Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 63. Sitzung / Seite 169

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Dachverbände sind trotz ihrer recht unterschiedlichen Traditionen auch nicht als Gegner zu sehen, sondern als Partner bei der gemeinsamen Arbeit für den Sport.

Dass Sport mit jung und dynamisch verbunden wird, nutzen doch auch die Politiker gerne. Ich denke da an Marathonläufer, Bungeejumping (Abg. Böhacker: Zu gefährlich!) oder an eure Spitzenkandidatin, Frau Dr. Partik-Pablé, die bei den letzten Gemeinderatswahlen in Wien während des Wahlkampfes das Joggen entdeckt und ein "Laufen mit Helene" inszeniert hat. (Abg. Neudeck: Nein, sie läuft schon seit Jahren! – Abg. Böhacker: Das ist Ihre Meinung!) Ja, das ist meine Meinung. (Beifall bei der SPÖ.)

Genützt hat euch diese Aktion allerdings herzlich wenig, wenn man das Wahlergebnis ansieht. (Abg. Böhacker: Das ist Ihre Meinung!) Und unsere Bürger – das hat man gesehen, und das ist auch meine Meinung – können sehr wohl erkennen, wenn Sport für die Politik missbraucht wird, und reagieren dann auch dementsprechend. (Abg. Mag. Schweitzer: Im Rahmen von "leichter leben"!) Das ist keine politische Aktion. – Also unsere Mitbürger reagieren dann auch dementsprechend mit Ablehnung. Und genau dieser Meinung bin ich auch! (Beifall bei der SPÖ.)

20.27

Präsident Dr. Werner Fasslabend: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Stadler.

Darf ich vorher um ein bisschen mehr Aufmerksamkeit bitten, der Lärmpegel steigt allmählich so an, dass sich der Redner extrem schwer tut. (Abg. Dr. Lichtenberger: Die Rednerin! )  – Bitte, Frau Abgeordnete.

20.27

Abgeordnete Astrid Stadler (ÖVP): Herr Präsident! Frau Vizekanzlerin! Hohes Haus! Frau Pfeffer, ich finde es nicht nachteilig, wenn auch Politiker als Paten für den Sport fungieren. Ich würde das nicht kritisieren, ich kann das nur begrüßen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Sport nährt nicht nur unseren Körper und unsere Seele, sondern erzeugt auch einen gewaltigen Umsatz und eine enorme Wertschöpfung, von der viele Branchen unserer Wirtschaft profitieren. (Ruf bei der SPÖ: Der Rubel rollt!) Jawohl, genau das! Immerhin liegt die gesamte vom Sport angeregte Wertschöpfung in Österreich bei rund 8 Milliarden Schilling pro Jahr. Diese Wertschöpfung wiederum sichert etwa 100 000 Arbeitsplätze und beträgt 3 Prozent unseres Bruttoinlandsproduktes. (Abg. Schieder: Weit mehr!)

Bemerkenswert ist auch die starke Position unserer Vereine, vor allem der Sportvereine in unserem Land. Zu den Einnahmen- und Ausgabenstrukturen – und jetzt hören Sie mir gut zu! –: Das Gesamtvolumen beträgt 6,24 Milliarden Schilling, davon 15,8 Prozent Förderungsmittel, wobei dieser Pot nicht nur vom Bund gespeist wird, sondern vor allem von Gemeinden und von Ländern. Diese Zahlen und die vielen ehrenamtlichen Funktionäre im Sport belegen die hohe Wertigkeit des Sports, die Sie auch immer so hervorheben, eindrucksvoll. Frau Haidlmayr! Das heißt, die Nachwuchsarbeit, vor allem die auf Breitensport-Ebene, wird von diesen Vereinen durchgeführt und aus diesem Gesamtvolumen finanziert. Dafür können wir nur unsere Wertschätzung geben, weil auch das ein großer Beitrag zum Sportbudget in Österreich ist. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Aber nicht nur die rein ökonomischen Effekte der sportlichen Aktivitäten der Österreicher, auch der immaterielle Nutzen sind herausragend; zum Beispiel die Verbesserung der Volksgesundheit und der erzieherische Nutzen für unsere Kinder und Jugendlichen. Es gibt einen Gesamtnutzen der sportlichen Aktivitäten der Österreicher zur Vermeidung sozialer Kosten im Gesundheitssystem. All diese Zahlen sind nicht meine Erfindung, sondern das Ergebnis einer Studie des Industriewissenschaftlichen Instituts Wien.

Die Sport- und Großveranstaltungen in unserem Land und die Höchstleistungen unserer Sportler, wie unser Patrick Ortlieb einmal einer war, verschaffen dem Sport und Österreich ein äußerst positives Image. Sie bringen viele Sportbegeisterte und Urlauber in unser Land, sie


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite