einfach bei sich trägt und all diese Spekulationen im Betrieb, was der Patient haben könnte, wenn er einen Krankenschein holt, wegfallen. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Dr. Mertel: Heißt das um Mitternacht zum Arzt? Heißt es das?)
Ich möchte in erster Linie doch auf die Argumente, nachdem Sie ... (Abg. Dr. Mertel: Heißt das um Mitternacht zum Arzt?) Ich hätte nichts dagegen, ich glaube, auch über die Öffnungszeiten der Arztpraxen können wir durchaus einmal diskutieren. Ich habe damit überhaupt keine Probleme. (Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)
Aber ich möchte, da Sie zur 59. ASVG-Novelle ja eigentlich nichts zu sagen haben, doch auf das eingehen, was Sie uns hier vorgeworfen haben, denn das ist ja an und für sich etwas, was sehr unfair war, weil es in vielen Bereichen nicht stimmt (Abg. Dr. Mertel: Meinen Sie die Ambulanzgebühr?) und ich natürlich auch Daten und Zahlen vorlegen kann.
In Ihrem Antrag auf Neuwahlen steht zum Beispiel: Schlusslicht bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze. Ich muss ehrlicherweise sagen, ich habe nicht gewusst, dass sich diese Diskussion in diese Richtung bewegen wird, und konnte das nicht nachprüfen. Aber sehr wohl habe ich – wie Sie wahrscheinlich auch – die letzten Arbeitsmarktdaten vom Oktober 2001 bekommen, und da hatte Österreich 4 Prozent Arbeitslosigkeit. Es stimmt, es hat eine leichte Steigerung gegeben – bedingt natürlich auch durch das Ende der Saison –, aber da möchte ich schon betonen: Im internationalen Vergleich liegt Österreich damit auf Platz 4 hinter den Niederlanden, hinter Luxemburg und hinter Irland. (Abg. Schwemlein: Frau Kollegin, das löst kein einziges Arbeitslosenschicksal!) Sie haben ja so getan, als ob Österreich an der letzten Stelle läge. Das heißt, das stimmt überhaupt nicht, was Sie hier in Ihrem Antrag stehen haben.
Als Nächstes möchte ich auf das Ranking hinweisen, weil darauf auch vom Kollegen Cap hingewiesen wurde. Im Wettbewerbsvergleich hat sich Österreich laut "International Report 2001" zum dritten Mal verbessert, und zwar ist es nunmehr auf Platz 14. Bei der Verfügbarkeit hochqualifizierter Arbeitnehmer – das ist, glaube ich, auch etwas ganz Wichtiges für die Zukunftsentwicklung – hat Österreich erstmals den ersten Platz eingenommen. Und laut dem jährlichen Report des "Economic Freedom of the World 2001" konnte Österreich unter 123 Ländern seit dem Jahr 1995 seinen Platz verbessern, und zwar von Platz 28 auf Platz 15.
Ich möchte das in diesem Zusammenhang auch deshalb sagen, weil hier so getan wird, als ob Österreich im Grunde kurz vor dem Ruin stünde. Im Gegensatz dazu ist es so – das möchte ich vielleicht noch hinzufügen –, dass Österreich nach wie vor eines der reichsten Länder der Welt ist, und zwar liegt es auf Rang 6, und auch bei der Lebensqualität hat Österreich weltweit Rang 1. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Dr. Mertel: Das war auch schon zu unserer Zeit so!) Das sind alles Daten, Frau Mertel, aus dem Jahr 2001. (Abg. Schwemlein: Noch ist es so! Trotz Ihrer Regierung!)
Präsident Dr. Werner Fasslabend: Meine Damen und Herren! Zwischenrufe gehören zu parlamentarischen Debatten. (Abg. Böhacker: Aber nur vom Platz aus!) Wenn es zu viel wird, sodass der Redner mit seinen eigenen Ausführungen nicht mehr durchkommt, dann wird das Maß überschritten! Ich bitte, darauf Rücksicht zu nehmen!
Abgeordnete Edeltraud Gatterer (fortsetzend): Ich glaube, man kann eher sagen, aus Ihnen spricht der Neid. Wenn ich allein das Budget von 1995 hernehme: Sie wissen, damals hat die Österreichische Volkspartei gesagt, wir können nicht mehr so weitermachen, es darf keine weiteren Schulden mehr geben. Damals hat es eine Neuverschuldung gegeben, für die wir nur in diesem einen Jahr 5 Milliarden Schilling Zinsendienst hatten. Mit diesen 5 Milliarden hätten wir uns das ganze Paket, das Sie kritisieren – mit Ambulanzgebühr und Unfallrentenbesteuerung und, und, und –, erspart. (Abg. Reheis: Haben Sie sich die ÖVP-Ministerien auch angeschaut? Haben Sie sich angeschaut, wie viel die ÖVP zu dieser Neuverschuldung beigetragen hat?)
Ich glaube, was aus Ihnen spricht, ist irgendwie – sage ich jetzt einmal – der blanke Neid, weil Sie es in 30 Jahren nicht geschafft haben, einmal ein Budget zusammenzubringen, das ein Nulldefizit hatte. Ich glaube aber, das ist die beste Voraussetzung dafür, dass wir auch in Zu