Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 92. Sitzung / Seite 59

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dann wird in der Zukunft auch etwas weitergehen, Herr Kollege. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

12.00

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Ing. Scheuch. – Bitte.

12.00

Abgeordneter Ing. Kurt Scheuch (Freiheitliche): Meine sehr geehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Liebe Frau Vizekanzlerin! – Jetzt muss ich zuerst das Rednerpult ein bisschen höher stellen, weil, wie auch seine Rede gezeigt hat, Herr Dr. Wittman nicht nur körperlich ein kleiner Mann ist. (Abg. Mag. Kogler: Hören Sie doch auf!  – Abg. Edlinger: Beleidigen Sie nicht den Bundeskanzler! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ und den Grünen.)

Befassen möchte ich mich jetzt mit dem Antrag des Genossen Kräuter, der praktisch zum Inhalt hat: Jeder Mann soll – unbeschadet der Bestimmungen – auf Forststraßen Rad fahren dürfen. (Zwischenruf des Abg. Dr. Kräuter. ) Das ist schon okay, Herr Genosse. Wir warten auch auf den Antrag, dass jedermann – unbeschadet der Besitzverhältnisse – in seines Nachbarn Pool springen und dort baden darf, eben als Trendsportart zum Beispiel. Ich sehe schon Zustimmung bei der linken grünen Seite; das scheint bei Ihnen also durchaus gewünscht zu sein.

Überlegenswert wäre es vielleicht auch, Herr Genosse Kräuter (Abg. Kiermaier: Sie sind nicht unser Genosse!), das Auto des Nachbarn zu benutzen, weil das in Bezug auf die Umwelt ganz gut wäre. Da Sie auch von Zahlen gesprochen haben: Vielleicht laden unsere Freunde Genossen auch den einen oder anderen zum Gratis-Fernsehen zu sich nach Hause ein oder vielleicht gar zum Gratis-Wohnen, weil da immerhin auch öffentliche Wohnbauförderungsmittel eingesetzt wurden, lieber Genosse Kräuter. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Mag. Kogler: Lei, lei! – Abg. Edlinger  – den Kärntner Dialekt imitierend – Lei loossn, lieba Kollege!)

Letztendlich, Herr Genosse Kräuter, könnten Sie ja auch den Antrag stellen, dass jeder zu Ihnen nach Hause kommen darf, um dort die Mao-Bibel zu lesen, die wahrscheinlich auf Ihrem Nachtkästchen liegt. (Ironische Heiterkeit bei der SPÖ und den Grünen.) Aber, meine lieben Marxisten-Freunde, so einfach ist das alles nicht! (Neuerliche ironische Heiterkeit bei der SPÖ und den Grünen. – Rufe bei der SPÖ: Der Villacher Fasching ist vorbei! Lei, lei, lei, lei! Lei losssn!) Es gibt da nämlich auch die Interessen der Grundbesitzer, es gibt die Interessen der Jäger, der Holzwirtschaft, des Waldes, der Pflanzen und des Wildes.

Lieber Herr Kollege Kogler, ich möchte gerne wissen, wie Sie das den Leuten erklären werden, die den Nationalpark Hohe Tauern führen – für den ich mich übrigens sehr eingesetzt habe (Abg. Mag. Kogler: Wir auch!)  –, wenn es dort dann freies Mountainbiking geben wird. Darauf bin ich wirklich neugierig; aber darüber steht in Ihrem Antrag natürlich nichts.

Ich sage dazu auch ganz klar und ehrlich: Es gibt natürlich auch ein Grundinteresse der Mountainbiker und des Tourismusbereichs. – Das müsste jetzt eigentlich Beifall bei Ihnen auslösen. (Ruf bei der SPÖ: Für Sie wirklich nicht!) Es gibt aber in diesem Zusammenhang noch etwas, und das nennt sich Vernunft – aber das haben manche Leute von der Opposition hier nicht; Sie, Herr Wittmann, sowieso nicht. (Abg. Dr. Wittmann: Das ist doch ungeheuerlich! Ordnungsruf, Herr Präsident! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Ich konstatiere aber durchaus Vernunft in Bezug auf eine SPÖ-Initiative im Oberösterreichischen Landtag. (Rufe bei der SPÖ – in Richtung des den Vorsitz führenden Präsidenten Dipl.-Ing. Prinzhorn –: Ordnungsruf, Herr Präsident! Das ist doch unmöglich!)

Ihre Kollegen im Oberösterreichischen Landtag brachten folgenden Initiativantrag ein: Die Landesregierung wird aufgefordert, ein Konzept zum weiteren Ausbau des Netzes an Mountainbike-Strecken vorzulegen. Dabei sollen Verträge – nach dem Muster des Vertrages mit den Österreichischen Bundesforsten – auch mit privaten Eigentümern und Forststraßen geschlossen werden. – Zitatende. So lautet der SPÖ-Antrag im Oberösterreichischen Landtag.


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