Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 63. Sitzung / Seite 167

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satzpunkte. (Abg. Mag. Schweitzer: Na warum? Weil die Ergebnisse katastrophal waren!) Das ist wieder einmal Schweitzer! Typisch! Schauen Sie sich die Studien an und Sie werden sehen, dass das nicht der Fall ist! Aber hier wäre es wirklich möglich, effizient Schulpolitik zu betreiben, ohne versuchen zu müssen, beim Dienstrecht der AHS-Lehrer reinzuschneiden.

Und damit bin ich wieder bei Ihnen, Frau Vizekanzlerin, denn genau das ist der Punkt. Sie können doch nicht so tun und sagen: Ich mache das Dienstrecht, aber sonst ist für die AHS Frau Ministerin Gehrer zuständig, und das alles hat miteinander nichts zu tun. Ich meine, so kann man Schulpolitik wohl nicht betreiben! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Anstatt hier wirklich massiv – sagen wir es einmal so vorsichtig – eine Stimmung zu verbreiten, die den Lehrern in diesem Land äußerst abträglich ist, wäre es wirklich sinnvoller, sich die Strukturen anzuschauen und Möglichkeiten ausfindig zu machen, wie man das bereits zur Verfügung Stehende effektiv nutzen könnte. Sie haben das, nicht Sie persönlich, aber speziell ÖVP-Ministerin Gehrer hat das immer verweigert. Sie hat keinen Versuch gestartet, irgendwie aus dieser Situation eines getrennten Schulsystems herauszukommen. Das wäre aber wirklich notwendig! (Beifall bei den Grünen. – Abg. Dr. Martin Graf: Wir wollen keine Gesamtschule! – Abg. Mag. Schweitzer: Planlos, konzeptlos, vorschlaglos wie immer!)

20.19

Präsident Dr. Werner Fasslabend: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Ortlieb. Ich erteile ihm das Wort.

20.19

Abgeordneter Patrick Ortlieb (Freiheitliche): Sehr geehrte Damen und Herren! Herr Präsident! Frau Vizekanzler! "Es lebe der Sport, denn für Österreich ist er eine Hauptsache", mit diesen Worten hat Claus Reitan, Chefredakteur der Tiroler Tageszeitung, erst kürzlich einen Leitartikel betitelt. (Abg. Dr. Lichtenberger: Man sollte aber auch weiter lesen als nur bis zum Titel!)

Ein Blick zurück auf die Schi-WM in St. Anton widerlegt das alte Sportwort: Sport – die wichtigste Nebensache der Welt! Ich sage, der Sport gehört für Österreich zu den Hauptsachen, insbesondere der Wintersport. Nahezu die Hälfte der Österreicher fährt Schi, jedes zweite Paar Schi, mit dem von irgendeinem Hügel dieser Welt talwärts gefahren wird, kommt aus Österreich. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Auf dem globalen 15-Milliarden-Schilling-Markt der Ausrüstung liefern heimische Hersteller die Hälfte aller Snowboards und zwei Drittel aller Langlaufschi. Mit 53 Millionen Nächtigungen erzielt der Wintertourismus in Österreich mehr als 100 Milliarden Schilling Umsatz. Das ergibt in den vor- und nachgelagerten Wirtschaftszweigen Tausende von Arbeitsplätzen und für den Fiskus Milliarden an Einnahmen.

Die heimischen Seilbahnen machen aus ihrem Wissen und Können einen weltweiten Exportschlager. Das alles kann keine Nebensache mehr sein. Sportliche Idole sind auch moralische Vorbilder, wobei deren Honorare die Kosten für Selbstüberwindung und Selbstdisziplin locker abdecken. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Abg. Dr. Cap: Ins Mikro sprechen! – Abg. Schwemlein: Sie müssen zu allen Abgeordneten sprechen – und nicht nur zu Ihrer Fraktion!)

In und mit den Bergen zu leben ist für alle Österreicher eine Art Identität und ein Markenzeichen. Der Wintersport unter klaren Regeln der Konkurrenz und der Kontrolle ist gut für die Gesundheit und für das Geschäft. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Das sind die wahren Hauptsachen hinter der angeblichen Nebensache Sport. Unsere Frau Vizekanzler ist einfach ein Beweis und der Garant dafür, dass der Sport zu einer Hauptsache geworden ist. – Vielen Dank. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Rufe bei den Freiheitlichen: Bravo! Gut gemacht! – Abg. Dr. Cap: Ist das wirklich in Ordnung? – Abg. Schwemlein  – in Richtung des Abg. Böhacker –: Hermann, hilf ihm!)

20.21


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