Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 81. Sitzung / Seite 135

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Meine geschätzten Damen und Herren! Immerhin konnten so genannte 700 Punkte durch bauliche Veränderungen im Sinne der Bürger sicherer gemacht werden. Es waren dies Kreuzungen, es waren dies insgesamt 130 Kreisverkehre, und es waren 1 000 Kilometer Ortsdurchfahrten, die dabei sicherer gestaltet werden konnten.

Das Land hat auch 30 mobile Tempoanzeiger angekauft, und 300 Gemeinden, die sich diese Tempoanzeiger ausborgen können, haben sich bereits dafür interessiert; diese sind also praktisch wöchentlich in einer anderen Gemeinde im Einsatz. Und dort, wo diese Tempoanzeiger stehen, zeigt sich, dass sie ein sehr wirksames Mittel gegen Schnellfahrer sind.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Das sind zwei gute Beispiele dafür, wie gemeinsam zwischen der betroffenen Bevölkerung und den Verantwortlichen auf Landes- und Bundesebene gute Lösungen gefunden werden können. Ich würde mir wünschen, dass wir auch in anderen Bereichen auf diese Weise zum Wohle der Sicherheit der Bürger unseres Landes vorgehen. (Beifall bei der ÖVP.)

17.14

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Sodian. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 3 Minuten. – Bitte.

17.14

Abgeordneter Andreas Sodian (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Verkehrsministerin! Meine Damen und Herren! Da Kollege Schwemlein das Projekt schon ausführlich erläutert hat, möchte ich mich auf einige konkrete Zahlen der Unfallstatistik beschränken.

Diese Unfallstatistik 2000 stellt in Bezug auf die Fußgänger in Österreich eine traurige Bilanz dar. Bei den im Vorjahr über 4 000 passierten Unfällen mit Fußgängerbeteiligung wurden über 140 Fußgänger getötet. Der Anteil der getöteten Fußgänger an den insgesamt getöteten Verkehrsteilnehmern macht 14 Prozent aus, und im Ortsgebiet sind es sogar 39 Prozent.

Kinder und Senioren zählen zu den schwächsten Verkehrsteilnehmern und tragen ein sehr hohes Risiko, im Straßenverkehr verletzt zu werden. Die seit 1994 geltende Regelung, wonach Fußgänger auf Schutzwegen Vorrang haben, kann dabei nicht oft genug in Erinnerung gerufen werden. So wurde bei einer jüngst durchgeführten Untersuchung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit festgestellt, dass in der Nacht nur 17 Prozent der Fahrzeuglenker bereit sind, für einen am Gehsteig wartenden Fußgänger anzuhalten. Am Tag beträgt der Anteil auch nur 41 Prozent. (Zwischenruf der Abg. Dr. Lichtenberger. )

Auch dazusagen muss man, dass Untersuchungen gezeigt haben, dass 63 Prozent der beobachteten Personen den Schutzweg nicht ordnungsgemäß überqueren, was ebenfalls ein hohes Risiko darstellt.

Mit gezielten Maßnahmen muss die Zahl der im Straßenverkehr verletzten und getöteten Fuß-gänger gesenkt werden. Unsere Verkehrsministerin Forstinger hat deshalb ein Verkehrssicherheitsprogramm in Auftrag gegeben, das die Sicherheit im Straßenverkehr insgesamt und für die Fußgänger und da insbesondere für Kinder erhöhen soll. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Die vorgelegte Petition betreffend Erhöhung der Verkehrssicherheit am Beispiel von optisch verzerrten Zebrastreifen wurde in der letzten Sitzung des Verkehrsausschusses zum Anlass genommen, einen Entschließungsantrag aller vier Parlamentsparteien einzubringen. Im Zuge der Erarbeitung des geplanten österreichischen Verkehrssicherheitsprogramms soll dieser Vorschlag betreffend Anbringung verzerrter Schutzwegmarkierungen sowie anderer Varianten von Schutzwegen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit beitragen und einer Evaluierung unterzogen werden.

Die mangelnde Einhaltung der Anhaltepflicht vor Schutzwegen und die hohe Zahl von Unfällen auf diesem haben Verkehrsministerin Forstinger zu Sofortmaßnahmen veranlasst. So soll das


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