Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 111. Sitzung / Seite 85

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leicht, eigene Strukturen aufzubauen. Natürlich gibt es sehr viele Diskussionen innerhalb der einzelnen medizinischen Universitäten darüber. Es ist jedoch die einzige Chance, im internationalen Wettbewerb zu bestehen, und damit die einzige Chance, wieder in der Weltklasse mitzuspielen.

Die eigene medizinische Universität ist eine Voraussetzung für die Sicherstellung der Qualität, der Leistungsfähigkeit und der Anpassungsfähigkeit an die Herausforderungen der modernen medizinischen Wissenschaften. Die medizinischen Universitäten sollen sich endlich wieder als eigene handelnde Institutionen etablieren. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Es wurde letztens in der "Presse" die Frage gestellt, warum denn Österreichs Universitäten keinen Nobelpreisträger hervorbringen. Dieses neue Gesetz, diese Reform soll – das ist vor allem im Bereich der Medizin Ziel – dafür sorgen, dass es wieder österreichische Nobelpreisträger auf dem Gebiet der Medizin gibt. (Abg. Dr. Jarolim: Im Villacher Fasching können Sie das sagen!)

Wir haben uns aber auf viel profanere Weise noch für einen anderen ganz wichtigen Bereich im Universitätsbereich eingesetzt. Viel profaner war vor allem Dr. Grollitsch – "profaner" ist in dem Fall natürlich nur auf den Nobelpreis bezogen, nicht auf die tatsächliche Wirksamkeit –, der dafür Sorge getragen hat, dass es auch einen wichtigen Gesundheitsvorsorgeschritt an den Universitäten gibt. (Abg. Dr. Jarolim: Reichen Sie doch den Professor Grollitsch ein zum Nobelpreis!)

Es ist nämlich dank der Diskussionen und der Verhandlungen meiner Fraktion nun auch gelungen, dass die Universitätsreform eine Sonderbestimmung für den Universitätssport enthält, die beinhaltet, dass mehr als 50 000 Universitätsstudenten – mit den Angehörigen sogar 60 000 – eine gesunde und medizinisch sinnvolle Freizeitgestaltung durchführen können. (Abg. Mag. Posch: Grollitsch leckt sich schon die Lippen!)

Vision, meine Damen und Herren, ist aber die Schaffung einer medizinischen Gesamtuniversität, einer Gesundheitsuniversität, an die die Institute für Pharmazie, Ernährungswissenschaften, Mikrobiologie, Medizinrecht und -ethik angegliedert sind.

Sie fragen sich wahrscheinlich, ob denn diese ganze Reform jetzt wirklich sein muss und ob sie auch so schnell sein muss. Es gab ja immer wieder Kritik dahin gehend, dass wir zu schnell vorgehen. Man fragt, ob das jetzt sein müsse, ob nicht auch ein bisschen davon genug sei und ob man dieses bisschen nicht vielleicht auch ein wenig später realisieren könne. – Nein!

Österreich stand im internationalen Hochschulvergleich bereits zehn Meter hinter der Startlinie. – Jetzt ist es wieder fit für den Neustart! Ich danke und gratuliere der Frau Bundesministerin und der Bundesregierung ganz herzlich zu diesem wirklich wichtigen, einzigartigen und klaren Reformschritt. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. Abg. Dr. Povysil begibt sich zur Regierungsbank und reicht Bundesministerin Gehrer sowie Bundesminister Mag. Haupt die Hand. Abg. Dr. Jarolim: Das war der Startschuss für den Lauf zurück!)

12.57

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mag. Lapp. – Bitte.

12.57

Abgeordnete Mag. Christine Lapp (SPÖ): Herr Präsident! Frau Ministerin! Herr Minister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Meine Vorrednerin, Frau Abgeordnete Primaria Dr. Povysil, hat jetzt "politisches Valium" verteilt, denn in den Diskussionen im Unterausschuss hat die Frau Ministerin ganz klar darüber gesprochen, wie die demokratische Entscheidung bei diesem Gesetz stattgefunden hat: Sie hat gemeint, es haben sich sehr viele an den Diskussionen beteiligt, aber mitzubestimmen bräuchten sie nicht, denn die Regierung entscheide ohnehin alles mit diesem Reformschritt. Ich denke, diese Reform ist eine Reform, die in die Vergangenheit weist, und ich will Ihnen dies anhand eines Beispieles demonstrieren. (Abg. Hornek: Sie denken falsch!)


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