Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 63. Sitzung / Seite 155

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förderungsmittel. Das kann nicht im Sinne der Autonomie des Sportes sein, und das bitte ich Sie, auch in den Verbandsbereichen, in denen Sie etwas zu tun haben, entsprechend zu berücksichtigen. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Herr Kollege Wittmann ist immer so erpicht darauf, zu erfahren, was aus Papieren wird. Da frage ich, Herr Kollege Wittmann: Was ist aus Ihrem Weißbuch des Sportes geworden, das eigentlich gar nie so richtig das Licht der Öffentlichkeit erblickt hat? Nachdem Sie nie auch nur eine einzige Konsequenz daraus abgeleitet haben, rate ich Ihnen: Fangen Sie einmal bei sich selbst an, Bilanz zu ziehen über die drei Jahre oder so, in denen Sie in dieser Funktion gewesen sind. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Abschließend möchte ich zu den Ausführungen des Herrn Kollegen Kräuter, der seine monatliche Mountainbike-Rede hier gehalten hat, noch sagen: Ich ehre dieses Eintreten für den Mountainbikesport in Österreich. Ich würde mir aber wünschen, dass Herr Kollege Kräuter nicht das, was er zu tun hat, auf mich abschiebt. Ich habe gestern schon gesagt, dass es einen Unterausschuss im Parlament gibt, also auf Ebene dieses Hauses, der sich genau mit dieser Frage beschäftigt.

Zur Frage der Wegsperre: Da möchte ich Sie bitten, dass Sie dem Herrn Kollegen Kräuter etwas ausrichten, weil er gleich nach seiner Rede gegangen und seither nicht mehr in den Saal zurückgekommen ist. Herr Kollege Kräuter hat behauptet, dass ich für die Wegsperre in diesem Bereich eintrete. – Das ist unrichtig! Erstens einmal trete ich nicht dafür ein, sondern ich trete dafür ein, dass nach sachlichen Kriterien entschieden wird, welche Wege für den Mountainbikesport geöffnet werden sollen. Zweitens kann das nicht ich entscheiden, sondern der Herr Landwirtschaftsminister, der dafür zuständig ist.

Ich möchte Ihnen nur sagen, dass ich mit der Unterstützung der Mountainbike-WM in Kaprun die größte Initiative für den Mountainbikesport in Österreich gesetzt habe, die es je in diesem Land gegeben hat. Noch nie ist für den Mountainbike-Sport in Österreich so viel Geld ausgegeben worden wie bei dieser Weltmeisterschaft, von der wir erwarten, dass sie eine gute Weltmeisterschaft wird und viele interessierte Mountainbikesportler nach Österreich bringen wird. – Danke schön. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Abg. Dr. Wittmann: Was ist jetzt wirklich geschehen?)

19.29

Präsident Dr. Werner Fasslabend: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Lexer. – Bitte.

19.30

Abgeordneter Reinhold Lexer (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Vizekanzlerin! Meine Damen und Herren! Die SPÖ und die Opposition insgesamt bekrittelt – wie ich meine, nicht ganz zu Unrecht – das Prinzip "speed kills" in der Politik. Es geht vielen zu schnell, es passieren Fehler. (Demonstrativer Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.) Ich glaube, dass da ein Körnchen Wahrheit dabei ist, und ich bin froh über die Äußerung der Frau Vizekanzlerin, dass hier in Zukunft etwas langsamer vorgegangen wird.

Herr Dr. Wittmann! Ich verstehe Sie aber nicht, dass Sie gleichzeitig da herausgehen und bereits kurze Zeit nach Bildung der neuen Regierung kritisieren, dass Ihnen alles zu langsam geht (Abg. Dr. Wittmann: Das ist mehr als ein Jahr!) – und das im Bereich des öffentlichen Dienstes, von dem Sie genau wissen, dass das ein sehr sensibler Bereich ist (Abg. Böhacker: Sie wissen ja nicht, was Sie wollen, bei der SPÖ!) und dass man hier bei Änderungen mit den Betroffenen gemeinsam die Konzepte erarbeiten muss, damit es auch wirklich sinnvoll ist, sie umzusetzen. (Beifall bei der ÖVP.)

Sie müssen sich eben für eines von beiden entscheiden, wenn Sie kritisieren. Schicken Sie zumindest immer zwei verschiedene Leute heraus (Abg. Böhacker: Eine Doppelconference vielleicht?), dann ist das vielleicht noch einigermaßen glaubhaft. – Jedenfalls lassen wir uns nicht unter Druck setzen. Ich glaube, fundierte Arbeit ist in allen Bereichen wichtig.


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