Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 72. Sitzung / Seite 146

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jetzt einmal vor und werde dann auch einen Antrag dazu einbringen – dazu, wie man da wieder herauskommt.

Es ist vor dem Hintergrund, dass es durch die Einsparungen im Pflichtschulsystem zu einem Lehrerabbau kommen wird, die Idee aufgetaucht, dass sich die einsprachigen Lehrer zweisprachig qualifizieren sollen. Dann kann man sie im zweisprachigen Schulwesen einsetzen. Dazu sagen wir grundsätzlich: Wunderbar! Das soll man anbieten, es spricht überhaupt nichts dagegen. Mit adäquater Ausbildung sollen auch einsprachige Lehrer in diesem System unterrichten können.

Aber erstens lautete die Formulierung "um das vorhandene Potential nicht ausweiten zu müssen ...". – Das ist schon einmal eine klare Position: Das heißt, bevor man die neu Qualifizierten aus der PädAK nimmt, sollte man offenbar die Einsprachigen grundsätzlich bevorzugen. Das war ein Kritikpunkt von mir.

Es heißt dann weiter: "..., erscheint es sinnvoll, den vorhandenen einsprachigen Lehrern die Möglichkeit zu bieten, sich zusätzlich für den Unterricht im Pflichtgegenstand Slowenisch zu qualifizieren".

Jetzt muss man allerdings den Hintergrund kennen, und der lautet: Wir haben die Situation, dass dieses Gesetz mit 1. September, also mit Beginn des Schuljahres in Kraft treten wird. Es gibt aus meiner Sicht und auch nach Auskunft des Pädagogischen Instituts in Klagenfurt aber keine Möglichkeit, innerhalb dieser Zeit einsprachige Lehrer zweisprachig zu qualifizieren.

Da frage ich mich, was der Hintergrund dieser ominösen Ausschussfeststellung war. Ich hoffe nicht, dass es darum geht, diese Möglichkeit zu blockieren und nichtqualifizierte Lehrer, die es in ausreichender Zahl gibt – auch darüber haben wir uns bei der PädAK informiert –, einzustellen.

Daher bringe ich einen zweiten Entschließungsantrag ein, und bei diesem ist es egal, ob das muttersprachliche Lehrer sind oder nicht:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dieter Brosz, Freundinnen und Freunde betreffend Sicherstellung, dass der Unterricht an zweisprachigen Pflichtschulen in Kärnten nur durch dafür qualifizierte Lehrkräfte vorgenommen wird

Der Nationalrat wolle beschließen:

Die Bundesregierung wird aufgefordert, sicherzustellen, dass der slowenischsprachige Unterricht an zweisprachigen Pflichtschulen in Kärnten nur von entsprechend qualifizierten Lehrkräften durchgeführt wird.

*****

Wir fordern dies, um sicherzustellen, dass nicht durch Schmalspurausbildungen die Qualität des Unterrichts gefährdet wird. (Beifall bei den Grünen.)

18.00

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Die beiden soeben verlesenen Entschließungsanträge sind ausreichend unterstützt und stehen daher mit in Verhandlung.

Als nächster Redner ist Herr Abgeordneter Jung zu Wort gemeldet. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 2 Minuten. – Bitte.

18.00

Abgeordneter Wolfgang Jung (Freiheitliche): Frau Kollegin Stoisits! Wir haben diese Vorlage mitgetragen und begrüßen sie, aber es ist unerträglich, Ihnen einerseits bei Ihren Ausführungen über den Kärntner Landeshauptmann zuzuhören und andererseits dann, wenn Sie so salbungs


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