Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 111. Sitzung / Seite 87

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tet, und das Universitätsinstitut ist eine sehr wichtige Drehscheibe. (Abg. Dr. Brinek: Warum bestellen die Universitäten dann nicht?)

Diese Bestellung wird nicht vorgenommen, es wird lapidar gemeint, man müsse erst die Evaluierung abwarten. (Abg. Dr. Brinek: Sie wollen, dass es so bleibt, wie es ist!) Ich denke, das ist ein weiteres Zeichen dafür, wie Sie, meine Damen und Herren von den Regierungsparteien, die Arroganz der Macht ausnutzen und behinderte Menschen dabei auf der Strecke bleiben. – Dem können wir sicher nicht zustimmen! (Beifall bei der SPÖ.)

13.03

Präsident Dr. Werner Fasslabend: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mag. Hakl. – Bitte.

13.03

Abgeordnete Mag. Karin Hakl (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesminister! Herr Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Grüß Gott auf der Galerie! Wir haben ausgezeichnete Universitäten, und viele Fakultäten und Institute sind auch tatsächlich im internationalen Vergleich exzellent. Jetzt könnte man sich natürlich – ich habe den Eindruck, dass die Oppositionsparteien der Meinung sind, das wäre richtig – zurücklehnen, die Arme verschränken und sagen: Mein Gott, sind wir gut! Man könnte einfach die Chance, noch besser zu werden, nicht nützen.

Wir müssen jedoch jede Chance nützen, im Bereich der Universitäten besser zu werden, und zwar deswegen, weil Wissen, Forschung, Innovation und das Entwickeln neuer Technologien quer durch alle Wissensbereiche die Lebensgrundlage und den Lebensnerv Österreichs für die Zukunft darstellen.

Wir werden in Zukunft die Universitäten noch viel dringender brauchen als bisher, und wir brauchen noch viel dringender exzellente Unis und exzellente Forschungsergebnisse. Sehr oft waren es nicht die Mitarbeiter – die Forscher, die Lehrer, der Mittelbau – an den Universitäten, die verursacht haben, dass wir in einigen Bereichen nicht ganz so gut sind, wie wir es sein könnten, sondern schuld war oft eine viel zu starre Organisation und ein viel zu enges Korsett, in dem viel an Kreativität und an Initiative gerade von den jungen Forschern stecken geblieben ist. Dieses Korsett, diesen Panzer werden wir heute sprengen. (Abg. Haidlmayr: Das glaubt ja nicht einmal die eigene Partei!)

Wir sprengen ihn und wir wissen, dass trotzdem auch für den Mittelbau, für die außerordentlichen Professoren, dadurch neue Chance entstehen. Mir ist völlig unbegreiflich, dass gerade an den Universitäten, wo unsere geistigen Eliten ausgebildet werden und beheimatet sind, mit so viel Ängstlichkeit an diese Reform herangegangen wird. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Abg. Öllinger: Mit dem "sprengen" müssen Sie vorsichtig sein, sonst könnten die Leute glauben ... Terroristen!)

Viele ausgezeichnete österreichische Forscher sind in andere europäische Länder oder nach Amerika gegangen, und zwar mit dem Argument, um in Österreich ein zusätzliches Reagenzglas zu bekommen, muss man diesen zusätzlichen Mittelbedarf durch etliche Gremien boxen, wobei sich nur die Hälfte derer, die in diesen Gremien sitzen, in dem jeweiligen Fach auskennt und die Bedeutung der Forschung überhaupt überblickt. Viele sind weggegangen, und ich bin sicher, viele von ihnen kehren jetzt bald wieder nach Österreich zurück. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Die guten Mitarbeiter, die guten außerordentlichen Professoren haben jetzt endlich die Chance, durch vorgezogene Professuren und durch frei werdende Planstellen zu ordentlichen Professoren zu werden. – Das haben sie auch verdient. Sie werden sich bewerben und dann der Professorenkurie angehören. Alle anderen außerordentlichen Professoren werden wie bisher Institutsvorstand werden können, und sie werden zusätzlich eigene Forschungsmittel einbringen können. Sie werden wie bisher Forschung und Lehre betreiben und ihr wissenschaftliches Fach eigenständig vertreten.


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