ich gönne ihm das auch. Aber ich will, dass das in Österreich auch erhalten bleibt. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)
Zurück zu Ihrer Dringlichen, die mich an und für sich ja schon sehr verblüfft. Ich habe mich erkundigt: Es ist schon ein Novum hier im Hohen Haus, dass eine Regierungspartei an die eigene Ministerin eine Anfrage stellt, mit der sie die Bildungspolitik der Opposition abfragt. Das ist wirklich ein Novum! Ich frage mich daher: Haben Sie selber keine Bildungspolitik vorzuweisen, dass Sie sich so intensiv mit der wohl zugegebenermaßen sehr guten Bildungspolitik der SPÖ beschäftigen müssen? (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Ing. Westenthaler: Jetzt sagt sie es uns aber!) – Das hat auch Ihnen genützt, Herr Ing. Westenthaler, sonst wären Sie ja nicht Ingenieur geworden, wenn es nicht eine wirklich gute Bildungspolitik gegeben hätte. (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe bei den Freiheitlichen und Gegenrufe bei der SPÖ.)
All diese Dinge machen uns wieder einmal klar, dass Bildungspolitik sehr wohl ein Thema ist, aber es sollte ein seriös behandeltes Thema sein und nicht von so patscherten Dringlichen Anfragen begleitet werden. Wenn ich mir durchlese, was Sie in dieser Anfrage alles ansprechen, muss ich feststellen, Sie haben sich unter anderem offensichtlich auch in Bezug auf das Bildungs-Volksbegehren geärgert, denn Sie ziehen zum Beispiel den Fehlschlag der neuen rot-grünen ÖH-Führung heran. Sie werden sich wohl ein bisschen darüber geärgert haben (Abg. Haigermoser: Na geh!), dass Sie die ÖH-Führung ebenso wie viele, viele andere Wahlen in der letzten Zeit verloren haben. (Abg. Ing. Westenthaler: ÖH können Sie gewinnen! Kein Problem!) Das tut der FPÖ halt ein bisschen weh, wenn sie bei jeder Wahl wirklich nur mehr verliert, aber das müssen Sie zur Kenntnis nehmen! Das ist schlicht und einfach die Absage der österreichischen Wählerinnen und Wähler an Ihre verfehlte und leicht durchschaubare Politik. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen. – Abg. Haigermoser: Aber wir regieren!) – Sie regieren aber nicht mehr lange, Herr Kollege! (Heiterkeit und Beifall bei der SPÖ. – Abg. Dr. Partik-Pablé: Sie nie!)
Es kommt hier wieder diese Konzeptlosigkeit zu Tage, und ich glaube, Sie haben sich mit Ihrer Dringlichen durchaus ein Eigentor geschossen, was mich schon ein wenig freut. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.) Das schlechte Gewissen (Abg. Wochesländer: Das Sie haben!) im Zusammenhang mit Bildungspolitik hat sich hier durchgeschlagen. (Abg. Dr. Khol: Was sagen Sie zur Drogenpolitik?) Meine Kolleginnen und Kollegen haben Ihnen ganz klar gesagt, dass es die österreichische Sozialdemokratie war, die in den letzten 30 Jahren den Bildungszugang ermöglicht hat (Abg. Dr. Khol: Kein Wort zu den Drogen!), das kostenlose Schulbuch eingeführt hat, viele, viele Zugeständnisse gemacht hat, damit Kinder aus ärmeren und aus bildungsfernen Schichten auch zu höheren Abschlüssen kommen. (Zwischenruf der Abg. Wochesländer. ) Das hat Ihnen genützt, Frau Kollegin, und das hat Ihnen genützt (in Richtung des Abg. Ing. Westenthaler), Herr Kollege (Abg. Haigermoser: Aber mir nicht!), und das soll auch weiterhin so bleiben.
Die Chancengerechtigkeit und Chancengleichheit im Zugang zur Bildung ist uns ein oberstes Ziel, und das sollte uns allen ein oberstes Ziel sein – für die Zukunft Österreichs. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)
Aber wenn ich sehe, dass wir jetzt in Österreich 10 000 Schülerstunden weniger haben, in denen wir den Schülerinnen und Schülern entsprechende Leistungen zukommen lassen, um die Chancengerechtigkeit zu gewährleisten, dass wir zum Beispiel weniger Legastheniebetreuung haben, dass wir weniger Fremdsprachenunterricht haben, dass Klassen zusammengelegt werden – und ich werde heute noch Gelegenheit haben, das genauer auszuführen –, dann muss ich sagen, das ist schlicht und einfach eine falsche Politik und führt dazu, dass wir in Österreich wieder einen völlig anderen Zugang zur Bildung bekommen, nämlich dass das Geldbörsel des Vaters zählt und nicht mehr das Talent der jungen Leute. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)
Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Frau Abgeordnete, Sie haben die Redezeit wesentlich überschritten. Ich bitte Sie jetzt endgültig um den Schlusssatz!