Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 95. Sitzung / Seite 22

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Meine Frage lautet daher: Wieso gilt in diesem Bereich das, was Sie soeben gesagt haben, nämlich eine Absprache mit den Eltern – und der Wunsch der Eltern wäre doch zu respektieren –, nicht?

Präsident Dr. Heinz Fischer: Bitte um Beantwortung, Frau Minister.

Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Es gibt innerhalb der Bewegung zur Integration zwei verschiedene Entwicklungen: Die einen wollen einfach, dass ihr Kind weiter in der Schule verbleibt. Mit welcher Zielsetzung ist allerdings fraglich, denn was soll ein Kind, das eine geistige Behinderung hat, in einer HTL lernen!? (Abg. Silhavy: Das darf ja nicht wahr sein!)

Die zweite Entwicklung ist die der Eltern, die mit den verschiedensten Förderangeboten, die ein Kind nach dem 9. oder 10. Schuljahr bekommen kann, konfrontiert sind. Es gibt eine Begleitung, eine Arbeitsplatzbegleitung, Jugend am Werk, Förderkurse, Anlehrkurse, die Vorlehre; es gibt so viele Angebote und bei genügend guter Beratung der Eltern wählen diese meistens den Weg, dass ihr Kind auch im Leben und in der Gesellschaft integriert wird. Die Integration einseitig nur auf die Schule zu schieben und nur auf die Schule zu fokussieren halte ich für den falschen Weg. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Präsident Dr. Heinz Fischer: Wir kommen zum 4. Themenkomplex: Herr Abgeordneter Mag. Schender, bitte.

Abgeordneter Mag. Rüdiger Schender (Freiheitliche): Sehr geehrte Frau Bundesminister! Meine Frage lautet:

143/M

Welche Schwerpunkte setzt Ihr Ressort künftig im Informations- und Kommunikationstechnologiebereich, um die Qualifikation der Schülerinnen und Schüler in diesem Bereich den Anforderungen der Wirtschaft anzupassen?

Präsident Dr. Heinz Fischer: Bitte, Frau Ministerin.

Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Herr Präsident! Hohes Haus! Gerade im Bereich der neuen Technologien haben wir die eFit-Initiative geschaffen. Dabei geht es darum, die Schulen technisch auszustatten, den Computer als Methodik des Lernens und des Wissenserwerbs einzusetzen, den Computer auch als Teil der Vermittlung von Wissen zu sehen. Es geht vor allem darum, die Lehrer und Lehrerinnen zu qualifizieren, diese Entwicklung an den Schulen voranzutreiben. Es geht weiters darum, den Schülern zusätzliche Möglichkeiten zu geben, den Computerführerschein zu machen oder Systemmanager zu werden.

All diese Angebote werden an den Schulen offeriert. Ein besonderes Anliegen ist es mir noch, bei der nächsten Novelle zum Schulorganisationsgesetz den Unterricht in den neuen Kommunikationstechnologien bereits verpflichtend in der ersten Klasse des Gymnasiums einzuführen. Dazu müssen wir noch Gespräche führen, denn das bedarf einer Zweidrittelmehrheit.

Präsident Dr. Heinz Fischer: Wird eine Zusatzfrage gewünscht? – Bitte.

Abgeordneter Mag. Rüdiger Schender (Freiheitliche): Frau Minister! Besonders wichtig scheint mir auch die Integration von Informations- und Kommunikationstechnologien in die Unterrichtspraxis zu sein, das heißt deren Verwendung im Unterricht als Unterrichtsprinzip. Das ist das, was Jugendliche später brauchen, nämlich Informationen zu erlangen und auch zu verwerten.

Wird es seitens Ihres Ressorts verstärkte Bemühungen geben, IKT in den Unterricht als Unterrichtstechnik beziehungsweise als Unterrichtsprinzip vermehrt einzusetzen?

Präsident Dr. Heinz Fischer: Frau Ministerin, bitte.


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