Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 84. Sitzung / Seite 232

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Die zweite Sache, meine sehr verehrten Damen und Herren, ist Salzburg. Was in Salzburg geschehen ist, ist die Erarbeitung eines Museumskonzepts, das Herr Klaus Albrecht Schröder erstellt hat und von dem letztendlich nur mehr ein Museum am Mönchsberg übrig geblieben ist. Wer Salzburg kennt, wird wahrscheinlich die Einzigartigkeit der Lage dieses Mönchsbergs auch kennen.

Das so genannte Museum der Moderne am Mönchsberg, meine sehr geehrten Damen und Herren, wird ein totaler Flop, das sagt jeder Fachmann. (Abg. Dr. Jarolim: Das sagen Sie!) Ich nenne nur einen Beleg dafür: Die Raumhöhen dieses Museums der Moderne betragen zwischen 3,66 Meter und 4 Meter. (Abg. Dr. Mertel  – in Richtung ÖVP weisend –: Schauen Sie doch in die Richtung!) Ich frage mich nur, wie in einem Museum der Moderne dann Exponate von Roy Lichtenstein oder Baselitsch ausgestellt werden sollen? (Abg. Schieder: Der heißt Baselitz und nicht Baselitsch ! Außerdem ist das nur ein Künstlername, und er heißt Hans Georg Kern!)

Mit diesem Museumskonzept, meine Damen und Herren, passiert aber noch etwas ganz anderes. Was Herr Schröder plant, ist der aktuelle Versuch, Salzburg durch seine Architektur zu zerstören. Meine Damen und Herren! Vor 60 Jahren hat in Salzburg schon einmal jemand versucht, eine Gauburg am Kapuzinerberg zu errichten. Dazu ist es Gott sei Dank nicht gekommen.

Der erste tatsächliche Sündenfall, meine Damen und Herren von den Grünen, war der des grünen Stadtrats Voggenhuber, der nämlich zugelassen hat, dass am Kapuzinerberg ein Casino Café Winkler entsteht. Und jetzt ist es der Schröder-Plan, meine Damen und Herren, der uns große Sorge bereitet. Salzburg hat Weltkulturerbe-Status, und die Zerstörung historischen Kulturgutes wäre unwiederbringlich. Meine sehr geehrten Damen und Herren! Schröders Pläne sollen in Salzburg politisch durchgedrückt werden! Unser Kulturgut – ich wiederhole mich – ist unwiederbringlich, und eine Zerstörung unseres Kulturgutes dürfen wir nicht zulassen! In diesem Sinne werden wir kämpfen! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

23.11

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Sevignani. – Bitte.

23.11

Abgeordneter Hans Sevignani (Freiheitliche): Herr Präsident! Geschätzte Frau Minister! Wir Freiheitlichen begrüßen die Überleitung der Österreichischen Nationalbibliothek in die Vollrechtsfähigkeit mit Wirksamkeit vom 1. Jänner 2002. (Zwischenruf des Abg. Dr. Einem. )

Schade, dass die Opposition, aus welchen Gründen auch immer, wieder einmal dagegen ist! Wir unterstützen dieses Gesetz. Alles Gute! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

23.12

Präsident Dr. Heinz Fischer: Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor.

Damit gelangen wir zu den einzelnen Abstimmungen, und zwar stimmen wir zunächst ab über den Entwurf betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesmuseen-Gesetz neu erlassen sowie das Forschungsorganisationsgesetz, das Bundesgesetz zur Errichtung einer Museumsquartier-Errichtungs- und Betriebsgesellschaft und das Gesetz betreffend die Finanzierung des Erwerbs der "Sammlung Leopold" geändert wird. Es handelt sich um die Vorlage 850 der Beilagen.

Ich bitte jene Damen und Herren, die diesem Gesetzentwurf zustimmen, um ein diesbezügliches Zeichen. – Das ist mit Mehrheit in zweiter Lesung beschlossen.

Wir kommen sogleich zur dritten Lesung.


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite