Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 113. Sitzung / Seite 54

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ker ausstrahlen müssen. Da hat die Frau Vizekanzler in einer Krisensituation hervorragende Arbeit geleistet. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Präsident Dr. Fischer gibt das Glockenzeichen.)  – Ich komme schon zum Schluss, Herr Präsident.

Meine Damen und Herren! Wir haben noch große Herausforderungen zu bewältigen, aber ich bin sicher, dass diese mit der grenzenlosen Spendenbereitschaft der Österreicher, mit einer entschlossenen Bundesregierung und mit einem zielgerichteten Wiederaufbauprogramm für Österreich erfolgreich bestanden werden. – Ich danke Ihnen. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

13.48

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Stummvoll. Redezeit: 8 Minuten.

Ich verbinde das mit der Feststellung, dass ich so vorgehen möchte, dass die beiden verbliebenen Redner auch ihre vereinbarte Redezeit von 8 Minuten haben sollen, selbst wenn das bedeutet, dass wir mit der Debatte zum Dringlichen Antrag erst einige Minuten nach 14 Uhr beginnen. Ich nehme an, Herr Abgeordneter Cap ist damit einverstanden, zumal wir für den nächsten Tagesordnungspunkt im Prinzip drei Stunden zur Verfügung haben, die wir wahrscheinlich nicht voll ausschöpfen werden.

Bitte, Herr Abgeordneter Dr. Stummvoll.

13.49

Abgeordneter Dkfm. Dr. Günter Stummvoll (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Frau Vizekanzler! Meine Damen und Herren auf der Regierungsbank! Ich habe in den letzten Tagen in meinem Wahlkreis, im Waldviertel, im Kamptal, in der Wachau, im oberen Waldviertel, in Zwettl und in Weitra erlebt, welch ungeheure Kräfte der Natur frei geworden sind – Kräfte, von denen ich geglaubt hätte, diese gebe es nicht, wenn ich es nicht selbst erlebt hätte. Das Lebenselixier Wasser – ohne Wasser gibt es kein Leben – hat sich plötzlich ins Gegenteil verkehrt: hat Menschen das Leben genommen, hat ihnen die Wohnungen, Häuser und Arbeitsstätten brutal weggerissen.

Auf der anderen Seite habe ich eine unglaubliche Kraft der Hilfsbereitschaft, der Mitmenschlichkeit, der Nächstenliebe erlebt, etwas, was ich mir in dieser Dimension nicht hätte vorstellen können.

Ich war besonders von einer jungen Wirtin, Frau Monika Weidegger in Steinegg im Kamptal, deren Betrieb zur Gänze zerstört ist, beeindruckt, die am dritten Tag nach der Flutwelle gemeint hat: Am ersten Tag habe ich aus Verzweiflung geweint, heute weine ich – und das sind Tränen der Rührung – angesichts dessen, wie groß die Hilfe ist, die mir von allen Seiten entgegenschlägt. – Zitatende.

Ich möchte es sehr pauschal sagen: Ich möchte wirklich allen, vom Krisenmanagement der Bundesregierung und der Landeshauptleute angefangen, der Freiwilligen Feuerwehr, dem Bundesheer, dem Roten Kreuz und Tausenden freiwilligen Helfern danken, darunter vielen Jugendlichen, die gesagt haben: Wir haben zwar kein Geld zum Spenden, aber wir haben unsere zwei Hände, mit denen wir zupacken und helfen können. Ihnen allen höchste Anerkennung und größte Wertschätzung! Wir sind stolz darauf, dass wir solche Mitbürger in unserem Land haben! (Beifall bei der ÖVP, den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der Grünen.)

Meine Damen und Herren! Wir hätten keinen besseren Zeitpunkt für die Einführung des Bundes-Ehrenzeichens finden können – so traurig das ist – als diesen Zeitpunkt, weil es wahrscheinlich Tausende oder Zehntausende Menschen gibt, die wir bewusst als Vorbilder einer Bürgergesellschaft vor den Vorhang bitten wollen, einer Bürgergesellschaft, bei der wir wieder erleben konnten, dass unsere Gesellschaft, unsere Wirtschaft davon lebt, dass wir Menschen haben, die weit, weit mehr tun, als sie tun müssten. Ich ziehe vor all diesen Menschen meinen Hut! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen, bei Abgeordneten der SPÖ sowie des Abg. Dr. Van der Bellen. )


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