Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 1. Sitzung / Seite 26

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Zum Schluss nur noch einen Satz zur aktuellen politischen Situation: Herr Bundeskanzler und Klub­obmann Dr. Schüssel! Ich verstehe schon, dass man sich freut, wenn man einen solchen Wahl­sieg errungen hat, aber nach dem, wie die bisherigen Sondierungsgespräche im We­sent­lichen verlaufen sind, muss ich sagen: Man sollte doch einen in der Bevölkerung sehr be­kannten Satz berücksichtigen: Übermut tut selten gut! Man sollte diesen Satz deswegen berück­sichtigen, weil es hier um Österreich, um Österreichs Zukunft geht und nicht um einen Macht­poker, Machtspiele oder sonstige machtpolitische Überlegungen. Man sollte sich zusammentun und darüber nachdenken, was der beste Weg für dieses Land ist – gerade in dieser Zeit, in der sich die Europäische Union erweitert, gerade in dieser Zeit, in der so viele und oft schwierige wirt­schaftliche Fragen zu beantworten sind, gerade in dieser Zeit, in der es große Reformen geben muss, kein Weiterwursteln und Herumwursteln und Herumbasteln, das diesem Land nicht dient.

In diesem Sinne rufe ich als österreichischer Patriot auf zu einer vernünftigen Arbeit im Parla­ment, zu einer vernünftigen Arbeit für Österreich! (Beifall bei der SPÖ.)

10.45


Präsident Dr. Heinz Fischer: Zum Wort gelangt Herr Abgeordneter Mag. Schweitzer. Die Uhr ist auf 10 Minuten gestellt. – Bitte.

10.45


Abgeordneter Mag. Karl Schweitzer (Freiheitliche): Herr Präsident! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Erlauben Sie mir eine Bemerkung zu meinem Vorredner: Kollege Cap hat dort fortgesetzt, wo er am Schluss der vergangenen Legislaturperiode geendet hat. Er hat einmal mehr eine Rolle gespielt, die nicht zum Stück gepasst hat, aber das sind wir inzwischen schon gewohnt.

Herr Kollege Cap! Es ist eine, wie ich meine, sehr erfolgreiche Legislaturperiode gewesen, die mit dem heutigen Tag zu Ende gegangen ist, eine Legislaturperiode, die zu Beginn von äußerst schwie­rigen Voraussetzungen gekennzeichnet war, die nicht zuletzt auch deshalb zustande ge­kom­men sind, weil Sie etwas verlassen haben, was in Österreich so notwendig wäre, wenn schwie­rige Zeiten zu bewältigen sind, nämlich den Grundkonsens.

Deshalb ersuche ich zu Beginn meiner Rede, sich wieder des Grundkonsenses anzunehmen, der notwendig ist, wenn es darum geht, österreichische Interessen gegenüber anderen erfolg­reich zu vertreten. Das mahne ich heute hier zu Beginn der neuen Legislaturperiode für uns alle ein, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abge­ordneten der ÖVP.)

Kollegin Kallat hat bereits viele Erfolge dieser Bundesregierung aufgezählt. Ich darf nur ergän­zen, dass auch im Sozialressort sehr, sehr große Meilensteine zur Umsetzung gelangt sind, wie etwa das Kindergeld für alle, die Beschlussfassung der „Abfertigung neu“, was nichts anderes ist als der Beginn einer umfassenden und dringend notwendigen Pensionsreform, meine sehr ge­ehrten Damen und Herren! Oder: der Generalverkehrsplan, die Verwaltungsreform, viele not­wendige Dinge wurden endlich angegangen. Es wurde in diesem Land etwas bewegt.

Wenn auch das Wahlergebnis für uns Freiheitliche noch so schmerzlich war, so hat es uns doch eines gezeigt: Der Weg, den zu gehen diese Bundesregierung begonnen hat, ist der richtige Weg. Das lese ich aus diesem Wahlergebnis heraus, meine sehr verehrten Damen und Herren! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Auch ich nütze die Gelegenheit, mich als geschäftsführender Klubobmann für die Zusam­men­arbeit mit den Mitgliedern der Präsidiale zu bedanken. Herr Präsident Fischer, Herr Präsi­dent Prinzhorn, Herr Präsident Fasslabend, herzlichen Dank für die sehr, sehr gute Zusammenarbeit!

Ich bedanke mich auch bei all jenen, die mit heutigem Tage aus dem Nationalrat scheiden, wün­sche aber vor allem unseren neuen Kolleginnen und Kollegen für ihre neuen Aufgaben sehr, sehr viel Erfolg. Wir werden gemeinsam daran zu arbeiten haben, dass wir die schwie­rigen Zeiten, die vor uns liegen, erfolgreich bewältigen können. Wenn wir diese schwierigen Zei-


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