Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 110. Sitzung / Seite 31

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Präsident Dr. Heinz Fischer: Wir kommen zur 6. Anfrage. Herr Abgeordneter Lexer, bitte.

Abgeordneter Reinhold Lexer (ÖVP): Herr Präsident! Frau Vizekanzler! Frauen und Mädchen sind im Bereich des Sports extrem benachteiligt. Die meisten Sportstätten sind den Burschen und Männern vorbehalten.

Präsident Dr. Heinz Fischer: Ich bitte um die Verlesung der Anfrage.

Abgeordneter Reinhold Lexer (fortsetzend): Wichtige Mädchensportarten wie Showdance zum Beispiel liegen überhaupt außerhalb der Sportförderung. Daher meine Frage:

187/M

Welche Initiativen werden Sie ergreifen, um die Benachteiligungen der Mädchen und Frauen im Sport zu beseitigen?

Präsident Dr. Heinz Fischer: Ich bitte um Beantwortung.

Bundesministerin für öffentliche Leistung und Sport Vizekanzler Dr. Susanne Riess-Passer: Herr Abgeordneter! Sie haben Recht, dass es in vielen Bereichen so ist, dass der Sport männerdominiert ist. Das beginnt vor allem bei den Vereinen und Verbänden. Das ist keine Sache, die die Regierung oder irgendein Gesetz regeln kann, sondern das liegt, wie Frau Kollegin Schasching es vorhin angesprochen hat, in der Autonomie der Sportvereine und -verbände.

Ich würde mir sehr wünschen, dass man da auch entsprechende Möglichkeiten schafft, dass Frauen in diesem Bereich besser repräsentiert sind. Jedes Mal, wenn ich bei einer Versammlung der BSO bin, sehe ich – das soll nicht gegen Männer gerichtet sein – eigentlich größtenteils Männer. Hier geht es also sicher um Frauenförderung.

Uns ist es ein ganz besonderes Anliegen – ich weiß, dass es auch Frau Kollegin Schasching ein großes Anliegen ist und dass sie sich dafür sehr einsetzt –, da etwas zu tun. Man ist da aber noch nicht wirklich durchgedrungen. Wir wollen in unserem Bereich natürlich dafür Sorge tragen, dass wir besonders für Sportlerinnen entsprechende Förderungen anbieten.

Wir tun das auch mit dem Gender Mainstreaming, das ein ganz wichtiger Bereich ist. Wir haben auch einen speziellen Posten "Frauenförderung" im Budget vorgesehen. Im Projekt der Frauenförderung sind jährlich 218 000 € budgetiert, aber wir wollen natürlich auch im Rahmen der "Top Sport Austria"-Projekte dafür sorgen, dass Spitzensportlerinnen auch besondere Möglichkeiten haben, sich an einer langfristigen Vorbereitung auf internationale Bewerbe beteiligen und eine Spitzensportausbildung machen zu können, und zwar in gerechter Weise. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Präsident Dr. Heinz Fischer: Zusatzfrage? – Bitte.

Abgeordneter Reinhold Lexer (ÖVP): Frau Vizekanzler! Wir haben vernommen, dass wir davon ausgehen können, dass in Zukunft mehr Geld für den Sport zur Verfügung stehen wird. Ich freue mich darüber, dass das möglich ist.

Meine Frage ist: Können Sie sich vorstellen, dass wir außerhalb der normalen Sportstrukturen über die Bundessportorganisation bei der Schwerpunktsetzung für Mädchen- und Frauensport auch ein so genanntes Bonussystem einführen, bei dem wir zweckgewidmet den Verbänden und Vereinen Geld zur Verfügung stellen, wenn sie besonders Mädchen- und Frauensportprojekte realisieren?

Präsident Dr. Heinz Fischer: Ich bitte um Beantwortung.

Bundesministerin für öffentliche Leistung und Sport Vizekanzler Dr. Susanne Riess-Passer: Das ist eine sehr interessante Anregung, Herr Abgeordneter! Selbstverständlich können wir das auch gerne im Zuge der Budgetverhandlungen berücksichtigen. Wir haben ja auch bisher


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