Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 75. Sitzung / Seite 189

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Ich bedanke mich von dieser Stelle aus auch für das Engagement etwa der Donau-Universität Krems. Natürlich ist es ein ehrliches Ansinnen, und es ist auch zu respektieren, wenn man laufende Programme fortsetzen will. Gespräche im Zuge der Diskussion haben aber ergeben, dass man auch in der jetzigen Lösung, die wir verabschieden werden, einen guten Weg sieht, dass man bestrebt sein wird, die Programme an die internationalen Standards anzupassen, und dass man sich gleichzeitig bemühen wird, MAS-Teile noch als international adäquate Angebote zu etablieren. Sollte das nicht gelingen, ist man auch mit dem Auslaufen einverstanden.

Ich glaube, das ist ein sehr pragmatischer und guter Weg. Beides kann gelingen; beide Möglichkeiten sollen mir recht sein. Interessanterweise belegt uns eine Darstellung der Donau-Universität Krems selbst, dass wir mit dieser Entscheidung richtig liegen. Dort ist der Master of Advanced Studies auf der Ebene des Doktor-Studiums beziehungsweise des PhD-Programmes angesiedelt. Der MAS wurde in der Praxis aber nicht dafür, sondern auch unter großzügiger Anerkennung von gleich zu haltenden Qualifikationen im beruflichen Feld und nicht auf Graden, die vorher erreicht wurden, aufbauend vergeben, sonst wäre es ja kein postgradualer Studiengang. Künftig soll ein internationaler MAS aber dort angesiedelt sein können.

Meine Damen und Herren! Es wäre ein Missverständnis, würde man alle Weiterbildungsbestrebungen, alle Weiterbildungsbemühungen nur als akademisierte oder akademische Weiterbildung sehen; das ist ja auch in der Diskussion immer wieder aufgetaucht. Lebensbegleitendes Lernen versteht sich nicht ausschließlich als Intention, Weiterbildung immer mit einem akademischen Grad – noch dazu als zweiten Grad – abschließen zu lassen.

Ich freue mich sehr, dass bei vielen Unternehmungen Bemühungen auf allen Ebenen der Wirtschaft und des beruflichen Tätigseins unternommen werden und sozusagen Weiterbildungsphantasien, maßgeschneiderte Programme, entwickelt werden, Rufseminare, Rufprogramme, individuelle Möglichkeiten, die man gemeinsam mit Berufsgruppen, mit unternehmensspezifischen Wünschen etabliert. Und ich freue mich sehr, dass diese angenommen werden und dass damit lebensbegleitendes, lebenslanges Lernen in die Praxis umgesetzt wird.

Etwas, was mir große Freude macht, nehme ich jetzt heraus aus dem Länderbericht zum Memorandum über lebenslanges Lernen. Im Bericht des Ministeriums ist etwa als Best-Practice-Vorschlag nachzulesen: KNEWLEDGE, also Knowledge neu machen, der Weiterbildungspreis. Damit werden ausgezeichnete Modelle von Betrieben verschiedenster Art zum Nachmachen und Adaptieren angeboten.

Weiterbildung hat also mehr Facetten, hat mehr Gestalten als die Programme, die mit akademischen Abschlüssen enden. Ich bin sicher, dass die Weiterbildungsanbieter in Österreich die neuen Herausforderungen annehmen und zu guten Abschlüssen kommen, wie sie international standardisiert werden, sowie zu anderen maßgeschneiderten Abschlüssen, wie es dem Angebot auch richtig entspricht. Ich wünsche, dass diese Novelle viele Freunde findet. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

19.35

Präsident Dr. Werner Fasslabend: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Graf. – Bitte.

19.35

Abgeordneter Dr. Martin Graf (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesminister! Gleich vorweg bringe ich folgenden Antrag ein:

Abänderungsantrag

der Abgeordneten Dr. Brinek, Dr. Martin Graf und Kollegen betreffend das Bundesgesetz, mit dem das Universitäts-Studiengesetz geändert wird

Der Nationalrat wolle in zweiter Lesung beschließen:

1. In Z 23 (§ 38a) erhält Abs. 1 letzter Satz folgende Fassung:


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