Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 95. Sitzung / Seite 62

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Es war eine sehr kurzfristige Einberufung, und zu diesem Zeitpunkt hatte ich – gestatten Sie mir, das zu sagen – keine Zeit. Ich habe aber damals gesagt, die Sitzung soll trotzdem stattfinden, denn mir war besonders daran gelegen, dass Herr Kollege Niederwieser diese Informa-tionen erhält, dass Herr Kollege Grünewald diese Informationen erhält. Wenngleich ich gerne auch an diesem Tag mit Ihnen diskutiert hätte, war ich selbst in dieser Phase, da wir zwei Wochen vorher schon das gleiche Thema diskutiert hatten, eigentlich nur eine Randfigur. Es ist hauptsächlich um Sie gegangen – um die Betroffenen und um die Opposition –, und das war der einzige Termin, bei dem wir auf Grund der Kurzfristigkeit zurückgestanden sind, um Sie zu informieren. Daraus jetzt den Umkehrschluss zu ziehen, wir nähmen diese Sitzungen nicht ernst, ist meiner Meinung nach nicht in Ordnung und verdient auch nicht wirklich, hier weiterbehandelt zu werden.

Sie wissen, dass es unzählige Gespräche gegeben hat. Es gibt nicht nur einen parlamentarischen Prozess, in dessen Rahmen wir unzählige Debatten und Gespräche führen, viel mehr als früher und auch – wie wir heute festgestellt haben – viel prominenter angesetzt als früher. Wir haben Unterausschüsse eingerichtet zu Themen, die Ihnen wichtig sind. Ich kann mich nicht erinnern, dass man, als die Freiheitliche Partei in der Opposition gesessen ist, zu Themen, die uns wichtig waren, je einen mehrtägigen Unterausschuss eingerichtet hätte. Können Sie sich daran erinnern, Kollege Niederwieser? – Nein! Sie sind in diesem Punkt ehrlich und Herr Kollege Grünewald auch.

Aber wir machen das. Das bedeutet auf parlamentarischer Ebene eine Duplizierung, eine Verdreifachung der Auseinandersetzung. Wir hatten zwei Enqueten zum Thema Universitätsreform in dieser Legislaturperiode, die zwei Jahre alt ist. Kurz davor gab es eine Enquete zum Thema Forschung und Entwicklung in diesem Hohen Haus. Sie können sich doch nicht ernsthaft hierher stellen und sagen, dass Materien in diesem Hohen Haus nicht ausführlichst diskutiert werden.

Darüber hinaus haben wir einen außerparlamentarischen Diskussionsprozess eingeleitet und führen diesen auch mit unzähligen Sitzungen durch. Ich bin dankbar dafür, dass die Frau Bundesminister diese Sitzungen zu einem gut Teil und Großteil organisiert, denn es kommen auch Ergebnisse heraus, die in der Regel Einstimmigkeit finden.

Somit sind Sie in Wirklichkeit in Ihrem ganzen Redebeitrag disqualifiziert worden, Herr Kollege, denn Sie wissen selbst ganz genau, dass es anders läuft, als Sie es hier vom Rednerpult aus auch dargestellt haben. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

11.57

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin ist Frau Dr. Wolfmayr zu Wort gemeldet. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 6 Minuten. – Bitte.

11.57

Abgeordnete Dr. Andrea Wolfmayr (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Meine Damen und Herren! Ich möchte auf das Ablenkungsmanöver meines ansonst geschätzten Kollegen Niederwieser jetzt gar nicht eingehen. Ich möchte wieder sachlich werden und über das Thema sprechen.

Umweltveränderungen und die aus ihnen erwachsenden Probleme verlangen Lösungskonzepte auf Basis interdisziplinärer Betrachtungsweisen. Wirtschaftliche, soziale, rechtswissenschaftliche und philosophische Aspekte sind zu berücksichtigen, damit dem systemhaften, nichtlinearen, stark vernetzten Charakter von Umweltsystemen entsprochen werden kann.

Grundidee eines Diplomstudiums Umweltsystemwissenschaften ist es, neben fundierter fachspezifischer Ausbildung die Grundlagen anderer Disziplinen zu erlernen und Beziehungen zwischen ihnen herzustellen.

Heute soll durch den vorliegenden Antrag das Universitäts-Studiengesetz dahin gehend geändert werden, dass das Diplomstudium Umweltsystemwissenschaften in das reguläre Studienangebot aufgenommen wird.


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