Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 92. Sitzung / Seite 63

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Jetzt hören Sie mir zu, Herr Kollege Kräuter, denn jetzt komme ich auf das Argument "Sicherheit" der Frau Vizekanzlerin zu sprechen. Was Sie da zeigen, ist nämlich genau jene Stelle, Herr Kollege Kräuter, an der vor drei Jahren ein Radfahrer, ein Mountainbiker ums Leben gekommen ist, weil es dort Gegenverkehr gegeben hat. Dort war ein riesiger Holzstoß, und der Mountainbiker ist mit vollem Karacho dort hineingefahren und zu Tode gekommen. Deswegen, meine Damen und Herren, ist dann die Zusatztafel dazugekommen: gilt auch für Radfahrer, weil sich die Radfahrer von diesem Verbot noch immer nicht angesprochen fühlten.

Meine Damen und Herren, diese Regelung macht Sinn! Ich bin daher dagegen, dass man hier polemisiert und die Hintergründe, warum es dazu gekommen ist, nicht erklärt. Das geschieht doch bitte auf Grund der geltenden Rechtsordnung! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Sie, Herr Kollege Wittmann, polemisieren hier, kennen aber überhaupt nicht die Hintergründe. Da frage ich mich schon, wieso Sie damals als für den Sport zuständiger Staatssekretär nicht längst das getan haben, was Sie jetzt von anderen fordern! Da muss ich schon sagen: Sie sind als Staatssekretär nicht nur nicht glaubwürdig, sondern auch wenig erfolgreich gewesen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Abg. Dr. Wittmann: Sie waren dagegen! Der ÖAAB war dagegen! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Herr Kollege Wittmann, ich will Sie an Ihren Erfolgen messen, aber solche hatten Sie nicht! Jetzt tun Sie so, als ob Sie sozusagen die Weisheit mit dem Löffel gegessen hätten. Dem ist wirklich nicht so! (Neuerliche Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Meine Damen und Herren! Grundsätzlich ist es aber schon so, dass die SPÖ, dass die Grünen, dass wir von der ÖVP und natürlich auch die Freiheitlichen eines gemeinsam wollen: Wir wollen die Jugendlichen und Sportbegeisterten die Natur genießen lassen und ihnen das Mountainbiken in unseren Wäldern ermöglichen.

Jetzt aber kommt der Punkt, wo wir uns in unseren Ansichten unterscheiden. Herr Kollege Pirklhuber, Herr Kollege Brosz: Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass Forstwege Arbeitsstätten der Forst- und Landwirte sind. Und wir müssen auch zur Kenntnis nehmen, dass es daher dort nicht drunter und drüber gehen kann. Darüber hinaus müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass die Mountainbiker für sich Strecken haben wollen, die gekennzeichnet, die markiert sind und wo eine gewisse Infrastruktur gegeben ist.

Aber, Herr Kollege Pirklhuber, genau da unterscheiden wir uns – und da kann ich Sie von den Grünen nicht verstehen –: Wir wollen Mountainbiken im Einvernehmen mit den Land- und Forstwirten sowie mit den Tourismusverbänden zulassen, und wir wollen das auch ausbauen, so, wie wir das auch bei uns in der Steiermark gemacht haben.

Ich habe dabei Herrn Landesrat Hirschmann sehr wesentlich unterstützt, und wir haben dabei einen Weg gefunden – vielleicht nicht zur hundertprozentigen Zufriedenheit aller, aber doch einen Weg: mit den Landwirten, mit den Forstwirten, mit den Tourismusverbänden und mit den Sportbegeisterten, einen Weg, den man durchaus auch woanders gehen kann.

Meine Damen und Herren, ich kann Ihnen sagen: Dieser Weg wird sich auszahlen, ist er doch einer, bei dem die Qualität forciert wird und der die Quantität gar nicht anstrebt. Daran, was in diesem Zusammenhang der Natur abverlangt wird, denken Sie doch gar nicht! Flurschäden entstehen, Tiere nehmen Schaden und so weiter! Das alles bleibt doch von Ihrer Seite völlig unbeantwortet, meine Damen und Herren von der SPÖ und den Grünen!

Diesen Weg, den wir dabei zu gehen versuchen, nämlich den qualitativ hochwertigen Ausbau von Mountainbike-Strecken anzustreben, lade ich Sie mitzugehen ein, denn unser Weg ist der erfolgreiche. – Ihrer führt in die Irre! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

12.15

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Abgeordneter Dr. Niederwieser zu Wort gemeldet. – Bitte. (Abg. Dr. Stummvoll: Der Niederwie


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