Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 81. Sitzung / Seite 138

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Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Binder. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 6 Minuten. – Bitte.

17.25

Abgeordnete Gabriele Binder (SPÖ): Herr Präsident! Frau Ministerin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Das Projekt "verzerrter Zebrastreifen" ist die Fortsetzung eines Projektes der Schülerinnen und Schüler aus Mittersill zum Thema "sicherer Schulweg". Für das vorangegangene Projekt wurde dieser Klasse seitens des Kuratoriums für Verkehrssicherheit ein Verkehrssicherheitspreis überreicht. Dafür ist diesen Schülerinnen und Schülern zu gratulieren. (Beifall bei der SPÖ.)

Ziel dieser Petition, meine Damen und Herren, ist es, eine Rechtsgrundlage zu schaffen, die es erlaubt, die in der EU schon eingesetzten verzerrten Zebrastreifen auch in Österreich anbringen zu können. Frau Ministerin! Sie haben gemeint, wir seien die Gesetzgeber. Ich hoffe stark und appelliere an die beiden Regierungsparteien, dass diese verzerrten Zebrastreifen tatsächlich eine Rechtsgrundlage finden.

Einige Punkte noch zu den Hauptgefahren, die Kinder im Straßenverkehr vorfinden. Ein Beispiel dazu: Ein Autofahrer bleibt stehen, lässt ein Kind über den Zebrastreifen gehen. Hinter dem wartenden Auto überholt ein rücksichtsloser Lenker, der das Kind nicht sieht, weil es vom wartenden Auto verdeckt ist. Zweiter Gefahrenbereich sind die Schulbushaltestellen, bei denen besondere Vorsicht geboten ist. Der dritte Bereich ist, dass Kinder schon vor dem Zebrastreifen und vor Ampelregelungen zu laufen beginnen und deshalb oft sehr unerwartet auf die Straße kommen. Das heißt für den Autofahrer: langsam und bremsbereit fahren. Und der vierte Bereich sind die Landstraßen, wo vor allem Fußgänger vielen Gefahren ausgesetzt sind.

Kollege Sodian hat schon einige Zahlen aus der Unfallbilanz 2001 präsentiert. Der Bericht zeigt eindeutig: Nach wie vor sterben täglich drei Menschen auf unseren Straßen. Mit 4 181 verletzten und getöteten Kindern verunglückt nach wie vor durchschnittlich alle zwei Stunden ein Kind im österreichischen Straßenverkehr. Etwa 40 bis 45 Prozent der Unfälle mit tödlichem Ausgang auf Österreichs Straßen sind auf nicht angepasste Geschwindigkeiten zurückzuführen.

Meine Damen und Herren! Die Kinder sind die schwächsten Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr. Jeder siebente Verkehrsunfall, bei dem ein Kind verletzt wird, ereignet sich auf dem Weg zur Schule. 80 Prozent aller Unfälle mit Kindern passieren allerdings in der Freizeit, denn mehr als 30 Prozent der Autofahrer halten sich nicht an das Verkehrslimit von 50 km/h im Ortsgebiet.

Was heißt das? – Es ist eine traurige Tatsache, wie es Ing. Erwin Schrammel, der Leiter des KFV-Instituts für Verkehrstechnik und Unfallstatistik ausdrückt: Rund 4 000 verletzte Kinder und 50 bis 60 getötete Kinder jährlich sind Opfer eines Straßenverkehrs, in dem die schwachen und angepassten Verkehrsteilnehmer und -teilnehmerinnen nur allzu oft "unter die Räder" kommen.

Deshalb, meine Damen und Herren, bin ich sehr froh über diese Entschließung des Verkehrsausschusses. Ich denke nur, den Worten müssen Taten folgen. Jede Maßnahme, die Unfälle reduziert, ist zu begrüßen. Das Engagement und der Einsatz von SchülerInnen wäre dadurch von Erfolg gekrönt. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

17.28

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Ing. Scheuch. – Bitte.

17.29

Abgeordneter Ing. Kurt Scheuch (Freiheitliche): Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Frau Ministerin! Ich habe mich nicht deshalb zu Wort gemeldet, um Gesagtes zu wiederholen oder um die Debatte unnötig zu verlängern, sondern deshalb, weil mir diese Sache eine Herzensangelegenheit ist. Ich kann wirklich nachvollziehen, wie sich die jungen Leute, die da so engagiert gekämpft haben, fühlen. Das hat vielleicht auch den Grund,


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