Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 92. Sitzung / Seite 49

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Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zu einer Stellungnahme hat sich Frau Vizekanzler Dr. Riess-Passer zu Wort gemeldet. – Bitte.

11.24

Bundesministerin für öffentliche Leistung und Sport Vizekanzler Dr. Susanne Riess-Passer: Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Sie gestatten, dass ich mich auf Grund der Ausführungen der Frau Kollegin Haidlmayr noch einmal zu Wort gemeldet habe.

Ich bin wirklich ein bisschen erschüttert, Frau Kollegin Haidlmayr, dass Sie jedes Mal, wenn wir hier Fragen des Behindertensports diskutieren, dieselben unrichtigen Behauptungen hier aufstellen (Abg. Haidlmayr: Dann schauen Sie einmal nach!), aber jedes Mal weglassen, was an Positivem in diesem Bereich getan wurde.

Ich möchte hier auch festhalten, dass das, was Sie hier sagen, überhaupt nicht mit dem übereinstimmt, was die Vertreter der Behindertensportverbände mir gegenüber artikulieren (Abg. Haidlmayr: Dann fragen Sie halt nach!), mit denen ich ständig im Gespräch bin. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Sie geben mir damit aber die Gelegenheit, dass ich noch einmal ausführe, was in den letzten beiden Jahren für den Behindertensport in Österreich getan wurde.

Erstens möchte ich festhalten, dass selbstverständlich alle Sportstätten, die gebaut werden, behindertengerecht gebaut werden. (Abg. Haidlmayr: Barrierefrei! Barrierefrei!) Das ist überhaupt keine Frage.

Zweitens haben wir betreffend die Spitzensportförderung in Österreich, von der Behindertensportler früher ausgeschlossen waren – es war für Behindertensportler nicht möglich, Spitzensportförderung zu erhalten –, mit "Top Sport Austria" die Möglichkeit geschaffen, dass Behindertensportler gleichberechtigt – so wie jeder andere Sportler – hier Förderungen bekommen können. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Wir haben es zum ersten Mal – und das war erst vor zwei Wochen – ermöglicht, dass die Sporthilfe Prämien für die Medaillengewinner bei den Paralympischen Spielen in Sydney ausschüttet. Wir werden dasselbe auch für die Wintersport-Medaillengewinner bei den Paralympischen Spielen in Salt Lake City machen. – Das hat es auch noch nie gegeben, Frau Kollegin! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Wenn Sie jetzt hier sagen: Die Rubbellos-Aktion ist ja ganz nett, aber etwas Besonderes ist das auch nicht!, dann möchte ich Ihnen sagen, dass es sich dabei um ein Volumen von immerhin 30 Millionen Schilling handelt. Das ist ein beträchtlicher Betrag für die Behindertensportler Österreichs; und dazu bekenne ich mich auch. Alle, die dazu beigetragen haben, sehen das durchaus als positive Initiative. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Was die BSO betrifft, möchte ich Ihnen sagen: Herr Brosz, Ihr Fraktionskollege, hat heute hier vom Rednerpult aus wieder einmal, wie schon so oft, die Autonomie der Sportverbände betont. Ich habe damit überhaupt kein Problem, ich achte sie auch. Aber nehmen Sie bitte zur Kenntnis, dass es nicht in meiner Ingerenz ist, der BSO irgendetwas anzuschaffen! Ich begrüße es, dass Herr Kollege Leikam heute gesagt hat, dass jetzt endlich etwas weitergehen wird.

Ich habe in unzähligen Briefen und persönlichen Gesprächen mit den Vertretern der BSO darauf gedrungen, dass der Behindertensportverband als vollwertiges Mitglied der BSO anerkannt wird, und wenn Sie das auch tun, dann freue ich mich darüber, dass wir auf derselben Seite stehen, aber dann sagen Sie bitte nicht, dass das in meinem Einflussbereich liegt. – So ist es leider nicht. Könnte ich es beeinflussen, dann wäre der Behindertensportverband längst Vollmitglied der BSO. Das kann ich Ihnen garantieren. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)


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