Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 94. Sitzung / Seite 78

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sich um einen Bremsdefekt gehandelt hat und dass wir – und das kann ich Ihnen versprechen – diesen Vorfall wirklich gründlich und restlos aufklären müssen, um solche Vorfälle in der Zukunft zu verhindern.

Die Opferbilanz ist traurig: sechs Tote, neun Schwerverletzte und neun Leichtverletzte. Ich habe gestern auch meinem ungarischen Amtskollegen, der sehr spät am Abend gekommen ist, um sich vor Ort ein Bild von der Situation zu machen, namens der Bundesregierung unser tiefes Mitgefühl ausgedrückt.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich bin mir völlig dessen bewusst, dass diese neue Aufgabe keine leichte Aufgabe sein wird. Da möchte ich gleich an die Ausführungen des Kollegen Van der Bellen anknüpfen. Als ehemaliger Landeshauptmann-Stellvertreter von Kärnten weiß ich um die Bedeutung der Forschung und Entwicklung in unserer Volkswirtschaft Bescheid. Wir haben sehr viele Unternehmungen, die auf Grund eines technologischen Vorsprunges, die auf Grund vieler guter Entwicklungsarbeit im Unternehmen selber heute "global player" geworden sind, hochwertige Technologie einbringen und daher Arbeitsplätze, Wertschöpfung in unserem Land sichern.

Ich glaube, es muss unser gemeinsames Anliegen sein, das den Menschen draußen zu erklären. Es kann nicht sein, dass die Menschen glauben, die Wissenschaft sei irgendwo weit weg von den Menschen angesiedelt, sondern sie müssen verstehen, dass Wissenschaft und Forschung für eine positive konjunkturelle Entwicklung unserer Gesellschaft und Volkswirtschaft insgesamt wichtig sind.

Da sehe ich meine Aufgabe, Herr Kollege Van der Bellen. Es muss nicht jeder Politiker Universitätsprofessor sein (Abg. Dr. Khol: Gott sei Dank!), und es muss nicht jeder Politiker großes und exaktes Expertenwissen einbringen. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Wissen Sie, worum es geht? – Es geht einfach darum, das viele Wissen zusammenzuführen, die Menschen für eine klare Aufgabe, für Ziele, die formuliert werden, zu begeistern. Und das ist unsere gemeinsame Aufgabe: zu erkennen, dass die jungen Menschen in unserem Land durch eine gute Ausbildung auch Chancen haben, die wir ihnen bieten müssen (Zwischenruf des Abg. Schwemlein ), zu erkennen, meine Damen und Herren, dass Forscher an den Universitäten auch unbürokratisch Zugang zu den Förderungstöpfen bekommen müssen und dass wir ein enges Netzwerk zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und natürlich Aus- und Weiterbildung in den kleineren und mittleren Unternehmungen zu bilden haben. Das sind die Ziele, die wir in der Forschung erreichen müssen. Dann werden wir auch das Verständnis der Menschen finden, wenn es darum geht, die Forschungsansätze zu erhöhen, wenn es darum geht, Milliarden in die Forschung zu stecken, um unser Land auch in diesem Bereich nach vorne zu bringen. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Ich habe mir in den ersten Tagen meiner Amtszeit gerade in diesem Bereich ein sehr umfassendes Bild gemacht. Ich muss meiner Vorgängerin gratulieren, sie hat gute Strukturen geschaffen, etwa den Rat für Forschung und Technologieentwicklung, in dem wir ganz hoch gestellte Persönlichkeiten der Scientific Community in Österreich, aber auch Repräsentanten der Wirtschaft vereinen, die in der Lage sind, strategische Vorgaben zu machen, an die wir uns alle, insbesondere die Regierungsmitglieder, die mit Forschung und Entwicklung beschäftigt sind, halten können.

Wir haben mit der"Forschung Austria" eine Plattform, die ein enges Bindeglied zwischen Wissenschaft und Wirtschaft darstellt. All diese Plattformen und Einrichtungen müssen auch belebt werden. Es ist schon vieles auf der Schiene, und wir haben gemeinsam mit Kollegin Gehrer in diesem Bereich auch noch einiges vor.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir haben sehr ehrgeizige Ziele umzusetzen. Wir müssen das Budget für Forschung und Entwicklung auf ein Niveau von 2,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes anheben. Das ist eine sehr ehrgeizige Aufgabe, aber wir müssen es tun, um


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