Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 92. Sitzung / Seite 62

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können. Klar war jedoch: Sie von den Regierungsparteien wollen das alles ohnehin nicht. Für Sie gilt: Freigabe nur dann, wenn es dazu eine Zustimmung der Eigentümer gibt, wenn es dafür eine Abgeltung, wenn es dafür Cash gibt. Dann wollen Sie sehr wohl darüber reden, ob der Wald geöffnet wird. – Eine solche Position vertreten wir Grünen nicht!

All diese Ökologie-Fragen haben wir wirklich ausführlich mit Experten zu klären versucht. Es gab in den diesbezüglichen Ausschusssitzungen durchaus auch andere Meinungen. Selbst der Experte aus Tirol, der bei der letzten Sitzung dabei war, ebenso jener aus der Steiermark, der von den Regierungsparteien nominiert wurde, hat betont, dass es diesbezüglich genug Handlungsbedarf gibt und dass die gegenwärtige Situation höchst unbefriedigend ist.

Wenn Sie also gewollt hätten, dann hätte man sicherlich die ökologischen Kriterien dabei noch klarer formulieren können; das haben wir Grünen auch immer wieder angeboten. Der Punkt war allerdings: Sie von den Koalitionsparteien wollten nicht, Sie wollten alles so belassen, wie es ist. – Kollege Miedl hat ja immer wieder sein Projekt geschildert, wobei aber klar wurde, wie viel man dort auf Asphalt fahren muss.

Wir haben dazu einen anderen Zugang. Man kann sagen: grundsätzlich Freigabe, mit der Überlegung, welcher Maßnahmen es bedarf, um zu einer sinnvollen Lösung zu kommen – oder eben das, das was Sie betrieben haben, wobei ich meine, dass es eine unbefriedigende Lösung ist, zu sagen: grundsätzlich Verbot, und Freigabe nur dann, wenn wir es wollen. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

12.10

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Miedl. – Bitte.

12.11

Abgeordneter Werner Miedl (ÖVP): Herr Präsident! Frau Vizekanzler! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Kollege Brosz, das, was Sie soeben gesagt haben, stimmt nicht. Sie haben mir jetzt den Ball bestens aufgelegt. Erst vor kurzem war ich bei einem Mountainbike-Wettbewerb und habe mich dort mit diesen Sportlern unterhalten. Ich kann daher sagen: Diese Sportler sind mit dem Angebot sehr zufrieden. – Sie, Herr Kollege Kräuter, sehe ich ja nie bei solchen Veranstaltungen. (Abg. Dr. Kräuter hält eine Tafel, auf der mehrere Verkehrszeichen abgebildet sind, in die Höhe.)

Geben Sie mir dann diese Tafel, und ich erkläre Ihnen, worum es dabei geht. Es geht dabei in erster Linie um Qualität vor Quantität, und daher verstehe ich weder die Grünen noch Sie, Herr Kollege Kräuter. Ich verstehe nicht, warum Sie sozusagen den Weg der uferlosen Quantität befürworten. (Zwischenrufe bei der SPÖ und den Grünen.)

Herr Kollege Kräuter, geben Sie mir jetzt die Tafel her, ich erkläre Ihnen das! Ich möchte gerne Ihre Tafel haben, aber Sie geben sie mir ja wahrscheinlich nicht, denn ich würde Ihnen genau erklären, was der Hintergrund, was der Beweggrund dafür ist. Ich möchte auch ganz gerne, dass alle Abgeordneten diese Tafel sehen. (Abg. Dr. Kräuter hält neuerlich eine Tafel in die Höhe.)

Ich bin nämlich vorhin genau deswegen zum Kollegen Wittmann gegangen, weil ich wissen wollte, ob das, was diese Tafel zeigt, möglicherweise auf dem Schöckl photographiert wurde, und ich bin davon überzeugt: Dieses Photo wurde auf dem Schöckl aufgenommen.

Dazu, meine Damen und Herren, folgende Geschichte. Dort gibt es ein allgemeines Fahrverbot mit dem Hinweis: Forststraße. Das allgemeine Fahrverbot gilt grundsätzlich für jeden, der dort mit einem Fahrzeug unterwegs ist. Das ist also ein Verbot. Darunter ist eine Tonnagebeschränkung angeführt: 3,5 Tonnen. (Zwischenruf des Abg. Dr. Kräuter. ) Die gibt es deshalb, Herr Kollege Kräuter, weil der Weg nicht mehr als ein Fahrzeug mit 3,5 Tonnen Gewicht aushält; der Unterbau würde das nicht aushalten. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Dr. Kräuter. )


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