Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 103. Sitzung / Seite 93

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Heuer lehnen Sie unsere Anträge nicht einmal mehr ab, sondern vertagen sie. Somit verschieben Sie das Problem bis zum Herbst, Herr Kollege Khol, bis die Zahl der Jugendlichen, die auf der Straße stehen und eine Lehrstelle suchen, noch höher sein wird.

Herr Kollege Schender! Rüdiger Schender – wir sind ja per Du –, ich sage dir eines: Wir haben wirklich viele Vorschläge, wir haben Vorschläge, dass sich die Tische biegen! Aber ihr müsstet euch diese Vorschläge auch anhören! Wir könnten alle diese Vorschläge in einem Lehrlingsbeschäftigungsgipfel besprechen, etwa mit Herrn Minister Bartenstein, mit dem zuständigen Jugendminister Haupt, wenn diese nur wollten. Alle diese Vorschläge könnten wir sofort auf den Tisch legen. Es muss nur der Wille dazu da sein, auch von der Regierungsseite, diese Vorschläge anzunehmen, sich einmal zusammenzusetzen und darüber zu reden.

Ein konkreter Vorschlag wurde von Herrn Kollegen Riepl heute schon angedeutet, und zwar die Vollzeit-Berufsschule – als Ergänzung, möchte ich betonen, und weder als Duplizität, wie es im Ausschussbericht steht, noch als ... (Zwischenruf des Abg. Großruck. )  – Sie, Herr Kollege Großruck, haben gesagt, die duale Ausbildung soll man überhaupt abschaffen.

Wir von der SPÖ stehen zur dualen Ausbildung, wir stehen zum Facharbeitertum, zur hohen Qualität der Facharbeiterinnen und Facharbeiter in diesem Land. Aber was tun wir mit jenen, die auf der Straße stehen? – Da wäre eben die Vollzeit-Berufsschule oder Berufsfachschule, wie wir sie auch nennen, eine sinnvolle Ergänzung.

Daher möchte ich folgenden Antrag einbringen:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Antoni, Kolleginnen und Kollegen betreffend Einrichtung von Berufsfachschulen

Der Nationalrat wolle beschließen:

Die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur wird aufgefordert, dem Nationalrat einen Gesetzentwurf vorzulegen, der die Einrichtung von Berufsfachschulen für jene Lehrlinge, die keine Lehrstelle gefunden haben, als Ergänzung zur dualen Ausbildung vorsieht.

*****

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Bitte heben Sie Ihren Status der Fundamental-Ignoranz auf, stellen Sie sich unseren Vorschlägen und diskutieren Sie mit uns endlich die Probleme der Jugend! (Beifall bei der SPÖ.)

13.00

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Der soeben verlesene Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Antoni, Kollegen und Kolleginnen ist ausreichend unterstützt und steht daher mit in Verhandlung.

Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Sevignani. – Bitte.

13.00

Abgeordneter Hans Sevignani (Freiheitliche): Herr Präsident! Geschätzte Frau Minister! Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Das Bildungsoffensive- und Studiengebühren-Volksbegehren hat österreichweit 173 594 Unterschriften erhalten; das sind 2,98 Prozent. Dies stellt eine klare Absage an eine rot-grüne Bildungspolitik, wie sie die Initiatoren beabsichtigt haben, dar.

Es ist für mich als Tiroler Abgeordneten eine Genugtuung, dass die Stimmberechtigten in meinem Bundesland die Absichten der rot-grünen Initiatoren am meisten durchschaut haben (Abg. Dr. Khol: Richtig! – Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP), denn dieses rot-grüne Volksbegehren erhielt in Tirol das bundesweit schlechteste Ergebnis: Von 469 000 Einwohnern haben


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite