche Preise für Kunstgenuss zu gewährleisten. Kunstgenuss für Groß und Klein, Stehplatzabos und die Kinderkarten um 200 S sind für mich ganz wesentliche Punkte. (Abg. Öllinger: Sind wir da in einer Werbe-Veranstaltung?) Auch die eigene Opernschule finde ich sinnvoll, weil sie die Möglichkeiten und Flexibilität sowohl der Sängerknaben als auch der Staatsoper erhöht und so mehr begabten Kindern den potentiellen Zugang zu einer künstlerischen Karriere eröffnet.

Mir als Wienerin fehlt aber eines, nämlich ein attraktives Sommerprogramm der Staatsoper, und ich finde die Kritik seitens der Staatsoper an erfolgreichen anderen Sommerfestspielen zu wenig. (Abg. Dr. Cap: Richtig!)

Als Wienerin wünsche ich mir auch, dass das Gartentheater im Schlosspark Schönbrunn einmal Wirklichkeit wird und im Rahmen der Ausgliederung neu überdacht wird. Die Wiener Kultursprecherin von der FPÖ, Mag. Heidemarie Unterreiner, hat sich für die Idee dieses Gartentheaters schon stark gemacht, und ich halte das für eine sehr gute Sache für Wiener und für Touristen. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Die aktuelle Diskussion um die Vertragsverlängerung von Staatsoperndirektor Holender halte ich allerdings für berechtigt. Das Bundestheaterorganisationsgesetz sieht eine Ausschreibung vor. Eine unpolitische, korrekte Ausschreibung ist notwendig, auch wenn die Bestellungen, wie wir dem Gesetz entnehmen können, ohne Bewerbung erfolgen können. (Abg. Dr. Niederwieser: Das war jetzt aber eine massive Kritik an Morak!)

Argumente wie "50 Jahre Wiedereröffnung Staatsoper" und "Mozartjahr 2006" halte ich nicht für ausreichend. Ich finde es notwendig, dass sich junge, talentierte, potentielle Nachfolger um die Position des Staatsoperndirektors bewerben können, die sich wo auch immer befinden können, dass diese jungen Talente die Möglichkeit haben, sich zu bewerben, und so auf ihre Fähigkeiten und Kenntnisse aufmerksam machen können.

Herr Staatssekretär! Wenn ich Sie richtig verstanden habe, bin ich, wie Sie, sicher, dass sich der Aufsichtsrat am 4. April zu einer unpolitischen Ausschreibung bekennen wird. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

17.11

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Binder. Ihre Uhr ist wunschgemäß auf 6 Minuten gestellt. – Bitte. (Abg. Dr. Cap: Das war eine eigenständige Rede!)

17.11

Abgeordnete Gabriele Binder (SPÖ): Herr Präsident! Meine Herren auf der Regierungsbank! Meine Damen und Herren! Ich reihe mich ein in das Wechselspiel zwischen Kunst und Rechnungshof und möchte mich nun dem Rechnungshof widmen.

Die Arbeit des Rechnungshofes ist sehr aufschlussreich, umfassend und vor allen Dingen auch sehr detailliert. Das ist in den Berichten immer wieder nachzulesen und auch nachvollziehbar. Erwähnen möchte ich hier die gute Zusammenarbeit des österreichischen Rechnungshofes mit dem Europäischen Rechnungshof. Sektionschef Weber vertritt ja Österreich im Europäischen Rechnungshof. Ich finde es sehr spannend, dass Sektionschef Weber innerhalb des Euro


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