Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 70. Sitzung / Seite 20

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Abgeordnete Mag. Beate Hartinger (Freiheitliche): Herr Bundesminister! Im Zuge der neuen Geschäftseinteilung Ihres Bundesministeriums haben Sie neben diesem Referat für Männer auch eine Abteilung, ein Referat für Frauen und Gesundheit eingerichtet.

Meine Frage geht dahin: Welche Schwerpunktaktivitäten sind seitens dieses Referates geplant?

Präsident Dr. Heinz Fischer: Herr Minister, bitte.

Bundesminister für soziale Sicherheit und Generationen Mag. Herbert Haupt: Frau Kollegin Hartinger! Ich darf es Ihnen in aller Kürze sagen: Die wichtigsten Arbeiten sind: Zusammenarbeit mit den Frauen-Gesundheitszentren, Gesundheitsvorsorge, Gesundheitsförderung, Mitarbeit an der Entwicklung der Gesetzwerdung für die "Babyklappe" und Zusammenarbeit mit den First-Love-Ambulanzen. Regionale Angebote im Frauengesundheitsbereich und auch die internationale Zusammenarbeit sollen da koordiniert werden. Es ist ein Arbeitskreis für genetische Beratung im Entstehen, der mit der Sektion IX meines Ministeriums zusammenarbeitet.

Es gibt erste Kontaktaufnahmen und einen Informationsaufbau zu Frauengesundheitsbereichen, etwa zum Fonds Gesundes Österreich, zum Bundesinstitut für Gesundheitswesen, zur Ludwig Boltzmann-Institut, zu den Frauenbeauftragten in Wien und in jenen Bundesländern, in denen es welche gibt, zu wichtigen Vertretungen der Mediziner und der Kammern aus dem Bereiche der Gynäkologie und Frauenheilkunde sowie Mitarbeit bei psychosozialen Beratungen und Diagnosen mit der Sektion V Abteilung 7 und Mitwirkung in der Frage der Gentechnik. Außerdem gibt es nunmehr Ausarbeitungen von frauenspezifischen Fragestellungen im Bereiche der Psychiatrie und der geistigen Gesundheit. Weiters gibt es eine Ausarbeitung für ein Konzept zur Beratung und zur Begleitung von Frauen bei frauenspezifischen Problemen nach Fehlgeburten und weiters noch Zusammenarbeitsprojekte und Forschungsprojekte zum Thema seelische Gesundheitsförderung bei Frauen und Zusammenarbeit mit dem Justizbereich in diesen Angelegenheiten. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Präsident Dr. Heinz Fischer: Zusatzfrage? – Frau Abgeordnete Rosemarie Bauer, bitte.

Abgeordnete Rosemarie Bauer (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Aus den bis jetzt gestellten Zusatzfragen ist zum Vorschein gekommen, dass die Anfragestellerin mit dieser Abteilung in Ihrem Ressort eher die Idee verbindet, dass dort Geld und Positionen verteilt werden. Ich sehe das ein bisschen anders und hätte Sie gerne gefragt: Welche Absichten und Ziele verfolgen Sie mit der Schaffung eines eigenen Referates für Männer in Ihrem Ressort?

Präsident Dr. Heinz Fischer: Bitte um Beantwortung, Herr Minister.

Bundesminister für soziale Sicherheit und Generationen Mag. Herbert Haupt: Frau Abgeordnete Bauer! Meine Absicht bei der Schaffung dieser Männerabteilung in meinem Bundesministerium für soziale Sicherheit und Generationen war, neue Bemühungen zu tätigen – mein Ministerium ist auch für "Gender Mainstreaming" zuständig –, um endlich auch in Österreich aus dem klassischen Kampf der Geschlechter zu einem Miteinander der beiden Geschlechter zu kommen. Daher habe ich die frauenpolitische und männerpolitische Abteilung so zusammengeführt, dass dort in Zukunft auch die begleitenden Studien für "Gender Mainstreaming" gemacht werden können, um die Partizipation beider zu fördern und jene Männer zu unterstützen, die im Sinne von "Gender Mainstreaming" an einer gemeinsamen Gestaltung der Zukunft Österreichs interessiert sind.

Es ist aber darüber hinaus auch so, dass sehr viele Männer in Österreich erhebliche Probleme bei Scheidungen, bei der Kindererziehung, aber auch bei der Bewältigung von Armutsproblemen haben. Wenn man sich die Selbstmordrate in Österreich ansieht, dann sieht man, dass die Männer die hauptbetroffene Gruppe sind, sodass auch die Zusammenarbeit dieser Männerabteilung mit Abteilungen für psychische und psychosoziale Gesundheit für Männer ein wichtiger Beitrag dieser Männerabteilung sein wird. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)


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