Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 95. Sitzung / Seite 63

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Meine Damen und Herren! Kurz zur Vorgeschichte: Seit dem Wintersemester 1992/1993 wird Umweltsystemwissenschaften als individuelles Diplomstudium an der Universität Graz, meiner Heimatuniversität, angeboten. Eine fundierte Ausbildung in Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft, Chemie, Physik und Geographie – je nach Auswahl momentan – ist zu kombinieren mit einem frei wählbaren Pflichtfachbündel und Systemwissenschaften. So erwerben sich die Studierenden die Grundlagen und das Denken einiger weiterer Disziplinen. Diese Art des Studiums hat sich bewährt und soll deshalb als reguläre Studienrichtung angeboten werden. Ich bin froh darüber und begrüße das ausdrücklich.

Meine Damen und Herren! Aus dem Studienplan für das Studium der Umweltsystemwissenschaften wird klar ersichtlich, welche Vorteile und Möglichkeiten so ein zeitgemäßes, notwendiges, modernes, vernetztes Studieren den Studierenden selbst, aber letztendlich und in Folge uns allen, der ganzen Gesellschaft, der Umwelt bringt.

Einige Vorteile: Durch gemeinsame Lehrveranstaltungen – zum Beispiel aus Mathematik, Statistik, Systemanalyse, Ökologie – sowie durch interdisziplinäre Praktika wird das Bearbeiten von umweltrelevanten Fragestellungen durch Teamarbeit erlernt. Es werden Zusammenhänge zwischen den unterschiedlichen Wissenschaften ersichtlich, Wechselwirkungen können besser bemerkt und beurteilt werden. Die zukunftsweisende Entwicklung umweltschonender Produkte und Dienstleistungen steht immer im Mittelpunkt.

Die AbsolventInnen sind nach Abschluss ihres Studiums in der Lage, in umweltbezogener Forschung und Lehre, in Betreuung und Beratung von Umweltschutzeinrichtungen oder im Projektmanagement zu arbeiten, ebenso auch in Bereichen der Unternehmensberatung und -führung, bei denen ökologische Gegebenheiten berücksichtigt werden müssen. Es gibt Gott sei Dank immer mehr solche Unternehmen.

Kurz zum Beleg eine Unterlage, die ich zur Information erhalten habe: Im Sommer 1998 wurde ein Fragebogen ausgeschickt – meines Wissens gibt es keinen aktuelleren Fragebogen und keine aktuellere Auswertung –, und die Rücklaufquote betrug immerhin 68 Prozent. Dieser Fragebogen und seine Ergebnisse dokumentieren aber dennoch die positive Entwicklung und den Aufwärtstrend dieses Studiums, der sich seitdem weiter fortgesetzt hat.

Gefragt wurden die Studierenden einerseits nach dem beruflichen Werdegang ab der Graduierung und nach ihrer momentanen hauptsächlichen Tätigkeit. Einige AbsolventInnen führten Projekte auf Werkvertragsbasis für öffentliche Einrichtungen durch, bevor sie in ein fixes Dienstverhältnis eintraten. Andere sind in umweltrelevanter Projektierung, im Umweltmanagement, Öko-Design tätig, andere in der Lehre bei Universitätseinrichtungen und anderen Weiterbildungsmöglichkeiten oder in der Forschung bei öffentlichen und privaten Einrichtungen.

Mehr als 70 Prozent fanden bereits über Kontakte, die sie im Laufe des Studiums knüpften, eine Stelle. Bemerkenswert scheint mir weiters zu sein, dass in Stellenangeboten ausgebildete UmweltwissenschafterInnen bereits dezidiert angesprochen werden.

Hauptsächliche Gründe für Studierende, dieses Studium zu wählen, sind zusammengefasst: Interdisziplinarität, die Alternative zu herkömmlichen Studieneinrichtungen, die Möglichkeit zum teilweise selbständigen Gestalten ihres Studienplans und nicht zuletzt gute Berufsaussichten.

Noch einmal: Dieser Gesetzesantrag ist zu begrüßen, ebenso wie die Zustimmung aller Parteien zu diesem Antrag, der einem provisorischen Zustand ein Ende bereitet und ein Diplomstudium in ein Studium regulare überführt. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

12.02

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Grünewald. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten. – Bitte.

12.02

Abgeordneter Dr. Kurt Grünewald (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesminister! Hohes Haus! Diese Änderung des Universitäts-Studiengesetzes war deswegen


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