Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 92. Sitzung / Seite 68

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zusehen. Als dann deutlich wurde, dass diese 3,50 S auch die Grundlage für Verhandlungen mit privaten Bauern war, hat man das natürlich vergessen und einer Ermäßigung von 2,50 S zugestimmt.

Letztendlich ist man dann in der Lage gewesen, das Radwegenetz auszubauen, aber von 7 500 Kilometern LKW-geeigneter Forstwege sind nur 3 400 Kilometer im Besitz der Bundesforste, also wesentlich mehr im Privatbesitz. Und das sieht dann so aus: Die Bundesforste einigen sich mit den Gemeinden – Salzburg-Umgebung, Flachgau zum Beispiel –, man hat einen freien Radweg, dieser endet aber plötzlich, weil Herr Mayr-Melnhof mit seinem Besitz an die Bundesforste angrenzt, und dort ist es dann vorbei mit dem freien Radwegenetz.

Meine Damen und Herren! Diese Dinge gilt es anzukreiden. Wenn man an die Fremdenverkehrswirtschaft denkt, an die Volksgesundheit denkt, dann muss man hier die Hebel ansetzen und nicht mit Argumenten, die man eigentlich selbst nicht ehrlich meint, Scheingefechte führen. (Beifall bei der SPÖ.)

Wer sind die Betroffenen, meine Damen und Herren? – Die Betroffenen sind die Radfahrer; die Routenwahl ist altersbedingt.

Abschließend möchte ich Ihnen noch Folgendes vor Augen führen: Wenn wir ein großes Radwegenetz haben, dann verteilen sich die Sportler und die Erholung Suchenden auf viele, viele Wege. Die Tiere, die Natur würden geschützt und geschont werden. Wenn man aber alle auf die letzten 10 Prozent an freien Wegen zwingt, dann wird es ein Gedränge geben, und das ist das, was wir alle nicht wollen.

Daher: Öffnen wir die Radwege! Versuchen wir auf diesem Weg, der Natur zu helfen, das Wild zu schonen und andererseits der Fremdenverkehrswirtschaft sowie auch der Volksgesundheit einen Dienst zu leisten! (Beifall bei der SPÖ.)

12.31

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Schwarzenberger. – Bitte.

12.32

Abgeordneter Georg Schwarzenberger (ÖVP): Herr Präsident! Frau Vizekanzlerin! Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Das Thema Mountainbiking beschäftigt uns im Parlament ja schon seit einigen Jahren. Ich möchte zu grundsätzlichen Feststellungen einige Fakten vorbringen.

Wir haben in Österreich insgesamt 108 000 Kilometer Forstwege. Bis zum vergangenen Herbst gab es für 16 000 Kilometer Forstwege bereits Verträge, wonach diese Wege den Mountainbikern zur Verfügung stehen. In den nächsten Wochen wird noch eine Reihe von Strecken dazukommen, somit werden im heurigen Frühjahr den Mountainbikern bereits über 20 000 Kilometer Forstwege zur Verfügung stehen.

Im Vergleich dazu: Die sonstigen Radwege, die in Österreich von der Tourismuswirtschaft angeboten werden, etwa der Donauradweg sowie die Radwege am Inn, an der Mur, an der Salzach, umfassen insgesamt nur 10 000 Kilometer. Das heißt, es gibt bereits doppelt so viele Kilometer an Forstwegen als an anderen Radwegen, die den Radsportlern zur Verfügung stehen.

Zur Verteidigung des Abgeordneten Scheuch – ich brauche ihn normalerweise nicht zu verteidigen – möchte ich betonen, dass sich die SPÖ schon gewandelt hat. Ich habe hier eine Aussendung der sozialdemokratischen Parlamentsfraktion, allerdings aus einer Zeit, als sie noch in der Regierung war. Einen Ausschnitt daraus möchte ich vorlesen:

"Tourismus- und Verkehrssprecher Rudolf Parnigoni hob die Bedeutung des Mountainbiking für den Tourismus hervor. Man müsse die Frage der rechtlichen Stellung der Mountainbiker ebenso lösen wie die der Haftung, um eine Abwanderung der Urlauber nach Südtirol zu verhindern.


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