Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 63. Sitzung / Seite 161

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ablehnen oder ob Sie dafür sind. Wenn Sie ablehnen, dann mache ich Sie auf Folgendes aufmerksam: Herr Präsident Löschnak hat vor zwei Jahren einen Brief an alle Sportvereine ausgesendet, in welchem es hieß, die bösen Freiheitlichen hätten gegen das Sportbudget gestimmt, sie seien demnach gegen die Sportförderung, sie seien gegen den Sport, und sie seien gegen die Vereine.

Treiben Sie es mit einer Ablehnung dieses Budgets nicht so weit, dass auch wir genötigt sind, ähnliche Briefe auszusenden! – Danke schön. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

19.55

Präsident Dr. Werner Fasslabend: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Grabner. – Bitte.

19.55

Abgeordneter Arnold Grabner (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Vizekanzler! Meine Damen und Herren! Der Unterschied zwischen Lexer und Grollitsch war, dass sich Lexer mit dem Sport und Grollitsch nur mit der Politik beschäftigt hat. Daher glaube ich, auch wenn wir nicht überall einer Meinung sind, kann man dazu ja sagen.

Frau Vizekanzler! Wir üben sehr oft Kritik, aber wir sagen auch danke schön, wenn es notwendig ist – vorerst. Sie sagen immer wieder, die sozialdemokratische Regierung habe in 30 Jahren viele Fehler gemacht. Ich stehe dafür ein, viele Fehler – aber so viele Fehler, wie diese Regierung in dem einen Jahr gemacht hat, hat die sozialdemokratische Regierung nicht gemacht! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Mag. Schweitzer: Sag ein paar!)

Meine Damen und Herren! Das Sportbudget verringert sich gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozent, wobei dies vor allem im investiven Bereich Auswirkungen zeitigt. Die Frage ist, ob die Qualität im Sport damit gehalten werden kann. Ich bin auch Ihrer Meinung, dass wir versuchen sollen, recht viele Großveranstaltungen nach Österreich zu bekommen. In den nächsten Jahren wird es wieder viele Großveranstaltungen in Österreich geben. (Abg. Zweytick: Das parlamentarische Turnier in Vorarlberg!)

Für alle, die daran mitgewirkt haben, möchte ich im Namen des Sportes danke schön sagen dafür, dass die Werbeabgabe für die gemeinnützigen Sportvereine jetzt endlich erledigt wurde. Ich halte das für sehr, sehr wichtig. (Demonstrativer Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Beifall bei der SPÖ.)

Bei der wichtigen Frage der Sportförderungen, ohne die ein leistungsfähiges System zur Ausbildung von Spitzenathleten nicht möglich wäre, liegen Prioritäten in den Bereichen des Spitzensportes, des Nachwuchssportes, im Basissport und auch im Behindertensport. Viele Tätigkeiten dafür werden von den Dachverbänden durchgeführt. (Abg. Mag. Schweitzer: Das ist aber die Rede von gestern! Das hast du gestern gesagt!)

Auch ein Dankeschön dafür, dass die Sporthilfe ausgezeichnete Arbeit geleistet hat! Es hat sich dort nichts geändert. Das Amt des Geschäftsführers hat Toni Schutti übernommen. Er versteht es, die erfolgreiche Arbeit fortzuführen, wie das positive Echo auf die Veranstaltung "Die Nacht des Sportes" bewiesen hat.

Sie haben immer wieder gesagt, gerade Ihre Fraktion: weniger Staat, mehr Freiheit! – Aber im Sport wird jetzt, glaube ich, immer wieder versucht, einen Staatssport zu machen. Ich zitiere dazu: Diese Vorgangsweise hat Anzeichen des alten Staatssportes. – Präsidentin der UNION und Landeshauptmann-Stellvertreterin Prokop. (Abg. Dr. Martin Graf hält eine "gelbe Karte" in Richtung des Redners.)

Oder: Prinzipiell möchte ich voranstellen, dass sowohl das Österreichische Olympische Comité als auch ich offen für jede Reform sind. Aber das hier vorliegende Konzept weist doch deutliche Einflussnahme des Staates auf und passt nicht in den Sport und hat ergo dessen dort auch nichts zu suchen. Die Selbstverwaltung (Ruf bei den Freiheitlichen: Wer sagt das?)  – kommt


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